Freitag, März 29, 2024
StartGründerTalkWer gründet, muss ein Problem lösen. Am besten als Erster.

Wer gründet, muss ein Problem lösen. Am besten als Erster.

Komplexe Drohneneinsätze planen ohne fliegerische Kenntnisse – das Hamburger Startup FlyNex macht’s möglich. Über eine Software, die Geoinformationen aus ganz Deutschland bündelt.

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Christian Caballero, bin 38 Jahre alt und Mitgründer sowie Chief Operating Officer der FlyNex GmbH. Wir unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung von Drohneneinsätzen. Kern unseres Geschäftsmodells ist eine Software, die auf einer deutschlandweit einzigartigen Geodatenbank basiert.

Welche Geschäftsidee steckt hinter FlyNex?

Drei von uns Gründern – CFO Michael Petrosjan, CEO Andreas Dunsch und ich – haben sich bereits als Bundeswehroffiziere intensiv mit dem Thema Drohnentechnologie befasst. Wir wussten, dass auch im wirtschaftlichen und privaten zivilen Bereich großer Bedarf herrscht, gleichzeitig aber zahlreiche Regelungen und Gesetze den Einsatz sehr kompliziert machen. Unser Ziel war es, eine Software anzubieten, die die Routen- und Projektplanung erleichtert und Auftraggeber und Drohnenpiloten zusammenbringt. Keine leichte Aufgabe: Schließlich spielen bei einer solch umfassenden Lösung viele Aspekte der Digitalisierung mit rein – von Big Data über Internet-of-Things bis Blockchain.

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?

Es gibt eigentlich keine Branche, in der Drohnen nicht einsetzbar wären. Sei es der Bauunternehmer, der sich bei der Fassadeninspektion die Kosten für den Gerüstbau spart, das Energieunternehmen, welches in gleicher Zeit einfach mehr Strommasten überprüft, oder der Förster, der mit Hilfe von Luftaufnahmen Kronenzustand und Baumhöhe eines Waldgebiets erfasst. Unsere Software ist für kleine wie große Unternehmen gleichermaßen geeignet. Für Kunden, die eine vernetzte Projektführung über verschiedene Firmen und Orte hinweg planen, gibt es zum Beispiel die Lösung „FlyNex HORIZON“. Unsere kostenlose „MAP2FLY“ hingegen ist auch für Hobbyflieger interessant.

Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?

Ich stelle fest, dass sich wieder mehr Leute trauen zu gründen, auch Ältere, weil sie den Status quo nicht akzeptieren. Ein wichtiger Impuls dabei sind sicher die Erfolgsstorys aus den Medien, die zeigen, dass es nicht immer gleich das Unicorn mit dem Milliardenumsatz sein muss.

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Zweiflern Glauben zu schenken. Es werden immer Leute auftauchen, die deine Geschäftsidee als Spinnerei abtun. Wie oft habe ich gehört: „Das schafft ihr nicht“ oder „Schwierig, schwierig… das würde ich lieber so machen.“ Da frage ich zurück: „Wie viele erfolgreiche Unternehmen hast du denn schon gegründet?“

Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?

Wir finden es super, dass wir über TechBoost Partner der Telekom sind und profitieren auf verschiedenen Ebenen vom Programm. Bei der CEBIT 2018 konnten wir uns beispielsweise am TechBoost-Stand präsentieren und auf diese Weise viele Kontakte zu potenziellen Kunden aufbauen. Zudem unterstützt uns die Telekom durch Berichterstattung in eigenen und externen Medien. Weiterer Vorteil: Wir bekamen ein Startguthaben für die Open Telekom Cloud und konnten sie so ein Jahr lang kostenlos nutzen.

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Wir wollen auf alle Fälle weiterwachsen, internationalisieren und dazu beitragen, dass möglichst viele Unternehmen auch in anderen Ländern vom Einsatz der Drohnentechnologie profitieren.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Wenn ich gründe, dann sollte ich mit meiner Geschäftsidee ein Problem lösen. Im Idealfall löse ich es als Erster, wie es keiner vor mir gelöst hat. Zudem sollte meine Lösung so gut sein, dass sie nicht jeder anbieten kann. Bei der Umsetzung sollte ich mich auf Überraschungen gefasst machen: In der Regel plane ich A, rechne mit B, aber am Ende passiert X. Das gehört zum Gründen genauso dazu wie das Auf und Ab der Gefühle. Je größer mein Erfolg, desto stärker trifft mich der nächste Schlag. Das sollte man sich vorher einfach bewusst machen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christian Caballero  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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