Die Gründer von FitterYou, Fitness-Mat mit Personal Trainer auf Knopfdruck, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und das Startup FitterYOU doch kurz vor!
Mein Name ist Fritz Grünewalt, ich bin Alltags-Athlet und Gründer von FitterYOU. FitterYOU ist die perfekte Kombination aus Motivation, personalisierter Trainingsmatte und Personal-Coaching-App. Die Matte wird je nach Körpergröße des Users in verschiedenen Ausführungen angeboten und sorgt mit farbigen Positionsmarkierungen für Hände, Füße und Knie dafür, dass die Übungen effektiv ausgeführt werden. Der große Benefit für jeden User ist außerdem, dass er die Übungen auch direkt auf der Mat gezeigt bekommt und sie so viel schneller erfassen und effektiver ausführen kann, weil alles aufeinander abgestimmt ist.
Die zugehörige App – übrigens offizielle Sport-App des Jahres 2019 – verfügt über eine besondere Trainingsintelligenz, die dem User für jede Session sein persönliches Trainingsprogramm ausspielt. Die Anwendung lernt bei jeder Nutzung dazu, optimiert so das folgende Training und baut eine passende Steigerung ein. Mit der Challenge Funktion gibt es dazu noch Impulse, sich in Teams auch gegenseitig zu motivieren.
Wie ist die Idee zu FitterYOU entstanden?
Ich erlitt 2014 einen schweren Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Trotz einer sehr guten Reha, blieb in meinem linken Arm und Hand ein Taubheitsgefühl. Die Ärzte sagten mir, ich solle mich damit abfinden. Mein Physiotherapeut schickte mir aber jeden Tag kurze Videos, in denen er mich zu Übungen animierte, die ich auch im Office, im Zug und im Hotel ausführen konnte. Dabei hat er zudem immer meinen jeweiligen Fortschritt berücksichtig. In diesem Moment habe ich erkannt, dass regelmäßige, in den Alltag integrierte Bewegung der Schlüssel zu mehr Mobilität, mehr Lebensqualität und sogar schnelleren Heilungsprozessen ist.
Unser Gesundheitssystem ist primär darauf ausgelegt, Folgen abzuschwächen, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Ich will aber früher ansetzen und durch mehr Fitness die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben schaffen.
Welche Vision steckt hinter FitterYOU?
Unsere Vision ist, dass jeder Bewegungen smart in den Alltag integrieren kann. Damit wären wir als Gesellschaft fitter, dementsprechend auch gesünder und hätten mehr Lebensqualität. Im Profi-Sport werden ständig neue Rekorde aufgestellt, aber wenn es um die grundlegende Fitness der breiten Masse geht, sieht es düster aus: Volkskrankheiten wie Arthrose, Fettleibigkeit und Zuckererkrankungen nehmen stetig zu. Davon ist vieles auf mangelnde Bewegung zurückzuführen – das muss sich ändern. Inaktivität im Alltag ist unser größter Feind und deswegen wollen wir mit unserem smarten Fitnessangebot, das sich dank digitaler Intelligenz auf die Bedürfnisse der Menschen einstellt, einen Unterschied machen. Denn ich bin sicher, dass Sport-Angebote, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen, ein Teil zu dieser Veränderung beitragen können.
Wer ist die Zielgruppe von FitterYOU?
Da wir uns voll auf die Person und das individuelle Fitnesslevel einstellen, ist es für Einsteiger, Fortgeschrittene und Pros geeignet und auch auf der MAT kann der User, wenn er neue Übungen will, sein Bewegungsrepertoire ständig verbessern. Unsere Zielgruppe sind aber besonders alle, die nicht regelmäßig zu fixen Zeiten ins Fitnessstudio gehen können oder wollen – wie etwa Berufstätige und Eltern – aber trotzdem smart und in den Alltag integriert was für sich und ihren Körper tun wollen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben? Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Mit unserer Vision, Bewegung smart in den Alltag zu integrieren, möchten wir natürlich möglichst viele Menschen erreichen. Die Löwen sind dafür natürlich als Multiplikatoren perfekt, mit ihnen werden ganz andere Dimensionen möglich. Die Sendung bringt uns ins Wohnzimmer unserer Zielgruppe. Einen der Löwen von unserer Mission zu begeistern, würde uns weitere spannende Türen öffnen. Wobei uns dabei wichtig war, dass „unser“ Löwe auch richtig Lust hat, jedem, gutes, durchdachtes und bezahlbares Training nach Hause bzw. in den Alltag zu bringen.
Viel Zeit haben wir in unseren Pitch gesteckt, weil es so fundamental wichtig war, zu zeigen, dass wir eben nicht nur die 1.000 Fitness-App sind. Der Teil ist uns auch in der Sendung dann recht gut gelungen. Allerdings lief die anschließende Fragerunde recht unstrukturiert ab. Manche Aspekte wurden sehr groß und andere gingen unter. Wir haben aber gemerkt, dass unsere Vision und unsere besonders Trainingsintelligenz in 15 Minuten kaum umfassend verstanden werden können, denn eigentlich müsste man die App runterladen, damit trainieren und dann in die Analyse gehen.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Ja, das war schon ein wichtiger Schritt für uns und hat uns noch mal eine ganz andere Facette des Business gezeigt und uns vorangebracht. Ich würde aber eher sagen, dass uns die Teilnahme im Nachhinein motiviert hat – dazu, unsere Vision noch klarer zu formulieren und selbstbewusster zu verdeutlichen, dass unsere Kombination aus App und individueller Matte eben einzigartig ist. Jetzt ist für uns auch wichtig, mit der neu gewonnen Bekanntheit weitere Partner zu gewinnen.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf FitterYOU aufmerksam werden?
Gerade auch in der aktuellen #StayHome-Situation ist das Format und alles, was daraus an Aufmerksamkeit entsteht, natürlich ein Glücksfall für uns und unsere Entwicklung. Krankenkassen, Fitnessstudios usw. – wir haben derzeit viele Anfragen, die wir auch erst abarbeiten müssen. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass wir einige Menschen erreicht haben, die jetzt sagen „Ja, genau sowas habe ich gesucht!“
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Wir hatten Frank Thelen im Fokus, der unsere ganze Entwicklungsarbeit und Trainingsintelligenz gut hätte bewerten können. Aber auch Judith Williams, die sehr Fitness- und Sportaffin ist und zudem sehr gut den Alltag einer berufstätigen Mutter kennt und damit beurteilen kann, wie wichtig eine flexibel im Alltag verfügbare Fitnesslösung ist, gehört zu unseren Wunsch-Löwen. Leider waren die beiden an diesem Tag nicht dabei.
FitterYOU, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Im Jahr 2020 wollen wir noch ganz viel lernen, wie man mit neuen Übungen, weiteren Trainern, und neuem Equipment das Training in Hinblick auf die bestmögliche Motivation verbessern kann. Wir wollen herausfinden, welche Anwendungen am besten genutzt werden, und damit die Grundlage schaffen, um ab 2021 unsere Trainingsintelligenz auch in die Physiotherapie, Rehakliniken und Seniorenheime zu bringen.
Zudem wollen wir natürlich unsere Community weiter ausbauen und hoffen, dass wir in fünf Jahren keinem mehr erklären müssen, warum FitterYOU mehr als eine Fitness-App sind.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Nie etwas machen, nur um Geld zu verdienen. Es geht darum, mit voller Leidenschaft einen Mehrwert zu schaffen, der als Service, als Preisvorteil oder als Produkt nachhaltig sein muss.
Wenn man sehr in einem Thema drinsteckt, ist oft vieles ganz selbstverständlich und logisch – für einen selbst. Sprechen Sie deshalb oft mit Leuten über ihr Projekt, die noch nie davon gehört haben, achten Sie dabei auf Missverständnisse sowie Fragen und lernen Sie daraus für die Zukunft.
Holen Sie sich Experten ins Boot, auch wenn Sie glauben selbst einer zu sein.
Bild: Luisa Konga, Mike Steverding (M.) und Fritz Grünewalt aus Landau präsentieren mit „FitterYOU“ eine digitale, intelligente Personal Trainer-App. Sie erhoffen sich ein Investment von 500.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.
Foto: TVNOW / Frank W. Hempel
Sehen Sie FitterYou am 07. April in der Höhle der Löwen
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder