Dienstag, Dezember 24, 2024
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Ego hinten anstellen und offen sein, das hilft uns allen weiter

femble KI-basierte Gesundheitsassistentin, die sich auf die Brain-Gut-Libido Achse konzentriert und Frauen personalisierte Gesundheitslösungen bietet

Stell dich und dein Startup femble doch kurz unseren Lesern vor

Mit femble entwickeln wir eine KI-gestützte Gesundheitsassistentin für Frauen, mit Fokus auf die Brain-Gut-Libido Achse. Basierend auf einem digitalen Gesundheits-Zwilling gibt femble also personalisierte Handlungsempfehlungen für besonders stigmatisierte Themen in der Frauengesundheit wie zum Beispiel Verdauungsprobleme oder Libidoprobleme.

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe femble gemeinsam mit meiner langjährigen Partnerin Lina gegründet. Sie hatte selbst Probleme und fühlte sich dabei oft nicht richtig ernst genommen. Genau dieses Problem bestätigen auch neueste Studien welche zeigen, dass vor allem Frauen und menstruierende Personen zwischen 20 und 35 ihr Problem mittlerweile einfach hinnehmen bis es nicht mehr geht. Es ist auch kein Wunder – die Frauengesundheit wurde erst 1994 verpflichtend in die Gesundheitsforschung mit einbezogen. Es ist also klar, dass da noch sehr viel Destigmatisierung, Forschung und Aufklärung betrieben werden muss. Also haben wir ein Team aufgebaut, den ersten Prototyp als Beta-Version gelauncht und nun fast unsere erste Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Was war bei der Gründung von femble die größte Herausforderung?

Ich würde sagen, genau zu identifizieren, wo bei all den Problemen in der Frauengesundheit der Schuh am meisten drückt und wo wir mit unserem Know-How am besten dazu beitragen können, Probleme zu lösen. Für uns liegt das im Bereich der non-emergency bzw. besonders stigmatisierten Themen. Darauf werden wir uns nun, nachdem wir die ersten paar Tausend Downloads und Feedbacks generiert haben, fokussieren.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, unbedingt! Ich weiß nicht, ob ich jemals sagen werde, dass unsere Idee perfekt ist. Ich glaube, die große Kunst des Unternehmertums liegt im schnellen Testen von Hypothesen. Das machen wir dauerhaft und entwickeln enorm User*Innen orientiert.

Welche Vision steckt hinter femble?

A female health assistant in every woman*´s pocket. Also eine Gesundheitsassistentin welche man immer dabei hat und mir fortwährend den richtigen Lifestyle empfiehlt um meine Probleme in den Griff zu bekommen bzw. mir hilft mich besser zu fühlen.

Wer ist die Zielgruppe von femble?

Frauen zwischen 20 und 35, welche non-emergency Probleme in Sachen Libido, Verdauung oder mentaler Natur haben und diese zumindest Grundlegend in den Griff bekommen wollen.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

Wir arbeiten direkt mit Expert*innen aus Medizin, Ernährungsberatung, Sexualtherapie, etc. zusammen und personalisieren diese Inhalte maßgeschneidert auf die Probleme der Userin. Die Innovation liegt darin, dass wir basierend auf individuellen „Gesundheitsprofilen“ und durch unsere Recommender KI maßgeschneiderte Empfehlungen in Sachen Ernährung, Bewegung, etc. geben können.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und Femble in fünf Jahren?

Ich träume davon, mit femble ein Ökosystem zu bauen, welches durch High-Tech einen Raum für Frauen und menstruierenden Personen bietet, in jenem sie offen über alle Probleme sprechen können und sofort entsprechende Hilfe dafür bekommen. Mich persönlich sehe ich natürlich weiterhin in der Rolle als Co-Founder und Product Manager bei femble. Ich bin enorm motiviert, eine Brücke zwischen echtem Impact und Profitabilität zu bauen. 

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Grundsätzlich für CIS-Männer, also auch mich inklusive: Ego hinten anstellen und offen sein, das hilft uns allen weiter. 
2. Ich liebe die Hochs des Startup-Daseins, mindestens genauso sehr nerven mich aber die Lows. Deswegen finde ich, wer sich Themen widmet, welche die Welt ein Stück weit besser machen, wird nicht so schnell ausbrennen. 
3. Zuletzt denke ich, man sollte unbedingt mit Menschen gründen, die man wirklich gut leiden kann, sehr gut kennt und zu 100% vertrauen kann. 

Bild: ©Victor Malyshev

Wir bedanken uns bei Daniel Steiner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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