fonio.ai entwickelt KI-gestützte Telefonassistenten, die Unternehmen helfen, Anrufe effizient und rund um die Uhr zu managen
Können Sie uns einen Überblick über die Entstehung von fonio.ai geben und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?
fonio.ai wurde im September 2024 von Daniel Keinrath (CEO) und Matthias Gruber (CTO) in Wien gegründet. Beide sind erfahrene Serial Entrepreneurs: Keinrath verkaufte sein vorheriges Startup Getnano an die Influencer-Plattform Stylink, während Gruber als ehemaliger Chief Product Officer von Platomics ein Team von fast 100 Fachkräften leitete. Ihr gemeinsames Ziel ist es, KMUs mit hohem Anrufaufkommen bei der Bewältigung ihres Telefonsupports zu unterstützen.
Was ist die Vision von fonio.ai, und welche Schritte planen Sie, um diese zu verwirklichen?
Die Vision von fonio.ai ist es, den Kundenservice durch KI effizienter, kostengünstiger und skalierbarer zu machen. Unternehmen sollen rund um die Uhr erreichbar sein, ohne auf teure Callcenter angewiesen zu sein. Dafür verbessert fonio.ai kontinuierlich die Sprachqualität und Dialogfähigkeiten, integriert sich tiefer in Unternehmenssoftware und expandiert in neue Branchen und Märkte, um noch mehr Unternehmen eine smarte Telefonassistenz zu ermöglichen.
Auf welche Zielgruppen fokussiert sich fonio.ai, und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse erfüllt werden?
fonio.ai richtet sich an KMUs, Startups und Unternehmen mit hohem Anrufaufkommen, darunter Arztpraxen, Autohäuser, Hausverwaltungen, E-Commerce-Unternehmen und Versicherungen. Durch kontinuierliches Kundenfeedback wird sichergestellt, dass alle spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen erfüllt werden.
Welche besonderen Herausforderungen begegnen Sie im Bereich der KI-gestützten Telefonie, und wie geht Ihr Team damit um?
Eine große Herausforderung sind E-Mail-Adressen in Telefongesprächen, da sie schwer verständlich sind. Mit fonio 2.0 werden wir die erste Firma weltweit sein, die deutsche E-Mail-Adressen präzise erkennt und verarbeitet. Ein weiteres zentrales Thema ist DSGVO-Konformität, die für deutsche Unternehmen essenziell ist. Daher setzen wir auf eine vollständig europäische Infrastruktur und maximale Datensicherheit.
Was unterscheidet fonio.ai von anderen KI-Telefonassistenten auf dem Markt?
fonio.ai bietet natürliche Dialogfähigkeit, personalisierte CRM- und Kalenderintegration sowie eine DSGVO-konforme Infrastruktur – und ist derzeit die einzige KI-Telefonlösung, die speziell für den deutschen Markt entwickelt wird.
Während 99 % der Wettbewerber Whitelabel-Lösungen aus den USA nutzen, die nicht DSGVO-konform sind, baut fonio.ai seine Technologie nativ und für Deutsch. Die meisten Anbieter entwickeln ihre KI primär für die englische Sprache, um den Massenmarkt zu bedienen. Das führt zu Qualitätsverlusten, wenn die KI mit deutschsprachigen Anrufern interagieren muss. Zudem sind viele Alternativen zu technisch und kompliziert, während unser System mit nur wenigen Klicks einsatzbereit ist – ohne aufwendige Konfigurationen für E-Mail-Versand oder Nummernverlinkung.
Wie sehen Ihre Pläne für die zukünftige Entwicklung von fonio.ai aus, insbesondere in Bezug auf neue Funktionen oder Märkte?
Bis Sommer wird fonio.ai die Sprachqualität weiter optimieren, sodass Anrufer keinen Unterschied mehr zu echten MitarbeiterInnen erkennen. Ziel ist die Marktführerschaft im DACH-Raum, bevor die Expansion in weitere Märkte beginnt.
Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Ihren Kunden, und wie beeinflussen diese Ihr Produktdesign?
Es ist verrückt. Die meisten unserer Kunden würden wir eher als Fans bezeichnen. Ihr Feedback treibt unsere Entwicklung voran. Wöchentlich erhalten wir über 10 relevante Feature-Requests, die wir gezielt priorisieren und in die Produktoptimierung einfließen lassen.
Wie gewährleistet fonio.ai die Integration in bestehende Systeme wie CRM oder Terminkalender?
fonio.ai führt vor, während und nach dem Telefonat API-Requests durch und integriert sich nahtlos in bestehende Systeme. Die KI kann auf alle gängigen Terminkalender wie Outlook, iCloud und Google zugreifen und selbstständig Termine vereinbaren.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Datenschutzanforderungen Ihrer Kunden zu erfüllen?
Datenschutz hat oberste Priorität. Alle Anrufe werden DSGVO-konform über europäische Server in Nürnberg abgewickelt. Auf Wunsch können Daten in Echtzeit gelöscht werden.
Können Sie drei Ratschläge für andere Gründer teilen, die ein Startup im Technologiebereich aufbauen möchten?
Fokus auf echten Mehrwert – Konzentriere dich darauf, was dein Produkt wirklich leisten soll. Bei uns sind das hochwertige KI-Telefonate. Viele Startups verlieren sich in Design-Fragen statt in der Kernfunktion.
Kundenfeedback als Treiber – Sprich regelmäßig mit deinen Kunden, verstehe ihre Bedürfnisse und passe dein Produkt gezielt an.
Produkt & Sales vor Fundraising – Ein starkes Produkt und gute Verkaufszahlen ziehen Investoren automatisch an. Wer echten Mehrwert schafft, bekommt Funding von selbst.
Wie hat sich die Nachfrage nach Ihren Dienstleistungen seit der Gründung entwickelt, und welche Faktoren tragen zu diesem Wachstum bei?
Seit dem Marktstart im September 2024 hat fonio.ai über 300 Kunden gewonnen, mit stark wachsender Nachfrage. Haupttreiber sind der Fachkräftemangel im Kundenservice, die steigende Akzeptanz von KI-Lösungen und positive Kundenempfehlungen, die das Wachstum beschleunigen. Bis Ende 2025 soll die Kundenzahl auf 5.000 Unternehmen steigen.
Welche Rolle spielt das Thema Künstliche Intelligenz in Ihrem Unternehmen, und wie sehen Sie dessen zukünftige Entwicklung?
KI steht im Mittelpunkt unseres Unternehmens – sie transkribiert Meetings, optimiert Prozesse und automatisiert Abläufe. Wir sind überzeugt, dass KI, genau wie unser Produkt, Menschen von repetitiven Aufgaben befreien wird, sodass sie mehr Zeit für das Wesentliche haben.
Foto: Daniel Keinrath, Mitgründer von fonio.ai
Credit: fonio.ai/keinrath.com
Wir bedanken uns bei Daniel Keinrath für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.