Gronda: Recruiting- und Karrierenetzwerk für die Gastronomie und Hotellerie
Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Gronda doch kurz vor!
Ja, gerne. Ich habe Gronda vor knapp einem Jahr noch als Lifestyle Blog für die Gastronomie und Hotellerie gegründet. Aus meiner Studentenwohnung in Bologna heraus schrieb ich die ersten Artikel und hatte das Glück, dass direkt ein Artikel viral durch die sozialen Netzwerke lief und mir in der ersten Woche bereits 100.000 Unique Visitors bescherte. Danach habe ich dann gemeinsam mit zwei weiteren Gründern den Blog zu einem Recruiting- und Karrierenetzwerk für die Gastronomie und Hotellerie weiterentwickelt, bei dem wir Mitarbeiter und Unternehmen über einen Matching-Algorithmus zusammenbringen. Wir wollen dadurch Transparenz schaffen, langfristige Kontakte mit potentiellen Mitarbeitern ermöglichen und Unternehmen bei der Vermarktung ihrer Arbeitgebermarke unterstützen.
Wie ist die Idee zu Gronda entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die Idee entstand aus einem persönlichen Problem heraus. Meine Eltern sind beide in der Branche tätig und klagen schon länger über Probleme neue, motivierte Mitarbeiter zu bekommen. Ich habe mir den Markt angesehen, festgestellt, dass es keine befriedigende Lösung gibt und mir dann ein Konzept überlegt, wie man das Problem lösen kann.
Als gebürtiger Tiroler wollte ich nach mehreren Auslandsaufenthalten wieder zurück nach Tirol, um dort mein Unternehmen zu gründen. Leider war die Suche nach einem Programmierer nicht ganz so einfach, deshalb habe ich, wie bereits erwähnt, mit einem Blog angefangen. Nach diesem anfänglichen Erfolg, war die weitere Suche dann auch einfacher. Über Facebook habe ich dann unseren jetzigen CTO und Mitgründer Juan kennengelernt. Er ist Spanier und hat in Innsbruck gearbeitet. Wir haben uns eine Stunde unterhalten und mir war klar, das passt. Unser COO Tobias kam dann ein paar Monate später zum Team dazu. Tobias habe ich ganz konkret gewählt, da er zuvor mit mir gemeinsam bei einem internationalen Konzern gearbeitet hat und meine erste Wahl war. Ich konnte beide von der Idee überzeugen und so sitzen heute ein Spanier, ein Deutscher und ein Tiroler in der Nähe von Innsbruck und arbeiten an einem Hospitality Startup.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir waren von Anfang an relativ verwöhnt, durch die Tatsache, dass wir bereits eine Community aufbauen konnten und ordentlich Traffic auf unseren Blog hatten. Die größten Herausforderungen waren bestimmt ein passendes Produkt für diesen speziellen Markt zu bauen. Wir mussten lernen, dass Marketing nicht alles ist.
Glücklicherweise konnten wir mehrere Wettbewerbe gewinnen und haben diverse Förderungen vom Land Tirol und Staat Österreich erhalten. Zusätzlich haben wir sehr früh Umsätze gemacht. Deshalb konnten wir uns bis heute komplett selbst finanzieren.
Wie hat sich Ihr Unternehmen seit dem Start entwickelt?
Wie bereits erwähnt profitierten wir von einem Raketenstart unseres Blogs, den wir im Laufe der Zeit weiter ausbauen konnten und mittlerweile bis zu 200.000 Unique Visitors pro Monat auf dem Blog haben. Der Schritt dann zu einer Plattform war ein schwieriger und hat ein paar Monate gedauert. Heute, 6 Monate nach Start der Beta und 3 Monate nach Go-Live, haben wir bereits 3.000 Fachkräfte und knapp 300 registrierte Unternehmen auf der Plattform. Wir wachsen im Monat knapp 30% und können uns deshalb nicht beklagen.
Wer ist die Zielgruppe von Gronda?
Gronda ist eine Plattform für die Gastronomie und Hotellerie und wird es auch bleiben. Hauptsächlich konzentrieren wir uns momentan einerseits auf qualifizierte Fachkräfte auf der einen und hochklassige Arbeitgeber auf der anderen Seite.
Welche Vorteile haben Bewerber?
Unseren Bewerber können sich nicht nur in einem coolen Profil selbst präsentieren, sondern auch ihren Marktwert checken. Da sie mit Unternehmen gematched werden, können sie Angebote von diesen erhalten und sich dann das beste Jobangebot aussuchen.
Das Matching funktioniert natürlich auch umgekehrt. So schlagen wir Bewerben direkt den perfekt passenden Job vor auf den sie sich dann per Mausklick bewerben können. Dazu kommt, dass sie bis zur Kontaktherstellung völlig anonym bleiben. Sprich Herkunft, Alter und Geschlecht spielen keine Rolle.
Wo liegen die Vorteile für die Betriebe?
Für Unternehmen ändert sich das Recruiting enorm. Zum ersten Mal haben Unternehmen aus dieser Branche Zugriff auf passende Mitarbeiter und können diese aktiv Anfragen. Job ausschreiben und warten, was passiert, ist dadurch Geschichte.
Zusätzlich können sich die Unternehmen auf unserer Seite als großartige Arbeitgebermarkepräsentieren und sich von ihren Mitbewerbern als Arbeitgeber unterscheiden.
Gronda, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir stehen erst ganz am Anfang und möchten gemeinsam mit unseren Usern die größte Community für Gastronomie und Hotellerie weltweit aufbauen. Der deutschsprachige Markt ist einer der stärksten in dieser Branche auf der ganzen Welt und ein guter Ausgangspunkt, um so ein Unterfangen zu starten.
Unsere Vision war es vom ersten Tag an leidenschaftliche Mitarbeiter und großartige Unternehmen der Branche miteinander zu verbinden. Heute machen wir das für ein paar Tausende wahr, in fünf Jahren hoffentlich für ein paar Hundertausende.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Habt keine Angst und legt einfach los. Für einen Konzern könnt ihr danach immer noch schuften.
Liebt das was ihr macht und identifiziert euch mit euren Kunden und Usern. Wenn ihr nicht dafür brennt und nicht wisst, für wen ihr etwas baut, dann könnt ihr weder das richtige Produkt bauen, noch dieses richtig kommunizieren.
Gebt nicht auf. Ihr werdet ständig Angst vorm Versagen haben. Ihr werdet oft an Punkten stehen, an denen ihr am liebsten aufgeben wollt. Tut es nicht, ihr werdet einen Weg finden.
Wir bedanken uns bei Valentin Schütz für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.