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Es ist ein Moment, der alles verändert. Als Marlon Besuch erfährt, dass seine Großmutter nach einem Sturz stundenlang hilflos am Boden lag, trifft ihn das tief. Er fragt sich: Wie viele ältere Menschen erleben Ähnliches – und wie ließe sich das verhindern? Gemeinsam mit seinem Freund und Mitgründer Michael Hummels beschließt er, etwas zu tun. Aus dieser persönlichen Erfahrung entsteht die Idee für Gardia, ein intelligentes Notrufarmband, das Leben retten kann.
Heute, sechs Jahre später, hat das Startup Microsynetics mit Sitz in Soest 30 Mitarbeitende, eine klare Mission – und nun auch einen starken Partner an seiner Seite: Die GS1 Germany Beteiligungsgesellschaft Butterfly & Elephant steigt als Investor ein. Das Ziel: Sicherheit, Selbstbestimmung und technologische Innovation in den Alltag älterer Menschen zu bringen.
Aus einem Schockmoment wird eine Vision
„Der Gedanke, dass meine Großmutter nach ihrem Sturz so lange allein war, hat mich tief bewegt“, erzählt Marlon Besuch. „Mir wurde klar: Es braucht eine Lösung, die ältere Menschen wirklich schützt – ohne, dass sie ständig daran denken müssen, sie zu benutzen.“
Gemeinsam mit Hummels gründete er 2019 Microsynetics, ein HealthTech-Unternehmen, das sich auf intelligente Sicherheitslösungen spezialisiert hat. Ihre Vision: Technologie soll Menschen unterstützen, nicht bevormunden. Und genau hier setzt Gardia an – ein smartes Notrufarmband, das unauffällig getragen wird, aber im Ernstfall blitzschnell reagiert.
Wenn Sekunden zählen
Das Armband erkennt mithilfe der speziell entwickelten FallGuard-Sturzerkennung automatisch, wenn jemand gestürzt ist. Diese Technologie wurde gezielt auf das Bewegungsprofil älterer Menschen abgestimmt – sensibel genug, um echte Notfälle zu erkennen, aber intelligent genug, um Fehlalarme zu vermeiden.
Wird ein Sturz registriert, löst Gardia selbstständig einen Notruf aus. Gleichzeitig kann das Armband auch manuell aktiviert werden. Die Verbindung zur 24/7 Bosch-Notrufzentrale und die Kooperation mit dem Gesundheitsprodukte-Hersteller Beurer unterstreichen, dass hier technische Funktionalität mit persönlicher Betreuung und Qualität verbunden wird.
Das Besondere: Nutzer:innen können individuell festlegen, wer im Ernstfall benachrichtigt wird – Angehörige, Freund:innen oder direkt die Notrufzentrale. Damit bleibt die Kontrolle immer beim Menschen, nicht bei der Maschine.
Design ohne Stigma
Ein Notrufarmband, das aussieht wie ein klassisches Hilfsmittel? Nicht bei Gardia. Besuch und Hummels wollten ein Produkt schaffen, das Sicherheit bietet, ohne stigmatisierend zu wirken. Das Ergebnis: ein elegantes, modernes Wearable, das kaum von einer Smartwatch zu unterscheiden ist.
„Wir wollen, dass Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben können“, sagt Michael Hummels. „Technologie darf nicht bevormunden, sie muss befähigen.“
Und genau das spüren viele Nutzer:innen. Wer weiß, dass im Notfall sofort Hilfe kommt, traut sich wieder mehr zu – beim Spaziergang, bei der Gartenarbeit oder einfach im Alltag. Gardia steht so nicht nur für Schutz, sondern auch für ein neues Gefühl von Freiheit.
Wenn Innovation Verantwortung trägt
Mit dem Investment von Butterfly & Elephant, der Beteiligungsgesellschaft von GS1 Germany, erhält Microsynetics nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch strategische Begleitung. Das Ziel ist klar: Das System weiterentwickeln, die Produktionsprozesse optimieren und das Wachstum beschleunigen.
„Gardia verbindet technologische Präzision mit echter Verantwortung“, sagt Benjamin Birker, Managing Director bei Butterfly & Elephant. „Mit unserem Investment fördern wir eine Lösung, die Sicherheit in den Alltag älterer Menschen bringt – verlässlich, respektvoll und mit dem Bewusstsein, dass Technologie dem Menschen dienen muss.“
Gerade dieser gesellschaftliche Anspruch macht Gardia zu mehr als nur einem Produkt. Es ist ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung und Empathie zusammengehen können – in einem Markt, der angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger wird.
Standards, die Vertrauen schaffen
Ein wichtiger Baustein für das Wachstum von Microsynetics sind die GS1 Standards – international etablierte Kennzeichnungssysteme, die unter anderem im Handel und in der Medizintechnik für Transparenz und Nachvollziehbarkeit sorgen.
Das Unternehmen nutzt bereits die GTIN (Global Trade Item Number, früher EAN) und EPCIS zur Rückverfolgbarkeit. Künftig sollen weitere Standards, wie der GS1 Digital Link, integriert werden. Damit können Kund:innen beispielsweise über einen QR-Code direkt auf Produktinformationen, Handbücher oder Sicherheitsdaten zugreifen.
„Im Rahmen des Butterfly-&-Elephant-Investments setzen wir gezielt auf die Vorteile der GS1 Standards“, erklärt Marlon Besuch. „Sie unterstützen uns dabei, unsere Prozesse verlässlich, sicher und zukunftsfähig zu gestalten.“
Technologie mit Herz
Bei Microsynetics geht es nicht um Gadgets, sondern um Menschen. Das zeigt sich in jedem Detail: vom intuitiven Design über die einfache Handhabung bis zur menschlichen Komponente der Notrufzentrale.
Gardia ist ein Beispiel für Technologie mit Herz – smart, aber empathisch. Es steht für eine Generation von Innovationen, die nicht nur auf Effizienz, sondern auch auf Würde und Selbstbestimmung setzen.
Wie es mit Gardia weitergeht
Mit dem Investment im Rücken will Microsynetics das System weiter ausbauen – etwa durch KI-gestützte Bewegungserkennung, präzisere Sensorik oder zusätzliche Gesundheitsfunktionen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen daran, seine Reichweite zu vergrößern und neue Vertriebspartner zu gewinnen.
Doch trotz aller technologischen Ambitionen bleibt das Ziel einfach: Menschen ein sichereres, selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen.
Wenn man Marlon Besuch und Michael Hummels sprechen hört, spürt man: Hier geht es nicht um Zahlen, sondern um Verantwortung. Und vielleicht ist genau das der Kern von echter Innovation – Technologie, die Leben rettet und zugleich Lebensqualität schenkt.
Bild Microsynetics-Gründer Marlon Besuch (r.) und Michael Hummels (l.) – Bildrechte: Microsynetics
Quelle GS1 Germany GmbH


























