FINN Design entwickelt funktionale Unterwäsche, die Menschen im Alltag unterstützt – mit Fokus auf Komfort, Wirkung und Selbstvertrauen.
Wie ist die Idee zu FINN entstanden und welchen persönlichen Hintergrund gibt es dazu?
Die Idee zu FINN Design ist im Alltag entstanden – aus einem echten Problem heraus: Schweißflecken, Unsicherheit, Unwohlsein. Peer, mein Mann und Mitgründer, wollte eine Lösung, die wirkt, bequem ist und nicht stigmatisiert. Ich war anfangs als Sparringspartnerin dabei, beruflich aber noch voll in meiner Rolle als Geschäftsführerin bei CHECK24 eingebunden. Irgendwann hat mich FINN nicht mehr losgelassen – heute verantworte ich unseren Online-Shop und bin mit ganzem Herzen Teil unseres Familienunternehmens.
Was genau war die erste Herausforderung auf dem Weg von der Idee zum fertigen Produkt?
Die ersten Herausforderungen waren zahlreich – wir hatten keinerlei Textil-Erfahrung. Schnitte, Materialien, Sourcing, Passformen: Alles war neu. Wir mussten vieles selbst lernen, durften aber auch mit jeder Iteration besser werden. Bis ein Produkt „FINN-ready“ ist, vergehen oft viele Monate, manchmal Jahre.
Welche Vision verfolgt FINN heute – und was treibt euch dabei an?
Unsere Vision ist es, Menschen dabei zu helfen, sich sicher und wohl in ihrer Haut zu fühlen – ganz ohne Scham. Ob bei starkem Schwitzen oder einem kleinen Bauchansatz: Wir möchten zeigen, dass funktionale Unterwäsche nicht medizinisch oder unsexy sein muss, sondern ein echter Gamechanger im Alltag sein kann. Diese Rückmeldungen treiben uns an.
Was unterscheidet FINN DESIGN von anderen Anbietern funktionaler Unterwäsche?
Wir sind im deutschsprachigen Raum de facto Marktführer für Anti-Schweiß-Produkte und Shapewear für Männer. Es gibt kaum andere Anbieter, die diese Nischen mit echter Expertise und Produktqualität bedienen. Über Jahre haben wir unsere Produkte gemeinsam mit der Community weiterentwickelt – wir hören genau hin, testen unermüdlich und optimieren so lange, bis wirklich alles passt.
Für welche Menschen entwickelt ihr eure Produkte und wie holt ihr euch Feedback von eurer Zielgruppe?
Unsere Produkte sind für alle gemacht – unabhängig von Größe, Geschlecht oder Figur. Unser Ziel ist, den Alltag einfacher zu machen – ob beim Bewerbungsgespräch, unter dem Hemd bei der Hochzeit oder im Büroalltag. Wir machen den gesamten Kundenservice selbst und bekommen so unglaublich wertvolles Feedback. Daneben holen wir regelmäßig strukturierte Bewertungen ein, um gezielt weiterzuentwickeln.
Was bedeutet Qualität für euch – und woran macht ihr sie bei euren Produkten fest?
Qualität bedeutet für uns: keine Kompromisse. Vom Material über die Verarbeitung bis hin zur Funktion muss alles stimmen. Das dauert – aber lohnt sich. Wir arbeiten nur mit sorgfältig ausgewählten Lieferanten, die wir persönlich kennen und regelmäßig besuchen. Vertrauen ist hier essenziell.
Wie gelingt es euch, als Paar ein wachsendes Unternehmen und Familienleben zu vereinen?
Die Vereinbarkeit von Familie und Unternehmertum ist eine tägliche Herausforderung – aber auch ein großes Glück. Wir teilen uns die Care-Arbeit bewusst auf und genießen die Zeit mit unseren zwei (bald drei) Jungs sehr. Gleichzeitig lieben wir unseren Job und schätzen die Freiheit, als Familie und als Gründer:innen unsere eigenen Wege zu gehen. Einfach ist es nicht – aber erfüllend.
Wie wichtig ist euch das Thema Female Leadership und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Female Leadership ist für mich persönlich ein Herzensthema. Ich habe mich beruflich nie benachteiligt gefühlt – bis ich schwanger wurde. Plötzlich wurde mir bewusst, wie viel Verantwortung Frauen noch immer allein tragen – gerade, wenn es um Kinderbetreuung geht. Ich bin stolz, dass wir ein gleichberechtigtes Modell leben – und damit auch unseren Jungs zeigen, dass es anders geht. Ich liebe meinen Beruf und sehe ihn als wichtigen Ausgleich. Deshalb werde ich auch nach der Geburt unseres dritten Kindes wieder schnell mit einsteigen – sofern es die Gesundheit zulässt.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Entwicklung und Produktion eurer Textilien?

Nachhaltigkeit spielt für uns eine große Rolle. Wir arbeiten überwiegend mit Lenzing Modal, einer nachhaltigen Naturfaser, die besonders weich ist – aber auch anspruchsvoll in der Verarbeitung. Wir wählen unsere Partner sehr sorgfältig aus und achten nicht nur auf Umweltstandards, sondern auch auf faire Arbeitsbedingungen.
Wie geht FINN mit gesellschaftlichen Tabus rund um Schweiß, Körperform und Unsicherheit um?
Gesellschaftliche Tabus wie Schweiß, Unsicherheit oder Körperform sprechen wir ganz bewusst an. Gerade Männer tun sich oft schwer, über solche Themen zu sprechen. Aber genau da möchten wir ansetzen: Unsere Kunden lieben unsere Produkte – gleichzeitig erleben wir in den sozialen Medien auch Ablehnung und Irritation. Aussagen wie „Ein echter Mann trägt sowas nicht“ motivieren uns umso mehr, diese veralteten Denkmuster aufzubrechen.
Was sind die nächsten Entwicklungsschritte oder Produktideen, an denen ihr arbeitet?
Aktuell arbeiten wir an einer neuen Shapewear-Linie mit stärkerer Kompression für Männer. Auch im Damenbereich entwickeln wir weiter – sowohl bei Anti-Schweiß als auch bei Shape-Produkten. Und ein weiteres spannendes Projekt: Anti-Schweiß-Socken!
Welche drei persönlichen Ratschläge gebt ihr Gründerinnen und Gründern, die ein eigenes Produkt auf den Markt bringen möchten?
Erstens: Einfach machen. Man findet immer Gründe, etwas nicht zu tun – aber bereut meist eher das, was man nicht versucht hat.
Zweitens: Rede früh mit echten Kund:innen – ihre Probleme sind dein bester Kompass.
Drittens: Fokussier dich auf ein starkes Produkt statt zehn halbe Ideen. Qualität schlägt Quantität.
Foto: Gründerin Nina Senghaas und Peer Senghaas @ FINN
Wir bedanken uns bei Nina Senghaas für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.
Premium Start-up: FINN Design

Kontakt:
FINN Design
Raabestraße 24
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Ansprechpartnerin: Nina Senghaas