Hunderunde stärkt die Mensch-Hund-Beziehung mit transparenten und gesunden Snacks, die Hunden in Not helfen.
Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?
Wir sind Fabio (26) und Luis (27) und haben vor fünf Jahren unser erstes Start-up Hunderunde gegründet. Der Gedanke, das Soziale mit dem Wirtschaftlichen zu verbinden, hat uns damals nicht mehr losgelassen. Hunde haben uns schon immer viel bedeutet, und als wir mit dem Problem der Straßenhunde konfrontiert wurden, stellten wir uns die Frage: Wie können wir unser aktuelles Wirtschaftssystem so nutzen, dass wir gleichzeitig einen sozialen Beitrag leisten können? Für uns war es klar: Mit unseren Produkten wollen wir die Mensch-Hund-Beziehung stärken und durch den Konsum Hunden in Not helfen.
In welcher Branche ist Hunderunde tätig und was ist euer Kernprodukt ?
Wir wollen die Futtermittelindustrie im Heimtierbereich richtig aufwirbeln. Als wir festgestellt haben, dass dieser Markt sehr intransparent ist, wollten wir es besser machen. Snacks, bei denen du zu 100 % weißt, was drin ist. Wir wollen mehr Transparenz in die Welt der Hundefreunde bringen.
Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?
Wir wollen die Futtermittelindustrie im Heimtierbereich richtig aufwirbeln. Als wir festgestellt haben, dass dieser Markt sehr intransparent ist, wollten wir es besser machen.
Snacks, bei denen du zu 100 % weißt, was drin ist. Wir wollen mehr Transparenz in die Welt der Hundefreunde bringen. Tatsächlich kamen wir von der Idee, „Hunden in Not zu helfen“, zum hauptsächlichen Problem: die Futtermittelindustrie. Die Idee entstand 2019 in einer Pizzeria in unserem Dorf. Luis und Fabio kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Am Anfang wollten wir nur Hunden helfen, doch aus dieser Idee entstand viel mehr. Der Weg ist und bleibt immer das Ziel. Wenn man sich erst einmal auf den Weg begibt, zeigen sich Wege, die für einen selbst niemals sichtbar waren.
Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?
Das größte Problem ist, dass wir langfristig unsere Hunde „krank füttern“ mit Dingen, die wir nicht kennen. Die Industrie hat in den letzten Jahren die Konsumentenperspektive stark verzerrt, mit Marketingmaßnahmen, die grundsätzlich sehr schwammig sind. Hunde leiden immer mehr unter Allergien, und wir wollen dieses Thema mit unseren veganen Snacks lösen, die kein tierisches Protein enthalten. Doch dazu fehlt die Aufklärung. Über unsere Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram und TikTok) haben wir bereits eine Community von über 250.000 Menschen aufgebaut. Der Mix aus einem hochwertigen Produkt und der Fähigkeit, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, macht uns so authentisch und unkopierbar. Man kann alles kopieren, aber niemals dich als Person oder als Gründer*in.
Was ist die langfristige Vision von Hunderunde? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?
Ganz klar: Unser bestehendes Sortiment erweitern und mehr B2B-Partner dazugewinnen. Snacks werden größtenteils noch offline gekauft.
Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?
Der Hauptgrund ist vor allem, finanzielle Unterstützung und Know-how zu erhalten. Wir sind bisher komplett gebootstrapped und merken, dass es sehr schwer wird, weiter zu wachsen. Was wir besonders hervorheben wollen, ist der Proof of Concept, da wir bereits mehr als 1,2 Millionen Euro netto umsetzen konnten, und vor allem unsere Reichweite auf den digitalen Medien. Als Marke in unserer Branche haben wir im DACH-Raum eine der größten Communities.
Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?
Vor allem in Infrastruktur, wie eine komplett neue Website und weitere Produkte. Natürlich erhoffen wir uns auch, viele neue Menschen von unserer sozialen Mission überzeugen und sie langfristig bei uns halten zu können. Eine große Chance sehen wir auch im Netzwerk, das dadurch entstehen kann. Starke Partner zu finden, die gemeinsam mit uns diesen Weg gehen möchten.
Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung von Hunderunde nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?
Wir müssen uns ganz klar offline besser aufstellen. Unser Ziel ist es, unsere Produkte für jeden Hundebesitzer so zugänglich wie möglich zu machen. Da gehört der stationäre Handel natürlich ganz vorne mit dazu. Wir bringen zur Ausstrahlung ein komplett neues Produkt heraus: Das Futtertopping von Hunderunde. Ein Pulver, das du über das Hauptfutter deines Hundes geben kannst, für Gelenke, Knochen und Darm.
Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?
Geduld – Erfolg kommt nicht über Nacht. Von 40 Experimenten klappt eines. Unternehmertum zieht sich durch wie eine Schleife. Du baust etwas, du testest es, du validierst. It takes time. Genieß den Prozess.
Flexibilität – Sei bereit, Pläne zu ändern und an zupassen. Leider haben wir 2 Jahre gebraucht, um das zu begreifen. Warum? Unser Ego war im Weg. Manche Dinge wollten wir einfach nicht wahrhaben. Wir haben zu spät wichtige Entscheidungen getroffen.
Fehler sind Lehrer – Jede Niederlage bringt wertvolle Lektionen mit sich. Nach jedem Fehler frage ich mich: Was kann ich daraus jetzt mitnehmen? Warum ist es so gelaufen und was kann ich besser machen? Fehler + Reflexion = Fortschritt
Selbstfürsorge – Deine Gesundheit ist genauso wichtig wie dein Geschäft. Zu lange habe ich diesen Punkt vernachlässigt, bis ich bemerkt habe, dass ich nicht schlafen kann, dass ich Aufgaben nicht richtig priorisieren kann, dass ich unkreativ war, dass ich schlichtweg keine klaren Entscheidungen treffen konnte. Deine geistige Gesundheit, einen klaren Kopf zu haben, ist der Schlüssel zu großartigen Entscheidungen. Schlechte Entscheidungen = schlechtes Ergebnis Gute Entscheidungen = gutes Ergebnis.
Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?
Es gibt 3 Dinge, die wir anders machen würden, wenn wir nochmal gründen würden.
- Ein eigenes Problem lösen:
Die meisten Marken scheitern von innen heraus, nicht von außen. Gründer*innen, die Durchhaltevermögen zeigen und in der Lage sind, gute unternehmerische Entscheidungen zu treffen, sind letztendlich die Gewinner. Je direkter deine eigene Verbindung zu dem Problem ist, das dein Produkt löst, desto besser (das ist unsere Erfahrung).
- Produkte, die ein klar wahrgenommenes Problem lösen: Kaufentscheidungen basieren stets auf der Frage: „Was habe ich davon? Welchen Wert erhalte ich für den Austausch meines Geldes?“ Je deutlicher wir das Problem adressieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen das Produkt als wertvoll ansehen.
- Radikale & ehrliche Kommunikation mit der Community: Etwas, das wir in den letzten Jahren besonders gelernt haben, ist: Je größer dein eigenes
Ego, desto größer dein Misserfolg. Sorry, aber es interessiert niemanden, was du denkst. Die freie Marktwirtschaft entscheidet.
Was zählt ist: Was sind die Träume, Ängste und Wünsche deiner potenziellen Kund*innen? Alles basiert auf Kundenverständnis – dein Produkt, deine Website, deine creative Strategie.
Bild: Fabio Lehnert (l.) und Luis Kesten präsentieren mit „Hunderunde“, faire Hundeleckerlis aus Trester. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Hunderunde am 10. Juni in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Luis Kesten und Fabio Lehnert für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.