Samstag, Juni 14, 2025
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Wie gut kennst du eigentlich dein Zuhause im Ernstfall?

HomeResQ ermöglicht es Eigentümern, wichtige Gebäudedaten digital zu hinterlegen und stellt diese im Notfall Einsatzkräften sicher zur Verfügung – das Startup wird am 16. Juni 2025 in der Höhle der Löwen pitchen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Die Idee zu HomeResQ ist nicht am Schreibtisch entstanden, sondern direkt im Einsatz. Ich bin seit vielen Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und habe immer wieder erlebt, wie entscheidend gute Informationen im Notfall sein können und wie oft genau diese fehlen.

Wo befinden sich die Kinder?
Gibt es Haustiere?
Gibt es eine PV-Anlage oder eine Gasflasche im Keller?
Bei Sonderobjekten wie Schulen oder Pflegeheimen gibt es Rettungskarten, aber für Wohnhäuser? Da herrscht oft völlige Informationslücke.
Ich habe mich gefragt, warum es in einer so digitalisierten Welt keine Lösung dafür gibt. Warum nutzen wir die technischen Möglichkeiten nicht, um auch im privaten Bereich besser vorbereitet zu sein? Aus dieser Frage wurde eine Idee, aus der Idee ein Projekt und aus dem Projekt HomeResQ. Inzwischen arbeiten wir seit über sieben Jahren mit einem kleinen, engagierten Team an der Umsetzung. Ich bin stolz, was wir auf die Beine gestellt haben, auch wenn der Weg lang war.

In welcher Branche ist HomeResQ tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

HomeResQ liegt irgendwo zwischen digitaler Gebäudesicherheit, Brandschutz und Bevölkerungsschutz. Wir bieten ein System an, mit dem Eigentümer wichtige Informationen über ihr Gebäude digital hinterlegen können. Im Notfall können Feuerwehrkräfte über einen geschützten Zugang darauf zugreifen – schnell, übersichtlich und sicher.
Unsere Kunden zahlen einen kleinen jährlichen Beitrag, je nach Paket. Das Besondere ist: Wir denken das Ganze von der Einsatzstelle aus. Also nicht aus technischer oder bürokratischer Sicht, sondern mit dem Blick der Feuerwehr. Wir liefern genau die Informationen, die im Einsatz bisher immer gefehlt haben. Und das in einer Form, die im Stress auch funktioniert.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Inspiration war sehr konkret: der Alltag in der Feuerwehr. Immer wieder stand ich vor verschlossenen Türen und wusste nicht, was mich dahinter erwartet. Schlafen dort Kinder? Gibt es Gefahrenquellen? Wie viele Personen wohnen dort überhaupt? Diese Informationen fehlen viel zu oft, obwohl sie entscheidend sein können.
Die Marktlücke war klar. Für große Objekte gab es Lösungen, für Einfamilienhäuser nicht. Also habe ich beschlossen, das zu ändern. Ein System zu entwickeln, das einfach funktioniert, aber genau im richtigen Moment hilft. Heute weiß ich, dass wir mit HomeResQ genau diesen Nerv getroffen haben.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Bei uns geht es nicht um Spielerei, sondern um praktische, sichere Technik. Am Gebäude wird ein QR-Code angebracht, der im Einsatzfall gescannt werden kann. Aber dieser Code ist nur mit einem Feuerwehrzugang nutzbar, also nicht öffentlich. Erst nach erfolgreicher Anmeldung können die hinterlegten Daten eingesehen werden, und zwar nur das, was der Eigentümer freigegeben hat.
Die Daten liegen auf Hochsicherheitsservern in Deutschland. Jeder Zugriff wird automatisch dokumentiert, und der Bewohner bekommt sofort eine E-Mail mit Zeit und Zugriffsberechtigung. Wir haben außerdem viel Wert darauf gelegt, dass die Daten klar, übersichtlich und auch im Stress gut nutzbar sind. Kein langes Suchen, keine unnötigen Infos, sondern genau das, was im Einsatz zählt.

Welche Vision verfolgt HomeResQ? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Ich wünsche mir, dass in Zukunft jedes Gebäude eine digitale Rettungskarte hat – so selbstverständlich wie einen Rauchmelder. HomeResQ soll zu einer festen Größe in Deutschland werden, im besten Fall sogar darüber hinaus. Dafür wollen wir neue Partner gewinnen, das System noch einfacher machen und weitere Einsatzbereiche erschließen.
Es gibt schon viele Ideen, zum Beispiel eine Verbindung mit vernetzten Rauchmeldern. So könnten im Brandfall sogar Hinweise zur Ausbreitung oder zur Brandquelle gegeben werden. Auch eine noch einfachere Anbindung für Städte, Gemeinden und Feuerwehren ist geplant. Schritt für Schritt bauen wir daran, dass HomeResQ zum Standard wird.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Ich bin eigentlich kein Mensch für große Bühnen. Ich komme aus der Praxis und arbeite lieber im Hintergrund. Aber irgendwann wurde mir klar: Wenn wir wirklich viele Menschen erreichen wollen, dann ist „Die Höhle der Löwen“ eine Riesenchance.
Mir geht es dabei nicht um den schnellen Profit. Ich will, dass mehr Menschen von der Idee erfahren, dass wir Leben retten können, wenn wir vorbereitet sind. Ich hoffe, dass die Löwen das erkennen und bereit sind, diese Vision mitzutragen. Denn im Mittelpunkt steht für mich ganz klar das Helfen, nicht das Geldverdienen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Ein möglicher Deal würde uns natürlich helfen, schneller zu wachsen. Zum Beispiel durch mehr Sichtbarkeit, durch neue Vertriebswege oder durch technische Weiterentwicklungen.
Aber was mir fast noch wichtiger ist: der Austausch mit den Löwen. Ihre Erfahrung, ihre Netzwerke und ihre Impulse können uns helfen, HomeResQ auf das nächste Level zu bringen. Ich wünsche mir keine Investoren im Hintergrund, sondern Partner, die wirklich mit anpacken wollen und an die Idee glauben.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir haben viele Pläne, unabhängig davon, wie es bei der Show ausgeht. Wir wollen die Zusammenarbeit mit Feuerwehren, Kommunen und Organisationen wie der Björn Steiger Stiftung weiter ausbauen. Außerdem arbeiten wir daran, das System für weitere Zielgruppen zu öffnen, etwa für Ferienwohnungen, Gewerbeeinheiten oder Einrichtungen mit besonderen Risiken.
Auch technisch wollen wir weiterentwickeln. Neue Features, bessere Nutzerführung und mehr Möglichkeiten für individuelle Anpassungen sind in Planung. Unser Ziel bleibt aber immer dasselbe: Wir wollen helfen, nicht verkaufen um jeden Preis.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Ich habe gelernt, dass es Geduld braucht und den Mut, dranzubleiben, auch wenn es schwierig wird. Viele gute Ideen kamen nicht von uns, sondern aus Gesprächen mit Feuerwehrleuten, Gemeinden oder Nutzern. Wer zuhört, entwickelt besser.
Eine große Herausforderung war es, Hausbesitzer davon zu überzeugen, für etwas zu zahlen, das sie im besten Fall nie brauchen. Aber genau das ist unser Anspruch: eine Versicherung für den Einsatzfall. Und wer einmal verstanden hat, wie viel Zeit und Leben so gerettet werden können, sieht den Wert ganz klar.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründer hilfreich sein könnten?

Mein wichtigster Rat: Bleib dir selbst treu. Mach nichts, nur weil es sich gut verkaufen lässt. Arbeite an einer Idee, die dich wirklich bewegt. Rede mit echten Menschen, nicht nur mit Zahlen. Und nimm Feedback ernst, auch wenn es unangenehm ist.
Jeder Rückschlag ist eine Chance, besser zu werden. Unser Weg war nie gerade, aber immer ehrlich. Und genau das, glaube ich, macht den Unterschied. Wer für das brennt, was er tut, wird auch andere dafür begeistern können.

Wenn du möchtest, kann ich den Text auch direkt als formatierte Datei oder in ein CMS-freundliches Format umwandeln. Sag einfach Bescheid!

Die HomeResQ Gründer Leonard Mergel pitcht am 16.Juni 2025 in der Höhle der Löwen

Bild V.l.:„HomeResQ“ eine Software für schnellere Hilfe der Feuerwehr. Er erhofft sich ein Investment von 150.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei  Elisha Benner und Andreas Häring für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.
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