Treffen Sie Illusion Walk auf der Langen Nacht der Startups in Berlin
Stellen Sie sich und Ihr Startup-Unternehmen Illusion Walk doch kurz unseren Lesern vor!
Seit unserer Gründung im Jahr 2013 konzentrieren wir uns auf die Entwicklung einer begehbaren Virtual Reality-Plattform mit dem Namen Immersive Deck. Wir kombinieren neueste Hardware und Prototypen mit unserer eigenen Software für eine fantastische immersive Erfahrung: Freie Bewegung in großen virtuellen Räumen, hoch interaktiv und multiplayer-geeignet! Am Standort Berlin testen wir auf 150qm unsere Plattform und entwickeln Inhalte für Games, Edutainment, Ausstellungsräume, Architektur und Trainingssimulationen. Das Immersive Deck ist ein real-time Holodeck für eine Vielzahl von Anwendungen.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee, ein “Holodeck” zu realisieren, treibt mich und meinen Bruder und Mitgründer schon seit vielen Jahren um. Trotz Karrieren in anderen Bereichen haben wir diese Idee nie ganz aufgegeben. Uns war aber immer klar, dass dafür erst noch bestimmte technische Entwicklungen stattgefunden haben müssen. Wir haben diese Entwicklungen stets mitverfolgt und 2013 schließlich das Gefühl gehabt, dass der Zeitpunkt gekommen war, die verschiedenen am Markt vorhandenen Technologien zusammenzuführen und das Immersive Deck zu entwickeln.
Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen, und wie haben Sie Ihr Startup finanziert?
Am Anfang des Projekts Immersive Deck mussten wir einen sehr starken Fokus auf die technische Entwicklung legen und uns hierfür erst einmal das nötige Wissen aneignen, wobei uns eine enge Kooperation mit der TU Wien sehr geholfen hat. Zum Start 2013 war die Entwicklung im Consumer-VR-Bereich noch nicht so abzuschätzen, wie es heute möglich ist. Wir mussten damit umgehen, dass viele Fragen der Technologie sich erst im Laufe der Entwicklung klären würden. Wir haben für viele Teilbereiche verschiedene Ansätze geprüft, dann ein Konzept geschmiedet und es schließlich einer Machbarkeitstudie unterzogen. Dieser Grundausrichtung sind wir bis heute treu geblieben. Innovative Technologien sind natürlich immer auch ein Risiko, aber sie bieten eben auch die Chance für Produkte, die niemand zuvor realisiert hat. Wir wollten dabei unabhängig bleiben und die Produktentwicklung selbst bestimmen können. Dank erfolgreicher Karrieren vor der Gründung sind wir bis heute eigenfinanziert und gehen erst jetzt, nach der Fertigstellung unseres Prototypen, in erste Investorengespräche.
Wer ist die Zielgruppe von Illusion Walk ?
Wir richten uns ganz klar an B2B-Kunden, die mit unserer Technologie eigene Projekte umsetzen möchten. Dazu gehören beispielsweise im Gaming-Bereich die VR-Arcade Center-Betreiber. Dann gibt es Projektagenturen, die für ihre Kunden VR-Projekte realisieren wollen, die auf Messen und in Showrooms ganz neu erlebbar, nämlich begehbar, sind. Auch Museen und Trainingszentren, die Ihren Content mit Virtual Reality ganz neu vermitteln können, kommen in Frage. Vollständig lässt sich die Zielgruppe aber noch nicht definieren, da noch nicht absehbar ist, in welchen Bereichen VR eingesetzt werden wird. Aktuell erscheinen täglich Meldungen zu neuen Use Cases, mit denen experimentiert wird.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für die Lange Nacht der Startups zu bewerben?
Das Konzept der verschiedenen “Langen Nächte” in Berlin hat uns schon immer begeistert und bietet oft interessante neue Perspektiven. Dass dieses Konzept für Startups umgesetzt wurde, ist einfach eine geniale Idee! Bisher waren wir nur als Besucher dabei, aber jetzt war es dann soweit, sich als Startup zu bewerben. Umso mehr freuen wir uns, dass es auch wirklich geklappt hat und wir vom DETECON-Team ausgewählt wurden.
Sie sind eines der wenigen Startup-Unternehmen, die es auf die Lange Nacht der Startups geschafft hat. Wie motivierend ist das für Sie und was versprechen Sie sich von dem Event?
Feedback von Profis zu bekommen, ist für junge Unternehmen enorm wichtig. Wenn es ein so positives Feedback wie die Auswahl zur Langen Nacht der Startups ist, dann ist das sehr motivierend für das ganze Team, gerade, wenn man wie wir eine lange Entwicklungsphase hinter sich hat und jetzt mit einem neuen Produkt auf den Markt kommen möchte. Unter den über 200 Unternehmen zu sein, ist schon etwas besonderes, und wir werden unser Bestes geben, um unsere Vision zu präsentieren.
Wie wichtig ist dieser Schritt für Sie als Jungunternehmer, auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch den Event viele Interessenten und auch Medien auf Sie aufmerksam werden?
Für uns ist dies ein wichtiger Schritt, um stärker mit den Medien in Kontakt zu treten und unsere Technologie in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Pressearbeit ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, benötigt aber auch entsprechend viel Zeit. Für Startups kann es oft schwierig sein, neben der täglichen Entwicklungsarbeit auch noch die Zeit dafür zu finden Umso wichtiger sind solche Events für uns, da man hier eine große Aufmerksamkeit und Bündelung von Multiplikatoren hat.
Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
Als umfassender Anbieter von immersiven Abenteuern und als Provider, der seine Partner befähigt, Technologie, Content und die richtige Vermarktung aus einer Hand an den Anwender weiter zu geben. Ein solches Angebot gibt es bis heute noch gar nicht.
Dabei wollen wir das Immersive Deck als Schlüsseltechnologie im Markt etablieren und unsere Expertise im Bereich “begehbare virtuelle Realität” weiter ausbauen. Auch die Content-Erstellung in einem so unbekannten Medium ist erst neu zu erlernen. Fernsehen und Kino haben Ihre Erzähl-Techniken erst mit der Zeit entwickelt, aber bei unserem Medium hingegen wollen wir von Anfang an mit dabei sein. Unsere Technologie soll durch Franchise und Lizenz-Modelle auf die Geschäftsfelder Gaming, Exhibition/Showroom, Edutainment, Architektur und Training/Forschung zugeschnitten werden und unser modularer Aufbau gibt uns dafür alle Möglichkeiten.
Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist immer schwierig, solche Tipps zu geben, da jede Gründung anders verläuft. Generell glauben wir, dass es wichtig ist, seiner Vision zu folgen, aber diese immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und mit der aktuellen Entwicklung im eigenen Sektor abzugleichen. Gerade hier darf man nicht zu verschlossen sein und muss sich von möglichst vielen Seiten Meinungen einholen. Wir haben gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Experten sowohl aus dem universitären Bereich als auch aus der Wirtschaft gemacht. Gerade in schwierigen Phasen, in denen es schwer fällt, an der eigenen Vision fest zu halten, kann positiver Input von außen extrem wichtig sein und helfen, solche Phasen zu überwinden.
Wir bedanken uns bei Jim Rüggeberg für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder