Mein Name ist Danilo Schmidt, Gründer und CEO von Brandible, einem der führenden Online-Anbieter für Werbemittel in Europa.
Mit über 150.000 individualisierbaren Produkten bedienen wir unsere Kunden europaweit. In dem dritten von vier Parts erzähle ich euch von unserer Internationalisierungsstrategie und warum wir niemals ein Office in Barcelona eröffneten.
(Hier gehts zum ersten Teil)
(Hier gehts zum zweiten Teil)
Wie kommt man auf so eine Idee?
Die Entscheidung, in Spanien zu expandieren, war keineswegs eine spontane Eingebung. Alles begann 2012, als mein Geschäftspartner Uwe Kasper und ich gemeinsam nach Barcelona reisten. Für mich war es das erste Mal seit meinem Praktikum 2006, dass ich die katalanische Hauptstadt besuchte. Barcelona, oder „Barça“, wie die Einheimischen sagen, faszinierte uns mit seiner eigenen Sprache, Katalanisch, und natürlich seinem legendären Fußballklub. Uwe und ich lieben Fußball – und so führte unser Weg uns ins Camp Nou, zum Champions League Spiel.
Doch Fußball war nicht der einzige Grund für unsere Reise. Barcelona war auch der Ausgangspunkt einer langjährigen Partnerschaft mit unserem chinesischen Geschäftspartner Enric Marimon Costa, der seit 2010 in Shanghai lebte. Während eines gemeinsamen Essens auf der Passeig de Gracia – mit Gambas Ajillo, Bravas und Serrano-Schinken – begann die Idee einer Expansion nach Spanien Gestalt anzunehmen. Damals wussten wir nicht, dass dieser Besuch der Start einer großartigen Zusammenarbeit und vieler weiterer Besuche werden würde.
Warum Spanien und was hat das mit China zu tun?
Enrics Familie war bereits seit über 40 Jahren im Promotional Business in Spanien tätig, und 2011 wurde er unser Partner vor Ort in Shanghai. Dieser Besuch in Barcelona war der Startschuss für unser erstes Joint Venture – Mapripsa Europe SA. 2014 gründeten wir gemeinsam das Unternehmen und eröffneten den spanischen Markt für Werbeartikel mit unserem Online-Shop pongomilogo.es.
Die Entscheidung für Spanien war kein Zufall. Der E-Commerce-Markt war 2014 noch weit zurück, und es war uns klar, dass wir mit einem lokalen Partner den Markteintritt deutlich beschleunigen könnten. Ein Partner vor Ort, kulturelles Wissen und ein starkes Team waren der Schlüssel.
Die Internationalisierung: Unser Erfolgsweg
Wenn es um die Internationalisierung eines Unternehmens geht, gibt es viele Wege:
1. Alleine: Höchste Kontrolle, aber auch höchstes Risiko.
2. Mit einem Partner: Ressourcen teilen, Wissen nutzen.
3. Mit einem Office vor Ort: Präsenz im Markt, direkte Kundenanbindung.
4. Ohne Office: Flexibilität, geringere Fixkosten.
Wir entschieden uns für den Weg des 50/50 Joint Ventures. Unsere Partnerschaft ermöglichte uns ein lokales Sales-Team, das genau wusste, wie man den spanischen Markt anspricht. Die technische Infrastruktur – vom Shop über das Marketing bis hin zu den Produkten – wurde von uns in Deutschland gesteuert.
Das Ergebnis? Innerhalb weniger Jahre folgten Expansionen nach Frankreich, Italien, Belgien und UK. Ein Office, fünf Länder, fünf Sprachen – es war ein voller Erfolg.
Lernen aus neun erfolgreichen Jahren
Doch auch erfolgreiche Projekte müssen manchmal zu einem Ende kommen. Nach neun intensiven Jahren haben wir das Kapitel Spanien 2023 abgeschlossen. Die IT-Systeme und die Marktanforderungen hatten sich zu stark verändert. Unsere größte Erkenntnis? Setzt von Anfang an auf eine starke Marke, die international verstanden wird. Statt vieler Marken agieren wir heute mit einer einzigen – und dieser Schritt wird uns in Zukunft noch weiter voranbringen.
Unser Weg der Internationalisierung war geprägt von klugen Entscheidungen, kulturellem Verständnis und starken Partnerschaften. Die Erfahrungen aus Spanien und anderen Märkten haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und aus jedem Schritt zu lernen.
Auf die nächsten Millionenumsätze – diesmal unter einer starken, internationalen Marke: Brandible!
Autor
Danilo Schmidt ist Gründer und CEO von Brandible, einem der top Online-Anbieter in Europa, wenn es um das Thema Werbemittel geht. Brandible bietet über 150.000 verschiedene und individualisierbare Werbeartikel an.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.