Freitag, März 29, 2024
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Femisphere begleitet werdende Mütter in der Schwangerschaft, Stillzeit und dem ersten Babyjahr

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Onelife Health wurde 2014 von David Schärf und Marco Gatti gegründet und bald darauf durch Frauenärztin Dr. Alenka Scholz verstärkt, um intelligente Gesundheitslösungen für Frauen zu entwickeln. Das Team arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Frauenärzten, Hebammen und Müttern sowie mit führenden Geburtskliniken, Versicherungen und Organisationen wie der WHO und UNICEF.

2016 wurde die App Femisphere gelauncht, ein intelligenter Schwangerschaftsratgeber und digitaler Mutterpass in einem. Femisphere bietet werdenden Müttern medizinische Begleitung während ihrer Schwangerschaft und dem ersten Babyjahr. Durch die Eingabe ihrer Symptome erhalten die Nutzerinnen in Echtzeit medizinische Ratschläge. Die App verfügt über medizinische Hilfestellungen sowie sorgfältig ausgewählte Artikel und Videos, die werdende Mütter unterstützen, ihre Schwangerschaft bewusst und selbstbestimmt zu erleben. Gleichzeitig können sie sich mit Geburtshelfern vernetzen und ihre Untersuchungsergebnisse, Ultraschall-Bilder und Termine in einem digitalen Mutterpass jederzeit abrufen.

Dieser Austausch wird durch itouch ermöglicht, eine Kommunikationsplattform, die es Geburtshelfern ermöglicht, medizinisch relevante Daten und Untersuchungsergebnisse jederzeit einzusehen und sich in Echtzeit mit ihren Patientinnen auszutauschen.

Wie ist die Idee zu Femisphere entstanden?
Ursprünglich wollten wir eine mobile Patientenakte für unterschiedliche Indikationsbereiche entwickeln. Es gab allerdings Zweifel, ob eine reine Dropbox für Gesundheitsdaten ein echtes Problem lösen würde. Im Gespräch mit dem Chefarzt der Geburtshilfe einer Hamburger Klinik wurden wir mit dem täglichen Kampf von Geburtshelfern konfrontiert, die teilweise tragische und vermeidbare Schicksale durch Schwangerschaftskomplikationen miterleben. Schnell merkten wir, dass unsere Lösung für eine bessere Begleitung von Schwangeren und insbesondere Risikoschwangerschaften beitragen könnte.

Diese Fälle können zum einen durch eine bessere Arzt-Patienten-Kommunikation und zum anderen durch regelmäßige Erfassung und Auswertung der Vitalwerte vermieden werden. Dies nahmen wir uns als Ziel für unsere Arbeit und unser erstes Produkt: Femisphere.

Welche Vision steckt hinter Femisphere?
Femisphere ist ein Begleiter, der Frauen mehr Kontrolle über ihre eigene Gesundheit in die Hände legt und sie darin bestärkt, Verantwortung für ihren Körper während wichtiger Lebensphasen, wie der Schwangerschaft, zu übernehmen. Durch regelmäßige Begleitung über die App und die Möglichkeit der Einsicht des Arztes in die täglichen Symptome der Nutzerin, möchten wir die Zahl der Risikoschwangerschaften in Deutschland deutlich einschränken.

Mit innovativen mobilen Technologien und digitalen Lösungen tragen wir dazu bei, dass werdende Mütter jederzeit Zugang zu relevanten medizinischen Informationen erhalten und bewusste und gesunde Entscheidungen treffen können. Auf diese Weise überschreiten wo die Grenzen bisheriger Gesundheitsversorgung und ermöglichen eine moderne Frauengesundheit.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Datensicherheit ist ein Thema, das uns immer wieder beschäftigt. Hierbei geht es zum Einen selbstverständlich darum technisch sichere Lösungen für sensible Patientendaten zu garantieren. Zum anderen ist es wichtig Vertrauen zu schaffen, sowohl bei Ärzten, die u.a. aufgrund ihrer Schweigepflicht teilweise noch eine skeptische Haltung gegenüber innovativer Arzt-Patienten-Kommunikation haben, aber auch bei Nutzern, denn insbesondere in der Deutschen Gesellschaft ist eine Unsicherheit spürbar, was die Sicherheit von persönlichen Daten angeht.

Damit verknüpft ist die zweite große Herausforderung, der wir uns gerade stellen – die Abwehrhaltung die sich teilweise unter Hebammen und Ärzten gegenüber digitalen Behandlungslösungen findet. Dem direkten und persönlichen Kontakt mit Patientinnen wird sehr viel Bedeutung beigemessen, teilweise auch aus Gründen der Kostenabrechnung. Die Unersetzbarkeit von persönlichem Kontakt steht mit unserer Mission in Einklang: Femisphere will medizinische Leistungsträger nicht ersetzen, sondern für eine verbesserte Kommunikation und Betreuung zwischen den Untersuchungen sorgen.

Deshalb ist es unsere Aufgabe, Ärzte und Hebammen von den Vorteilen einer digitalen Ergänzung der Gesundheitsversorgung während der Schwangerschaft zu überzeugen und zu begeistern.

Femisphere gibt es als Freemium-Version, die man gegen einen kleinen Zuschlag zur Premiumversion upgraden kann, um vollen Zugang zu allen Funktionen zu erhalten. Hauptsächlich monetarisieren wir über die B2B-Seite. Wir bieten Versicherungen und Kliniken an, die Kosten der Premiumnutzung unserer App für Nutzer zu übernehmen, um einerseits Kosteneffizienzen zu generieren, aber auch um mit der Zielgruppe zu einem früheren Zeitpunkt und über einen zeitgemäßen Kanal in Kontakt zu treten.

Wer ist die Zielgruppe von Femisphere?
Femisphere richtet sich an alle werdenden oder frischen Mütter, von den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft, bis in das erste Babyjahr hinein.

Wie funktioniert die App?
Kompakt gebündelt in einer App bietet Femisphere ganzheitliche medizinische Begleitung. Schwangere und Mütter in der Stillzeit können ihre Gesundheitsdaten und Vitalwerte, wie z.B. Gewicht, Blutdruck, Schlafqualität und Stimmung in einem persönlichen Schwangerschaftstagebuch dokumentieren. Mithilfe eines intelligenten Algorithmus werden diese persönlichen Daten in Echtzeit analysiert, Auffälligkeiten erkannt und der Nutzerin bei Bedarf geraten, Kontakt mit dem behandelnden Geburtshelfer aufzunehmen.

Darüber hinaus bietet die App werdenden Müttern die Möglichkeit, sich mit Geburtshelfern zu vernetzen, um Transparenz zwischen den Untersuchungs-Terminen zu schaffen. Behandelnde Ärzte oder Hebammen erhalten auf diese Weise Einblicke in den Schwangerschaftsverlauf zwischen den Untersuchungen, was eine verbesserte Betreuung ermöglicht.

Mit großer Besorgnis beobachten wir, wie Frauen durch Dr. Google auf teilweise falsche oder sogar gefährliche Informationen stoßen. Um dies zu verhindern, haben wir, zusammen mit Ärzten und Hebammen, eine Datenbank mit hunderten von Artikeln und Videos rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit zusammengestellt. Diese werden genau zum passenden Zeitpunkt in der Schwangerschaft und Stillzeit der Nutzerin angezeigt.

Außerdem befinden wir uns gerade in der Pilot-Phase eines neuen innovativen Features: eine in die App integrierte Videosprechstunde, die es unseren Nutzerinnen ermöglicht, Videogespräche mit Hebammen und Health Coaches über einen sicheren Kanal zu führen. Das ergänzt unser umfassendes Angebot und ermöglicht uns weitere Monetarisierungsmöglichkeiten, sowohl B2C, als auch B2B.

Welche Vorteile bietet Femisphere?
Femisphere bietet werdenden und frischen Müttern eine ganzheitliche und verbesserte Gesundheitsversorgung, durch drei wesentliche Aspekte:

1. Unsere Nutzerinnen erhalten medizinisch verifizierte Inhalte rund um das Thema Schwangerschaft und Stillzeit um ein Verständnis und ein Gesundheitsbewusstsein zu entwickeln, das nötig ist, um informierte und bewusste Gesundheitsentscheidungen treffen zu können.
2. Direktes Feedback zu Vitalwerten und Beschwerden sorgt rund um die Uhr dafür, Symptome richtig einschätzen zu können und indiziert ggf. frühzeitig Handlungsbedarf.
3. Eine persönliche Verknüpfung mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin über unsere digitalen Plattform itouch ermöglicht eine direkte Auswertung der von der Nutzerin dokumentierten Daten, sowie eine stetige Ergänzung ärztlich erhobener Daten. Dadurch wird eine Risikoeinschätzung einfacher und genauer. Komplikationen werden frühzeitig erkannt, eine Behandlung (z.B. die Insulintherapie eines Gestationsdiabetes) kann besser und einfacher betreut werden. Vor allem bei Risikoschwangerschaften erhöht diese intensive Betreuung die Sicherheit für Mutter und Kind, rund um die Uhr.

Femisphere, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir werden unsere Produkte stetig weiterentwickeln und diese gemeinsam mit Partnern wie Versicherungen und Kliniken in weiteren Märkten etablieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Neue Ideen analytisch durchdenken, kritisch hinterfragen und vor allem von der Zielgruppe validieren lassen, und dann den Absprung finden und loslegen!
2. Ein gutes Expertenteam um sich versammeln und ein echtes Problem lösen!
3. Die Vision als Ziel verfolgen und sich auf dem Weg nicht von kleinen Gegenschlägen entmutigen und entschleunigen lassen. Wenn man das Gefühl hat vor einer Mauer zu stehen, lieber einen Umweg nehmen, als stehen zu bleiben. Bewegung sorgt immer für neue Impulse und Fortschritt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei David Schärf für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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