Montag, Dezember 23, 2024
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Emotionen haben auf der Arbeit nichts zu suchen?

Gefühlsmenschen entscheiden oft aus dem Bauch heraus und folgen ihren Emotionen. Viele sind der Auffassung, dass die eigenen Gefühle kein guter Ratgeber und sogar hinderlich für den beruflichen Erfolg sind. Schließlich hängt Erfolg von Verstand und Vernunft ab und Entscheidungen werden anhand von Zahlen und Fakten getroffen. Das entspricht allerdings nicht ganz der Wahrheit, wie die Coaching-Autorin und Speakerin Sandra Feldmann weiß. Gefühlsmenschen sind meist sogar erfolgreicher im Business und das hat gleich mehrere Gründe.

5 Gründe, weshalb Gefühlsmenschen erfolgreicher in ihrem Job sind

1) Emotional verbundene Kunden sind wertvoll

Gefühle haben am Arbeitsplatz nichts verloren – so zumindest die gängige Meinung. Doch diese Meinung ist nicht in Beton gegossen – im Gegenteil. Der Siegeszug der Emotionen zeigt sich immer deutlicher und zwar in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen. Menschen sind keine Maschinen und brauchen Raum für Emotionen. Wenn du also denkst, dass du als Gefühlsmensch zu einem Leben am Existenzminimum verdammt bist und keinen Erfolg haben wirst, irrst du gewaltig. Viele Unternehmen haben den Wert von Gefühlsmenschen bereits erkannt, denn: Wer Emotionen im Job zeigt, ist authentisch und bindet Kund*innen an das Unternehmen. Für alle möglichen Arten von Unternehmen sind emotional verbundene Kund*innen enorm wichtig. Kund*innen, die auf einer emotionalen Ebene angesprochen werden, kaufen mehr Produkte und Dienstleistungen. Sie besuchen die Unternehmenswebseite öfter, sind weniger preisempfindlich und empfehlen das Unternehmen häufiger weiter.

2) Probleme im Unternehmen werden schneller angesprochen

Gefühlsmenschen tragen ihr Herz auf der Zunge. Sie weinen vielleicht mal im Meeting oder machen ihrem Ärger offen Luft. Was auf die einen unprofessionell wirken mag, kann für das Unternehmen jedoch von unschätzbarem Wert sein. In vielen Betrieben schwellen Unstimmigkeiten häufig zu ausgewachsenen Konflikten an, weil niemand der Beteiligten seine Gefühle offen zeigen will und man versucht auf einer sachlichen Ebene zu bleiben. Viele Mitarbeiter*innen verbergen ihre negative Emotionen so lange, bis jemand das Fass zum Überlaufen bringt. Die Folge: Häufig fallen teure Mediationsgespräche an, um den Konflikt wieder aus der Welt zu schaffen – für die Firma jedoch keine günstige Angelegenheit. Bei Gefühlsmenschen weiß man hingegen gleich woran man ist. Gefühlsmenschen sprechen Probleme direkt an und diese werden aus dem Weg geräumt, bevor überhaupt ein ausgewachsener Konflikt entstehen kann.

3) Gefühlsmenschen lehren uns mit negativen Emotionen umzugehen

Du weinst und dein*e Chef*in oder Kolleg*innen sind zunächst komplett überfordert? Gefühle am Arbeitsplatz zu zeigen, kann erst mal für Verwunderung sorgen. Allerdings ist es für Kund*innen, Kolleg*innen und Co. jedoch auch ein wertvolles Learning. Sie sehen dann trotz anfänglicher Überforderung: Oh, es ist okay meine Gefühle zu zeigen! Am Arbeitsplatz sollten alle Gefühle erlaubt sein – vor allem auch Wut und Trauer. Die moderne Gesellschaft hat den Umgang mit negativen Emotionen verlernt – umso wichtiger ist es, Menschen damit zu konfrontieren. So rücken wir als Gesellschaft und auch als Unternehmen näher zusammen. Gerade Unternehmen, in denen jegliche Art von Gefühlen erlaubt sind, sind häufig die erfolgreichsten.

4) Beziehungsbildung ist enorm wichtig für ein Unternehmen

Mitarbeiter*innen, die immer Distanz zu anderen aufbauen und nichts von ihren Emotionen preisgeben, schaffen es nicht so gut eine Bindung zu anderen aufzubauen. Bei Gefühlsmenschen ist das anders – sie schaffen es mit Leichtigkeit eine Bindung zu ihren Kolleg*innen und Kund*innen aufzubauen. Beziehungsbildung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. Es muss in Unternehmen okay sein, dem anderen mitzuteilen, wenn es einem nicht gut geht und auch umgekehrt. Das hat auch viel mit Autonomie und Abgrenzung zu tun, das wir im nächsten Punkt besprechen.

5) Gefühlsmenschen ziehen ihre Grenzen besser

Wenn wir uns Gefühle nun einmal aus evolutionärer Sicht ansehen, erfüllen diese eine besonders wichtige Funktion: Sie helfen dabei, uns von anderen abzugrenzen. Wut hat beispielsweise die Funktion: „Bis hierhin und nicht weiter“. Man steht für sich ein und zeigt ganz klar seine Grenzen. Mitarbeiter*innen, die sich hingegen schwer tun, ihre Gefühle offen zu zeigen, überschreiten häufig ihre eigenen Grenzen und landen im Worst-Case-Szenario im Burn-Out. Gefühlsmenschen haben hier wieder einen ganz klaren Vorteil: Sie ziehen Grenzen und bewahren ihre Autonomie. Für die psychische Gesundheit ist das von unschätzbarem Wert. Und da der Unternehmenserfolg auch immer von der Gesundheit und Zufriedenheit der einzelnen Mitarbeiter*innen abhängt, spielt das Zulassen von Gefühlen auch hinsichtlich dieses Aspektes wieder eine wichtige Rolle. Als Gefühlsmensch musst du dich also keineswegs verstecken. Deinen offenen Zugang zu Gefühlen kannst du als Stärke betrachten.

Gefühlsmenschen sind erfolgreicher am Arbeitsplatz

Das waren nur einige der vielen Gründe, wieso wir Emotionen in Zukunft am Arbeitsplatz willkommen heißen sollten. Offen gezeigte Emotionen steigern die Bindung der Kund*innen an das Unternehmen, fördern den Absatz, sorgt für ein angenehmes und offenes Betriebsklima und ist einfach wichtig für unsere mentale Gesundheit. In Unternehmen, in denen ein offener Umgang mit Gefühlen gelebt wird, kommt es übrigens zu weit weniger Krankenständen. Als Gefühlsmensch bist du also klar im Vorteil und baust sicherlich ein erfolgreiches Business auf.

Du fühlst dich nicht angesprochen und tust dir schwer deine Emotionen am Arbeitsplatz zu zeigen? Auch dafür musst du dich keinesfalls schämen. Wir wurden so konditioniert, dass wir negative Gefühle möglichst zu Hause lassen und nicht mit in die Arbeit nehmen. Wir haben Angst, unprofessionell zu erscheinen und unseren „Ruf“ zu verlieren. Für einen offeneren Umgang mit unseren Gefühlen gibt es jedoch zahlreiche Übungen, die dir helfen können, zu deinen Gefühlen auch am Arbeitsplatz zu stehen.

Autor:

Sandra Feldmann ist Coach, Autorin und Speakerin mit BWL Studienabschluss und mehr als 25 Jahren Erfahrung in der freien Wirtschaft und einigen Jahren im Ausland bei einem großen US-Konzern im European Headquarter. Zusammen mit dem Wissen ihrer Ausbildung als Heilpraktikerin für Psychotherapie und zahlreichen Fort- und Weiterbildungen im Bereich Hypnose und Coaching liefert sie einen einzigartigen Mehrwert für ihre Kunden.

Frau Feldmann entscheidet stets intuitiv und bringt mit ihren wertvollen, praxiserprobten Coaching-Methoden ihre Kunden wieder zurück zu ihrer ursprünglichen Kraft – ob Hypnose, Mentaltechniken und Kommunikation für Unternehmer oder Themen aus der Neurowissenschaft – sie weiß genau, was ihre Kunden nach vorne bringt, kreiert neue Lebens-Visionen voller Erfüllung und verändert das Leben ihrer Kunden zum Positiven.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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