Sonntag, Dezember 15, 2024
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Definiert Euch Meilensteine

Ehrenmüller bietet Beratung im Bereich Künstliche Intelligenz Data Science

Stellen Sie sich und das Startup Ehrenmüller kurz unseren Lesern vor! 

Bevor es mich vor gut 1,5 Jahren ins Allgäu verschlagen hat, hatte ich bereits mehrere Stationen hinter mir. Aufgewachsen bin ich bei Linz in Österreich. Dann studierte ich Mathematik an der TU München und an der École Polytechnique bei Paris und promovierte in Mathematik an der TU Hamburg. Danach ging es zurück nach München, wo ich als Business Analyst bei Sixt einen perfekten Berufseinstieg fand. 

Im Herbst 2017 bin ich dann schließlich aus privaten Gründen ins schöne Allgäu gekommen und habe als Data Scientist im Innovation Campus bei Bosch gearbeitet. 

Nach meinem Umzug ins Allgäu habe ich nach einem passenden Netzwerk gesucht, um mich mit anderen Experten über Data Science und Künstliche Intelligenz auszutauschen. Da es das leider noch nicht gab, habe ich kurzerhand den Data Science Stammtisch Allgäu ins Leben gerufen, bei dem sich regelmäßig vierzig bis fünfzig Data Science Experten und Interessierte treffen und sich in Vorträgen und beim Networking über Erfahrungen, Ideen und Chancen austauschen. 

Im November 2018 habe ich dann den großen Schritt gewagt: mein eigenes Unternehmen. 

Die Ehrenmüller GmbH bildet eine Brücke für mittelständische Unternehmen hin zu Data Science und Künstliche Intelligenz. Wir sind topausgebildete, leidenschaftliche Softwareentwickler und Mathematiker und Experten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Wir unterstützen Unternehmen auf ihrem Weg, digitaler, vernetzter, datengetriebener und innovativer zu werden. Dabei beraten wir sie zum einen, in welcher Form sie Künstliche Intelligenz und Data Science gewinnbringend einsetzen können. Zum anderen entwickeln wir auch direkt individuelle Lösungen für den sofortigen Einsatz. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Während meiner beiden Jobs als Business Analyst bei Sixt und Data Scientist bei Bosch habe ich schnell erkannt, dass der Büroalltag nichts für mich ist. Ich liebe Abwechslung, Verantwortung und möchte gerne viel bewegen – mehr als es innerhalb eines Unternehmens möglich ist. Wir leben in einem extremen Wandel, in dem es entscheidend ist, dass Unternehmen auf Data Science und Künstliche Intelligenz setzen, um den Anschluss an ihre Wettbewerber nicht zu verlieren. Mein innerer Antrieb ist es, regionale Unternehmen dabei zu unterstützen, diese Herausforderungen zu bewältigen. 

Deshalb habe ich beschlossen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, das spezialisiert darauf ist, mittelständische Unternehmen ins digitale Zeitalter zu führen. Denn bisher fehlen Experten für Künstliche Intelligenz, die die besonderen Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen berücksichtigen. 

Welche Vision steckt hinter Ehrenmüller? 

Die Mission von Ehrenmüller ist es, Bauchgefühl-Entscheidungen in Unternehmen durch fundierte, datengetriebene Entscheidungen zu ersetzen.
Mit Data Science und Künstlicher Intelligenz können wir Software entwickeln, die automatisiert und individuell für jeden Kunden oder jede Maschine in der Fertigung in Echtzeit die richtigen Entscheidungen trifft. Das reduziert Kosten, erhöht Absätze und maximiert Gewinne. Zudem wird die Kundenzufriedenheit erhöht, da Produkte und Dienstleistungen auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden zugeschnitten werden können. 

Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit unserer Beratung und unseren Projekten einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung regionaler Unternehmen leisten. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Das Unternehmen ist eigenfinanziert mit mir als alleinigen Gesellschafter. Das bringt gewisse Vor-, aber auch Nachteile. Der Vorteil ist, dass ich mein Unternehmen selbst formen und strategisch ausrichten kann, ohne mich mit Investoren abstimmen zu müssen. Der Nachteil ist, dass organisches Wachstum – zumindest in der Anfangszeit – auch vergleichsweise langsames Wachstum bedeutet. Auch wenn ich aktuell mehr Projektanfragen als personelle Ressourcen habe, müssen Personaleinstellungen deutlich mehr durchdacht sein, als wenn man über ein hohes Kapital von Investoren verfügt und somit teils risikoreichere Entscheidungen treffen kann. 

Als größte Herausforderung sehe ich die unterschiedlichen Rollen, die man gerade in der Anfangszeit einnimmt, solange man noch nicht eine gewisse Anzahl an Mitarbeiter hat. Man ist gleichzeitig Unternehmer, Manager und 

Fachkraft. Man muss sein Unternehmen strategisch weiterentwickeln, Projekte umsetzen, sich weiterbilden, Neukunden akquirieren, Marketing betreiben, sich um Buchhaltung und Finanzen kümmern und noch vieles mehr. Das bedeutet auch, dass man mehrmals pro Tag von Rolle zu Rolle schlüpft und in jeder versucht, 100% zu geben. Da raucht abends schon manchmal der Kopf… 

Wer ist die Zielgruppe von Ehrenmüller? 

Die Zielgruppe sind alle mittelständischen Unternehmen, die offen für Innovationen sind und sich mit datengetriebenen Entscheidungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen.
Das Großartige an Data Science und Künstlicher Intelligenz ist, dass die Methoden und Technologien, die man verwendet, in allen Branchen eingesetzt werden können. Auch wenn die konkreten Anwendungsfälle in einzelnen Bereichen auf den ersten Blick sehr unterschiedlich scheinen, so sind die mathematischen Modelle dahinter oft ähnlich. Somit können wir ein sehr breites Feld bedienen. Der geografische Fokus liegt ganz klar auf der Allgäuer Region sowie dem nahen Umkreis einschließlich München, Ulm, Stuttgart und Vorarlberg in Österreich. 

Wie funktioniert Ehrenmüller? Wo liegen die Vorteile? 

Ehrenmüller bietet Beratung und Projektumsetzung im Bereich Künstliche Intelligenz und Data Science vor allem für Unternehmen, die in der Region ansässig sind. Ehrenmüller unterscheidet sich von klassischen Unternehmensberatungen und IT-Dienstleistern dadurch, dass wir sowohl beratend tätig sind als auch das Know- How und die Ressourcen haben, KI Projekte direkt umzusetzen. Bei uns können sich Unternehmen sicher sein, dass wir state-of-the-art Methoden und Technologien verwenden und gleichzeitig individuell auf die Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen eingehen. 

Wie ist das Feedback? 

Da viele Unternehmen das Potential von Künstlicher Intelligenz und Data Science bereits erkannt haben und es wenig Experten auf dem Gebiet gibt, ist das Interesse sehr hoch. 

Ehrenmüller wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Ich sehe einen sehr hohen Bedarf an Beratung und Unterstützung im Bereich Künstliche Intelligenz und Data Science, der in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Deshalb möchte ich deutlich wachsen und Ehrenmüller zu einem Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz und Data Science für mittelständische Unternehmen aufbauen. 

Weshalb haben Sie ausgerechnet im Allgäu gegründet? 

Zugegeben hat es mich zunächst aus privaten Gründen von den Großstädten Hamburg und München ins Allgäu verschlagen. Doch dann habe ich schnell das besondere Potential der Region erkannt. 

Das Allgäu bietet zum einen mit seinen vielen Bergen, Seen und Freizeitmöglichkeiten eine sehr hohe Lebensqualität und zum anderen perfekte Bedingungen für den Start eines eigenen Unternehmens. Letzteres aufgrund der vielen Netzwerke und Veranstaltungen sowie der zahlreichen interessanten ansässigen Unternehmen. 

Mit Allgäu Digital bietet Kempten zudem ein Gründerzentrum und ein Expertennetzwerk, das mir vor, während und nach der Gründung sehr geholfen hat. Wie auch andere Startups aus dem Bereich Digitalisierung habe ich die Möglichkeit, ein Jahr lang in den Räumlichkeiten von Allgäu Digital zu arbeiten. Das bringt mehrere Vorteile: zum einen fallen hohe Ausgaben für ein eigenes Büro samt Büroausstattung weg, außerdem kann man sich regelmäßig mit anderen Gründern austauschen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, und zu guter Letzt ermöglicht das besondere Flair der alten Fabrikhalle, in der man arbeitet, dass man selbst nach langen Arbeitstagen inspiriert und innovativ bleibt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

1. Sucht Euch Mentoren und Organisationen, die Euch unterstützen, wie es beispielsweise Allgäu Digital macht.
3. Konzentriert Euch auf das Wesentliche und verliert Euch nicht in Details.
3. Definiert Euch Meilensteine und reflektiert regelmäßig, welche Ihr schon erreicht habt und ob Ihr auf dem richtigen Weg zum nächsten seid. 

 Foto: Copyright Allgäu GmbH, Tobias Hertle

Wir bedanken uns bei Dr. Julia Ehrenmüller  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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