Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Lasst niemals den Kopf hängen

fünf clothing Streetwear-Label faire und stylische Mode zu einem fairen Preis

Stellen Sie sich und das Startup fünf clothing doch kurz unseren Lesern vor!

2018 gründeten wir (Lara & Marit) unser faires Streetwear-Label fünf mit dem Ziel junge, modebegeisterte Menschen zu erreichen. Wir lernten uns 2017 während eines Praktikums, auf der wunderschönen Insel Bali in Indonesien, kennen. Schnell wurde uns klar, dass unsere Zusammenarbeit über das Praktikum hinaus harmonisiert und sich auch eine Freundschaft entwickelte. Denn wir teilen generelle Interessen, Mode Geschmack und ein bestimmtes Mindset/Engagement, was für das Gründen eines Labels unerlässlich ist. Mit dem Rückhalt unseres Slogans „you are your own authority“ gründeten wir dann Ende 2018 fünf clothing.

„You are your own authority“ – Nur du allein bestimmst über dich selbst, kannst entscheiden was du tust und wer du sein möchtest. Du alleine entscheidest, ob du an dieser Welt etwas änderst. Die Verantwortung trägt jeder Mensch selbst. Du bist deine eigene Autorität!

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Die maßgebliche Inspiration für die Gründung der Marke lag in der Skateboardszene auf Bali und dem fehlenden modischen und zu gleich fairem Angebot. Zu dem Zeitpunkt, als wir begannen uns zu fragen, wer eigentlich unsere Kleidung produziert und was tatsächlich hinter einer Marke steckt, gab es ein sehr geringes Angebot an fairer Mode, die unseren Wünschen und Stil entsprach. 

Was war bei der Gründung von fünf clothing die größte Herausforderung?

Um ehrlich zu sein, die größte Herausforderung für jeden, der etwas Neues beginnt sind die Finanzen. Um alle unsere Ziele umsetzen zu können, mussten und werden wir auch in Zukunft einiges an Eigenkapital in unsere Marke stecken. Aber wie man so schön sagt, „von nichts kommt nichts“! Wir stecken gerne Eigenkapital in unser „Baby“. Umso schöner ist es fünf langsam, aber sicher organisch wachsen zu sehen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Das ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich. Einen sehr perfektionistisch eingestellter Mensch könnte damit Problem haben. Was wir allerdings gelernt haben ist, dass einiges gar nicht perfekt im Vorhinein geplant werden kann. Wer hätte beispielsweise jemals die Corona-Pandemie und damit verbundene Problematiken wie Lieferengpässe oder Ladenschließungen hervorgesehen? Passieren kann auch, dass man eventuell den falschen Menschen vertraut. Auch das haben wir leider  schmerzlich lernen müssen. Aber irgendwie gibst es für jedes Problem eine Lösung, auch wenn das manchmal ganz und gar nicht danach aussehen mag. Es ist nur eben nicht von Anfang an alles vorhersehbar und planbar. Allerdings ist ein nahezu perfektes Grundkonzept ist zum Gründen wichtig. Noch viel wichtiger ist aber das eigene Engagement und Herzblut, das hinter dem Startup stecken sollte. 

Welche Vision steckt hinter fünf clothing?

Unser zukünftiges Ziel ist es, gleichzeitig in Deutschland, auf Bali und in L.A. vertreten zu sein. In diesem Zusammenhang wollen wir auf Bali einen Ort mit gut bezahlten Arbeitsplätzen, Unterstützung und Liebe für unsere Mitarbeiter*innen schaffen. Wir unterstützen lokale Wohltätigkeitsorganisationen in Indonesien, die sich z.B. mit der Problematik des Plastiks in Asien auseinandersetzen. Zudem möchten wir uns zukünftig gern in der Obdachlosenhilfe in Amerika und Deutschland einbringen. Vor allem auch durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Unterstützung durch Unterkünfte und Fortbildungen. Wir sind uns bewusst, dass unsere Ziele groß sind. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass jeder kleine Schritt etwas Gutes bewirken und zu einer besseren Welt beitragen kann. 

Wer ist die Zielgruppe von fünf clothing?

Unsere Zielgruppe sind junge, modeaffine Menschen. Wir achten allerdings darauf, dass unsere Mode unisex und oversized ist, damit sie von jedem getragen werden kann! „There is no reason for gender or sizing!“. Auch unser Silberschmuck ist zwar in verschieden Größen verfügbar, jedoch sind alle Stücke individuell verstellbar und somit optimierbar für die Träger*innen. Fünf kann von allen Menschen, denen es gefällt getragen werden. Einzugrenzen gibt es für uns da nichts.

Was ist das Besondere an fünf clothing?

Wir bieten unseren Kund*innen faire und stylische Mode zu einem fairen Preis. Uns ist es wichtig, dass diese nicht lange darüber nachdenken müssen, ob sie sich das Stück wirklich leisten können. Wir optimieren ständig die Lieferkette, um ein tolles Preisleistungsverhältnis bieten zu können. Ein transparenter Einblick hinter die Kulissen ist uns wichtig. Damit deutlich zu sehen ist, wer ein Shirt genäht oder bedruckt hat. Des Weiteren stemmen wir den kompletten Prozess von Design, Postproduction (Technical Drawings, Material Research) über die Produktion bis hin zur Vermarktung in Eigenarbeit. Hinter fünf steht kein riesiges Team mit einem Investor*in, alles was für die Kund*innen zu sehen ist, kommt mit Liebe von uns. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Von Beginn an standen für uns eine faire Herstellung unserer Produkte und die Unterstützung lokaler Familienbetriebe an oberster Stelle. Die Menschen, die uns bei der Verwirklichung unserer Ideen helfen. Unsere Kollektionen und Schmuckstücke werden unter sehr genauer Aufsicht in Zusammenarbeit mit drei Familienbetrieben auf Bali produziert. Wir überprüfen nicht nur die Umstände der Produktion, vielmehr hat sich uns unsere eigene kleine „fünf family“ vor Ort entwickelt. Mit ihnen stehen wir in ständigem Kontakt und nehmen immer auch gern Ideen und  Verbesserungsvorschläge an. Pak Adit beispielsweise (Screenprinting Factory) ist unser längster Partner. Er hat uns in der Corona Zeit wirklich sehr geholfen. Da eine Einreise nach Indonesien momentan unmöglich ist, hat er sich bereit erklärt unsere Aufgaben, wie das Shipping nach Deutschland oder die Produktkontrolle, zu übernehmen. 

Fünf Clothing, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Generell reisen wir für jede Kollektion an einen bestimmten Ort, um Inspiration in der Kultur und den Menschen zu finden. So waren unsere Kollektionen im vergangenen Jahr von Bali, Kapstadt und LA inspiriert. Auch die Postproduction und Sample Shootings finden dann an den entsprechenden Orten statt, um möglichst viel den jeweiligen Ländern zurückgeben zu können. In Zusammenarbeit mit lokalen Fotograf*innen, Künstler*innen und Models soll ein authentisches Gesamtbild entstehen. Dieses Konzept möchten wir auch in Zukunft beibehalten. Dazu soll unsere Marke an jedem unserer Lieblingsstandorte mit einem kleinen Sitz vertreten sein, um wie bereits erwähnt, die jeweiligen Orte unterstützen zu können. Produzieren möchten wir auch weiterhin auf Bali. Das ist der Ort an dem alles begann und wir uns immer zuhause fühlen werden.

Für eine Optimierung würden wir an diesem Standort irgendwann eine eigene Factory gründen. Im Sommer haben wir außerdem zum ersten Mal eine eigene Fashion Show mit unserer Kollektion und vielen eigens dafür angefertigten Einzelstücken organisiert. Da uns das unwahrscheinlich viel Spaß bereitet hat, möchten wir in Zukunft noch viele solcher Events veranstalten. Für fünf steht einiges in Planung, also lasst euch überraschen, ihr werdet noch einiges von uns hören!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Zuerst solltet ihr ein gutes Fundament mit genügend Vorarbeit für eure Idee entwickeln. Und dann: probiert es einfach aus! Dabei im Kopf behalten müsst ihr, das Nichts  immer perfekt laufen kann. Jeder Stein, der euch in den Weg gelegt wird, bringt euch voran! Lasst niemals den Kopf hängen oder hört auf, an euch zu glauben. 

Super wichtig ist zudem das „Socializing“ immer und überall. Knüpft Kontakte und tauscht euch aus. Uns hat ein gutes Netzwerk schon immer super viel geholfen. Mit guten Kontakten an eurer Seite erzielt ihr schlussendlich den gewünschten Erfolg.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Lara und Marit für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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