Samstag, Dezember 21, 2024
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Überlegt euch gut mit wem ihr gründet

EntwicklerHeld Coding-Plattform für Softwarentwickler und IT-Unternehmen

Stellen Sie sich und das Startup EntwicklerHeld kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Felix Hanspach. Ich bin CEO und einer der fünf Gründer von EntwicklerHeld. Wie fast alle unserer Gründer, habe ich Informatik an der TU Dresden studiert. EntwicklerHeld ist eine Coding-Plattform für Softwarentwickler und IT-Unternehmen. Entwickler können über unsere Plattform Coding-Aufgaben (Challenges) lösen und dabei regionale Unternehmen kennenlernen. Dafür bekommen die Entwickler Erfahrungspunkte, steigen Level auf und erhalten virtuelle Coins, die gegen echte Gutscheine eingetauscht werden können. 

Unternehmen finden auf EntwicklerHeld Entwickler, die sie über die Plattform kontaktieren können, um ihnen beispielsweise Jobangebote zu übermitteln. Die Entwickler bleiben dabei komplett anonym – die Firmen sehen nur die Lösung der Coding Challenge und die Region des Entwicklers. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Wir hätten als Entwickler selbst gerne unsere Plattform genutzt und hätten uns gefreut, wenn es so etwas schon gegeben hätte. Die Vision einer Plattform umzusetzen, auf der man als Programmierer Technologien und Unternehmen kennenlernt, herausgefordert wird und spielerisch lernt, Spaß hat und dabei auch noch seinen Traumjob findet, ist unser größter Wunsch. Wir haben uns schon in einer sehr frühen Phase Feedback von Entwicklern und Firmen geholt, um herauszufinden ob der Bedarf tatsächlich da ist und alle waren begeistert. Also gab es keine Ausrede mehr und wir sind die Umsetzung der Plattform angegangen. 

Welche Vision steckt hinter EntwicklerHeld? 

Wir sind davon überzeugt, dass es für jeden Softwareentwickler und Entwicklerin den perfekten Job gibt. Alles was es dafür braucht sind kompetente Unternehmen, spannende Aufgaben und ansprechende Auszeichnung. Aus diesem Grund haben wir EntwicklerHeld gegründet. Wir wollen Unternehmen und SoftwareentwicklerInnen auf Augenhöhe miteinander vernetzen. Die Zeiten von Whiteboard Interviews und unpassenden Headhunteranfragen gehören damit der Vergangenheit an. Mit EntwicklerHeld können Entwickler und EntwicklerInnen durch ihre Fähigkeiten und nicht durch ihre Herkunft oder ihr Geschlecht hervorstechen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Eine der größten Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten war es, den Fokus der Gründungsidee nicht zu verlieren. Insbesondere in der Anfangszeit einer Startup-Gründung (vor allem bei einem großen Gründungsteam wie unserem) ist es schwer genügend Geld zu erwirtschaften, um allen ein Gehalt auszahlen zu können, mit dem man einigermaßen über die Runden kommt. Für uns lag es auf der Hand, einfach einen Teil unserer Entwickler-Power in Dienstleistungsprojekte fließen zu lassen. Allerdings jagte dann eine Kundenprojekt Deadline die andere und schnell war das komplette Team damit beschäftigt und die eigentliche Gründungsidee blieb auf der Strecke. Erst als wir mit Unterstützung eines EXIST-Gründerstipendiums, des Technologiegründerstipendiums der Sächsischen Aufbaubank und später mit unserem Investor die Möglichkeit hatten uns komplett der Gründungsidee zu verschreiben, ging es richtig gut voran. 

Als ersten Investor würden wir Gründern empfehlen, jemanden zu suchen, der ebenfalls Gründungserfahrung hat und als Smart-Money-Investor einsteigt. Den Mehrwert, den ein guter Investor in ein Unternehmen einbringen kann, geht weit über das reine Kapital hinaus. Außerdem sollte man sich bewusst machen, dass Geldgeber in einer (Pre-)Seed Finanzierungsrunde keine Millionenbeträge investieren werden, solange man nicht gezeigt hat, dass die Idee funktioniert. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass auch entsprechende Umsätze erwartet werden. Sollten diese noch nicht vorhanden sein, ist das Risiko des Investors deutlich größer und die Runde entsprechend teurer für das Gründerteam – das benötigte Kapital sollte also gut berechnet sein. 

Wer ist die Zielgruppe von EntwicklerHeld? 

Die eine Zielgruppe gibt es für uns nicht. EntwicklerHeld soll eine Spielwiese für Entwickler jeglichen Erfahrungsstandes sein. Von Quereinsteigern, die Programmieren wollen, über Studenten die ihre Skills verbessern wollen, bis hin zu erfahrenen Programmierern, die auch in ihrer Freizeit Spaß daran haben an Programmierchallenges zu knobeln. In unserer Community finden sich die unterschiedlichsten Werdegänge. Darum geht es letztendlich. Allen die programmieren wollen einen Raum zu schaffen und damit Karrierechancen zu eröffnen. 

Wir wollen zwischen Unternehmen und EntwicklerInnen vermitteln. Das heißt Zielgruppe sind auch, alle Firmen die Entwickler suchen. Die Digitalisierung schreitet voran und wurde durch die Pandemie noch verstärkt. Viele Unternehmen haben also Bedarf. Der Fachkräftemangel erschwert vielen Firmen die Suche. Hier wollen wir Unternehmen unterstützen und helfen EntwicklerInnen dort zu erreichen, wo sie aktiv sind. 

Wie funktioniert EntwicklerHeld? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Wie ist das Feedback? 

Wir unterstützen Unternehmen beim IT-Recruiting mittels Gamification und Employer-Branding. Mit einer programmatischen Coding-Plattform werden Entwickler und lokale Unternehmen aufeinander aufmerksam gemacht. Das funktioniert so: 

Entwickler können ihre Fertigkeiten mit Coding-Challenges ausbauen und in der Community präsentieren. Für jede gelöste Challenge erhalten die Teilnehmer virtuelles Guthaben und Erfahrungspunkte. Aus Achievements auf der Plattform und selbst eingetragenen Informationen, lässt sich so einen Lebenslauf bauen der das Können des Nutzers widerspiegelt. Wenn sich EntwicklerInnen für eine Stelle interessieren, dürfen sie per Chat von Firmen kontaktiert werden und den Lebenslauf als Referenz nutzen. So können sich Nutzer spielerisch weiterentwickeln und nebenbei den perfekten Job finden, über eine anonymisierte Plattformidentität frei von Vorurteilen. 

Unternehmen finden auf EntwicklerHeld die Möglichkeit zum Employer Branding der besonderen Art. Über ein eigenes Profil können sie Firmenwerte und Arbeitsphilosophie präsentieren und Stellenausschreibungen schalten. Das Besondere ist, die Möglichkeit für Arbeitgeber selbst Challenges einzustellen und zu sponsern, wodurch Nutzer Problemstellungen nah an der Arbeitsrealität bearbeiten können. Die Unternehmen haben Einblick in die Lösungswege der Entwickler und deren Region. 

Wir pflegen einen engen Kontakt zur Community und haben gerade einen riesigen Meilenstein erreicht. Über 20 000 EntwicklerHeldInnen sind jetzt auf unserer Plattform aktiv! Das Feedback ist in der Regel sehr positiv, aber wir arbeiten stetig daran die Plattform zu verbessern und nutzen dafür unseren engen Draht zur Community. Immer mehr Unternehmen suchen nach neuen Wegen um EntwicklerInnen zu erreichen. Wir konnten bereits viele kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Konzerne wie ARAG, ProSiebenSat.1 Media oder Roche als Kunden gewinnen. 

EntwicklerHeld, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wenn wir zurückblicken und schauen was sich in den letzten zwei Jahren alles verändert hat, können wir uns kaum ausmalen wie es in fünf Jahren aussieht. Unser Ziel ist es, die perfekte “Spielwiese für Softwareentwickler” zu bauen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen und das auch über den deutschsprachigen Raum hinaus. Unternehmen möchten wir den besten Kanal bieten, um einerseits Sichtbarkeit und einen größtmöglichen Bekanntheitsgrad unter Softwareentwicklern zu erhalten und ihnen gleichzeitig die beste Möglichkeit schaffen, um qualifizierte Softwareentwickler zu finden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Jede Gründung ist sehr individuell, da sind 3 allgemeingültige Tipps schwierig. Meiner Meinung nach ist das Team das absolut wichtigste bei einer Gründung. Wir hatten das unwahrscheinliche Glück, in einem Team aus besten Freunden zu gründen und gleichzeitig die wichtigsten Kompetenzen abgedeckt zu haben. Man durchlebt als Gründer viele positive Dinge, aber erlebt auch wahnsinnig viele Rückschläge. Dann ist es besonders wichtig ein Team zu haben, dem man vertraut und das jedem einzelnen Rückhalt gibt. Also überlegt euch gut mit wem ihr ein Unternehmen aufbauen wollt! 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Felix Hanspach für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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