Freitag, September 22, 2023
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Einfach mal starten. Plant so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.

elikat Kuchen im Glas – vegan, glutenfrei, laktosefrei und fructosearm

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen elikat doch kurz vor unseren Lesern vor!
Vielen Dank, dass wir diese Möglichkeit bekommen, uns und unsere Kuchen hier vorzustellen. Als elikat produzieren wir leckere Kuchen im Glas für Jeden, egal ob mit oder ohne Lebensmittelunverträglichkeit. Glutenfrei, laktosefrei, fructosearm oder vegan – und das alles gleichzeitig?!
Unser Ziel ist es, einen Kuchen zu backen, der das kann und der trotzdem schmeckt. Niemand soll das Gefühl bekommen, auf etwas verzichten zu müssen.

Wie ist die Idee zu elikat entstanden?
Die Idee ist entstanden, weil ich ein totaler Kuchenfan bin. Da ich aber laktose- und fructoseintolerant bin und zusätzlich kein Weizen vertrage, musste ich auf Kuchen verzichten. Das frustrierte mich zunächst.
Ich begann online zu recherchieren, welche Hersteller Kuchen im Sortiment hatten, die laktose-,fructose- und weizenfrei sind. Leider habe ich zum damaligen Zeitpunkt keinen Hersteller gefunden, der das alles gleichzeitig abdeckte.
Also begann ich in meiner Küche, Rezepte auf mich anzupassen. Ich recherchierte welchen Zucker ich nehmen kann, welches Mehl und wie ich auf Laktose verzichte. Heraus kam ein Kuchen, den ich essen konnte und gleichzeitig alle anderen nicht schmeckten, dass dieser Kuchen „speziell“ war.
Geburtstags- oder Einweihungsfeiern, überall nahm ich meinen eigenen Kuchen mit. Und überall wurde mein Kuchen genussvoll bis auf den letzten Krümel verputzt.
Stück für Stück lernte ich mehr Leute kennen, die vor einem ähnlichen Problem standen wie ich. Zusammen mit einer Freundin, die gemeinsam mit mir einige Rezepte ausprobierte, fassten wir im November 2015 den Entschluss, wir eröffnen einen Online Shop für Kuchen, die jeder essen kann, egal ob derjenige auf Laktose verzichtete, auf Fructose, auf glutenhaltige Mehle, sich vegan ernährt oder alles zusammen haben will.
Wir meldeten unsere Marke an, suchten uns einen Bäcker, stellten den Online Shop auf die Beine und gingen am 04.12.2015 online. (1)
Die Kuchen werden direkt im Glas gebacken und anschließen verschlossen. Dadurch bildet sich ein Vakuum im Glas und die Kuchen sind länger haltbar. Der Hintergrund dazu war, dass sich die Kunden nicht nur einen Kuchen kaufen, sondern gleich mehrere, diese in den Schrank stellen und bei Bedarf rausholen und den Kuchen direkt auf dem Glas löffeln können. So ist der Kuchengenuss immer gesichert.
(1) Seit März 2016 führe ich elikat allein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die allergrößte Herausforderung war es, einen Bäckermeister zu finden, der für uns die Kuchen nach unseren Vorgaben produziert. Weder ich, noch meine damalige Mitgründerin haben einen Bäcker-Meistertitel, den wir zum Herstellen und Verkaufen von Kuchen brauchten. Also fingen wir an, Bäckereien oder freie Bäckermeister anzuschreiben, mit ihnen zu telefonieren oder uns mit Ihnen zu treffen. Wir erklärten unsere Idee und kassierten eine Absage nach der anderen. Einige Anfragen blieben teils komplett unbeantwortet. Wir wurden von den Bäckern nicht ernst genommen. Teilweise bekamen wir Absagen, weil man der Meinung war, dass wir als Nicht-Bäcker keine Rezepte erstellen könnten, und selbst wenn, dass ein gestandener Bäcker nicht nach fremden Rezepten backt. Auch dass unsere Kuchen vegan sein sollten, wurde teils nur belächelt. Ich glaube, wir haben einige Bäcker in ihrer Bäckerehre getroffen.
Über Freunde haben wir dann das Café Jools in Hamburg mit angestellter Konditor-Meisterin gefunden, die für uns die erste Produktion übernommen haben. So konnten wir starten.
Von der ersten Idee, über die verschiedenen Backversuche, die Kuchenproduktion und das Aufsetzen des Online Shop bis hin zum jetzigen Stand ist elikat komplett selbst finanziert. Als Gründerin und Inhaberin habe ich einen Vollzeitjob als Projektmanagerin in einer Agentur, welcher mir elikat finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von elikat?
Unsere Zielgruppe sind Kuchenliebhaber, die bewusst auf bestimmte Zutaten verzichten müssen oder wollen.
Dies können Menschen sein, die z.B. selbst von einer Lebensmittelunverträglichkeit betroffen sind oder Menschen, die einem anderen Menschen ein süßes Geschenk machen möchten.

Auf was achten Sie bei der Auswahl der Zutaten?
Bei der Auswahl der Zutaten achten wir an erster Stelle daran, dass die Zutaten fructosearm, laktosefrei, glutenfrei und gleichzeitig vegan sind.

Wo werden die Kuchen hergestellt?
Nachdem wir unsere Startproduktion im Café Jools in Hamburg unterbringen konnten, haben wir jetzt mit „Was das Herz begehrt“ in Hamburg eine neue Produktion gefunden.

Wo kann man die Kuchen kaufen?
Aktuell kann man unsere Kuchen in unserem eigenen Online Shop www.elikat-shop.de kaufen, im Ladengeschäft unserer Bäckerei „Was das Herz begehrt“ in Hamburg, im niederländischem Online Shop fructoosje.nl oder auf ausgewählten Märkten, auf denen wir vertreten sind.

elikat, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren hat elikat mehrere Produkte für Menschen mit verschiedenen Ansprüchen im Sortiment. Dies werden einerseits weitere Unverträglichkeiten sein, wie bspw. Histaminunverträglichkeit, und andererseits bestimmte Ernährungsweisen, wie z.B. Low Carb.
Wir werden nicht nur Kuchen haben, sondern vielleicht auch andere Süßwaren, oder auch herzhafte Produkte.
Weiter ist elikat finanziell stabil und trägt sich nicht nur komplett selbst, sondern auch mich und ich kann mich zu 100% auf elikat konzentrieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Einfach mal starten. Plant so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Ihr habt eine Idee, dann ab damit auf den Markt und sehen, ob die Idee überhaupt funktioniert, ob es Kunden für die Idee gibt. Sprecht mit anderen über die Idee, vor allem mit den potentiellen Kunden. Auch wenn es manchmal schwerfällt, können äußere Sichtweisen Schwachstellen aufzeigen, die man selbst nicht gesehen hat.
2. Sei sparsam mit deinem Geld.
Es gibt viele Menschen, die einem sagen „Ich hab genau das, was du brauchst, um groß zu werden“. Überlege dir gut, ob eine Investition zum aktuellen Zeitpunkt wirklich notwendig ist, oder auch später noch stattfinden kann. Elikat ist mit einfachen weißen Etiketten gestartet. Erst als wir feststellen konnten, dass unsere Kuchen gekauft wurden, haben wir eine Grafikdesignerin beauftragt, richtige Etiketten zu gestalten.
3. Durchalten
Erfolge kommen selten über Nacht und es werden immer wieder Situationen kommen, in denen man denkt, das ist ein unlösbares Problem. Bisher habe ich allerdings immer eine Lösung gefunden. Vielleicht ist die Lösung dann nicht immer der direkte Weg, aber zumindest ein nächster Schritt in Richtung Ziel.

Wir bedanken uns bei Katrin Lange für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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