Eora Hörschmuck möchte Menschen mit Hörverlust dazu ermutigen, sich die Hilfe zu suchen, die genau zu ihnen passt
Stellen Sie sich und das Startup Eora doch kurz unseren Lesern vor!
Eora entstand durch einen Patentkauf des Investors. Wir haben dabei alles neu gemacht: Die Hörtechnik, den Schmuck und den Ansatz, denn es geht uns vor allem um Endkundenzentrierung. Eora Hörschmuck möchte Menschen mit Hörverlust dazu ermutigen, sich die Hilfe zu suchen, die genau zu ihnen passt. Deshalb sehen wir uns als ein Lifestyle-Produkt, das mediznische Anforderungen erfüllt.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Eora ist heute als Corporate Start-Up im Rahmen eines ersten Markt Pilot-Ansatzes eine Business Unit und nutzt den bestehenden Rahmen des Investors im bestmöglichen Sinne. Wir fokussieren uns darauf, die Vorteile aus dieser Zusammenarbeit für Eora zu nutzen, ohne die Strukturen eines Traditionsunternehmens anzunehmen. Es war klar, dass wir das Start-Up in München positionieren und haben dafür den Standort am „Campus der Ideen“ als Inkubation-Hub gewählt.
Welche Vision steckt hinter Eora?
Wir möchten Eora analog zum Werdegang der Brille zu einem Lifestyle Accessoire entwickeln. Die Vielzahl der Menschen, die sich bis heute bei einer Hörbeeinträchtigung nicht helfen lassen zeigt, dass der Markt neu gedachte und wirklich innovative Ansätze braucht – denn über 60% der hörbeeinträchtigten Menschen können heute nicht über die bestehenden Lösungen angesprochen bzw. gewonnen werden. Es braucht Mut, Bereitschaft und den Willen aller Markt-Beteiligten anders zu denken und zu agieren.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eora ist bis heute als Corporate Start-up durch die Mittel des Investors finanziert. Nun streben wir an, die Grundlagen zu schaffen, um auf eigenen Beinen zu stehen und uns erfolgreich am Markt zu positionieren. Die besondere Herausforderung in der Gründungsphase war und ist, ein Produkt, dass außerhalb unseres Erfahrungsbereichs liegt, zu verstehen und schnell marktfähig zu werden – und das als zugelassenes Medizinprodukt, was auch ins Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen wird, damit Eora für seine Träger:innen durch die Krankenkassen finanzielle Unterstützung erlangt.
Wer ist die Zielgruppe von Eora?
Die Zielgruppe von Eora sind alle Menschen, die gerne Schmuck tragen und modebewusst sind. Dazu müssen sie noch gar nicht von Hörverlust betroffen sein. Durch die Vielseitigkeit des Schmucks sprechen wir alle Menschen an, die dann wiederum als Multiplikatoren für Menschen mit einer leichten bis mittelgradigen Hörbeeinträchtigung fungieren. Viele Personen mit Hörverlust können sich mit den aktuell am Markt angebotenen Produkten nicht anfreunden, denn sie passen nicht zu ihnen oder sie fühlen sich durch diese stigmatisiert. Eora möchte diese Lücke schließen und dabei ein möglichst natürliches Hören ermöglichen.
Wie funktioniert Eora? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Eora vereint Hörtechnik mit Fashion. Die Wechselschmuckstücke ermöglichen es, den Träger:innen zu jedem Anlass die perfekte Hörunterstützung genau nach ihrem Geschmack zu bieten. Mit immer neuen Designs wächst dann auch die Auswahl des Schmucks, in den unsere Technik eingelegt wird. Damit bleiben unsere Träger:innen flexibel und müssen sich nicht auf ein Design festlegen. Wir unterscheiden uns vom Wettbewerb durch unser einmaliges Kauferlebnis. Die zukünftigen Träger:innen erhalten von den Fachhandelspartnern nicht nur eine kompetente Beratung zu einem medizinischen Thema, sondern auch ein positives Einkaufserlebnis. Denn ähnlich wie bei einer Brille suchen sie sich genau das Design aus, das zu ihnen passt. Die Technik funktioniert für den Endkunden dann einfach, ohne große Entscheidungsfindung.
Eora, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sehen uns mit einem größeren Schmuck-Sortiment, einem eigenen Schmuck-Online Shop und einer Listung in ausgewählten Schmuckgeschäften. Wir möchten mehr Farben, mehr Formen und mehr Designs anbieten – nicht nur für Ohrstecker, sondern auch Ketten, Armbänder und Ringe. Wir möchten damit eine internationalere Distribution in andere europäische Länder mit einem engmaschigeren Partnernetz erreichen. Ziel ist der Ausbau unserer Handelspartnerschaften mit Partnern, die sich für Eora engagieren und einen längeren Customer-Lifecycle mit positiver Besetzung umsetzen möchten. Doch vor allem wünschen wir uns glückliche Endkunden, die sich mit Eora identifizieren und so ihrer Hörbeeinträchtigung mit positiver Einstellung entgegentreten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
- Vom Endkunden her denken
- Den Handel mit einfachen Ansätzen mitnehmen aber die eigenen Überzeugungen nicht über Bord werfen
- Nicht aufgeben und das richtige Team an Bord holen
Fotocredit/Fotograf: Kolarik Andreas
Wir bedanken uns bei Alexander Hecker für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.