elvah-Kund:innen erhalten Zugang zu einer Flatrate zum Laden ihrer Elektroautos
Stellen Sie sich und das Startup elvah doch kurz unseren Lesern vor!
elvah bietet bequeme Lösungen für Elektroautos. Bislang ist es eher ein „aufwändiges Hobby“, solche zu fahren. Darum lassen sich fast nur Enthusiast:innen und Umweltschützer:innen darauf ein. Wir haben, als ersten Schritt, eine App entwickelt, die das Laden an öffentlichen Ladesäulen stark vereinfacht und E-Mobilität so für ein breites Publikum zugänglich macht. Dieses Publikum wollen wir durch Einfachheit genauso von Elektromobilität begeistern, wie wir es bereits heute sind. Auf unserer Plattform elvah werden wir Elektroautofahrer:innen in Zukunft alle Dienste rund um ihr Auto zur Verfügung stellen. „Wir“, das sind die Gründer, Gowry Sivaganeshamoorthy, Wilfried Röper und Sören Ziems und natürlich unser tolles Team von derzeit 15 Leuten.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Vor der Gründung von elvah waren wir ein IT-Dienstleistungsunternehmen. Durch Corona sind unsere Zielmärkte zusammengebrochen, zum Beispiel die Reise- und Profisportbranchen. Daraufhin haben wir uns mit unserem Team zusammengesetzt und uns mögliche Herausforderungen angeschaut, derer wir uns annehmen könnten. Diese wurden detailliert im Team evaluiert und sich auf eine Shortlist von drei Themen geeinigt, auf die das gesamte Team Lust hatte. Das abschließende Voting hatte ein klares Ergebnis: Das Team brennt, genau wie wir, für den zukunftsträchtigen Nachhaltigkeitsmarkt der E-Mobilität.
Welche Vision steckt hinter elvah?
Wir haben uns das Ziel gesetzt, Menschen mit elvah für die Elektromobilität zu begeistern und zu Fans von nachhaltiger Fortbewegung zu machen. Dazu wollen wir Nutzer:innen unserer Plattform, jetzt und in Zukunft, zentrale Produkte und Dienstleistungen rund um Elektromobilität bieten. Bereits mit unserem ersten Produkt, der Ladeflatrate, möchten wir Begeisterung schaffen, indem wir Freiheit zum Fixpreis anbieten. Bisher müssen sich E-Autofahrer:innen mit einem Dickicht von öffentlichen Ladediensten herumschlagen. Für jeden davon brauchen sie sehr häufig unterschiedliche Ladekarten oder eine andere App. Die Tarife der verschiedenen Anbieter überraschen einen täglich. Oft fallen die Ladesäulen auch ganz aus. Mit elvah wollen wir diesen Dschungel abschaffen, Menschen für nachhaltige Mobilität begeistern und die Transformation zu einer besseren Form der Mobilität vorantreiben!
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Sicher kommt uns zugute, dass wir in der Vergangenheit bereits gegründet und ein Unternehmen erfolgreich geführt haben. Auch das Team kennt sich bereits seit Jahren und ist eingespielt. Unsere Herausforderungen teilen wir mit anderen Start-ups: Vieles läuft parallel in der Gründungsphase und alles muss sehr schnell gehen. Herausfordernd war immer, konsequent den Blick des Nutzers einzunehmen und so schnell wie möglich (das heißt in wenigen Wochen) ein Minimal Viable Product (MVP) herauszubringen was funktional ist. Um das frühe Produkt unter Realitätsbedingungen zu testen, haben wir kurzfristig eine große Alpha-Nutzerbasis aufgebaut, auch wenn wir im Community Management wenig Erfahrung hatten. Das haben wir im Team gemeistert und durch das großartige Feedback der elvah Alpha Nutzer:innen schon vor offizieller Veröffentlichung viele Produktverbesserungen implementieren können. Bis zum Launch haben wir die Finanzierung zu großen Teilen aus eigenen Mitteln gestemmt. Aktuell befinden wir uns in einem Seed-Funding-Prozess.
Wer ist die Zielgruppe von elvah?
Die Zielgruppe sind alle E-Autofahrer:innen und solche, die es noch werden möchten. Wir sehen viel Potenzial für Neueinsteiger:innen, da das öffentliche Laden mit unserer Lösung endlich einfach wird. Sie ermöglicht es jetzt auch den Menschen, sich nachhaltig fortzubewegen, die sich nicht erst stundenlang in das Thema Ladeinfrastruktur „einarbeiten“ möchten.
Wie funktioniert elvah? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
elvah-Kund:innen erhalten Zugang zu einer Flatrate zum Laden ihrer Elektroautos und zu einer benutzerfreundlichen App. Auf ihrem Mobiltelefon sehen sie, welche Ladesäulen gerade in der Nähe und verfügbar sind. Für uns stehen unsere Kund:innen im Vordergrund: Wir wollen, dass sie das bestmögliche Lade-Erlebnis haben und empfehlen ihnen daher den für sie am besten geeigneten Ladepunkt. Die App führt sie dann auf dem schnellsten Weg zur empfohlenen Ladesäule. Die Flatrate ist in dieser Form bisher einzigartig: Unsere Kund:innen wählen den für sie passenden Tarif und schon geht es ab – mit einem einheitlichen Preis, sodass sie ihre Ausgaben immer im Blick haben.
Die Flatrate ist auch die erste, die anbieterübergreifend funktioniert. elvah-Kund:innen können sich sogar zwischen mehr öffentlichen Säulen entscheiden, als die Bundesregierung in ihrem Register der Bundesnetzagentur aufführt. Mit dem Handy schalten sie die Station zum Laden frei. Ein Bildschirm voller Ladeapps und ein Auto mit umherfliegenden Ladekarten, gehören somit der Vergangenheit an.
elvah, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ganz klar: Als den Anbieter mit der besten sowie störungsfreisten Lade-Erfahrung im Markt und mit weiteren Erleichterungen für Elektroautofahrer:innen über die wir heute noch nicht sprechen können. Außerdem wollen wir der Gesellschaft zeigen, dass E-Fahrzeuge die bessere und umweltfreundlichere Alternative zum Verbrennern sind und sich mit den richtigen Anwendungen langfristig im Markt durchsetzen werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Als erstes möchten wir ein abgewandeltes Zitat mit auf den Weg geben: „Schreckt nicht davor zurück, wild und absolut ihr selbst zu sein! Nur wer abweichend denkt und handelt, kann Neues erschaffen. Alle anderen Unternehmen und Ideen sind schon vergeben.” (Das Zitat wird im Original meist Oscar Wilde zugeschrieben.) Wir handeln konsequent danach und trauen uns, auf dem konservativen Energie- und Mobilitätsmarkt neue Wege zu gehen. Das bisherige Feedback unserer Tester:innen ist außerordentlich gut.
Auch eine Krise, wie derzeit durch Corona vielerorts verursacht, kann eine Chance darstellen. Es gibt immer neue, tolle Geschäftsfelder, in denen ihr etwas bewirken und einen Mehrwert bieten könnt.
Lasst Euch nicht von komplexen Märkten abschrecken! Hier findet sich das größte Potenzial, um etwas zu vereinfachen.
Bildunterschrift angeben: v.l. n. r. : Sören Ziems, Gowry Sivaganeshamoorthy (Bildrechte: Manuel Thomé), Wilfried Röper
Wir bedanken uns bei Gowry Sivaganeshamoorthy, Wilfried Röper und Sören Ziems für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder