Implify ist Finalist für Startup of the Year des Frankfurt Forward Awards
Stellen sie sich und ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Marc, Florian und Steffen, die drei Gründer von Implify und wir haben uns während des MBA-Studiums an der Frankfurt School of Finance and Management kennengelernt. Gemeinsam haben wir uns darauf spezialisiert, veraltete Prozesse der Dentalbranche zu automatisieren und für mehr Effizienz sowie Ressourceneinsparung für alle Beteiligten zu sorgen.
Durch familiäre Hintergründe und ein großes Netzwerk in der Dentalbranche, sowie eine ausgeprägte Expertise in Online Marketing und E-Commerce, ist es uns gelungen, innerhalb von nur drei Jahren mit den führenden Herstellern der Branche zu kooperieren und zählen mittlerweile über 2.500 Zahnarztpraxen und Dentallabore zu unseren Kunden.
Dank des Feedbacks von Herstellern und unseren Kunden, haben wir mit Implify Connect eine Lösung entwickelt, die die Lagerhaltung der Konsignationslager revolutioniert, indem sie jeglichen administrativen Aufwand für Praxen, Labore und Hersteller eliminiert.
Warum haben sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Die Grundidee hinter Implify ist gemeinsam mit meinen beiden Mit-Gründern Florian und Steffen während unseres MBA-Studiums an der Frankfurt School of Finance and Management entstanden. Steffen kommt selbst aus einer Dental Familie – Mutter, Vater und Bruder sind Zahnärzte. Dadurch hat er sehr früh die Ineffizienzen in der Branche und speziell im Bestellwesen und in der Lagerhaltung entdeckt.
Nachdem ich rund vier Jahre das Wachstum bei CLARK eng mit dem Gründer-Team begleitet habe, wollte ich selbst ein Start-up gründen. Steffen hat mir von seiner Idee erzählt, eine Plattform zu gründen, die den Einkauf von Zahnimplantaten digitalisiert. Je mehr ich mich mit dem Dentalmarkt beschäftigt habe, desto mehr Parallelen habe ich zm analogen Versicherungsmarkt gesehen. Ich wusste, dass wir hier etwas bewegen können. Nachdem wir unsere Master-Thesis über Implify an der FS geschrieben haben, sind wir 2020 in die Vollen gegangen und haben die Theorie in die Tat umgesetzt.
Welche Vision steckt hinter ihrem Startup?
“Automated Warehousing for Everyone.”
Dank unserer smarten Cloud und ausgeklügelten Hardware, machen wir die Automatisierung von Warenlagern salonfähig für die Dentalbranche und darüber hinaus.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert?
Finanziell begannen wir mit einem Angel-Investment und einer Equity-Runde im Jahr 2020. Dies wurde durch eine Seed-Runde im Jahr 2021 und eine Convertible-Finanzierung im Jahr 2022 ergänzt. Schließlich konnten wir im Jahr 2024 eine Series-A-Finanzierung sichern, die uns zusätzliche Mittel für das Wachstum unserer Connect Lösung bereitstellt.
Während der ersten 12-18 Monate haben wir festgestellt, dass unsere anfängliche Lösung nicht für den gesamten Markt geeignet war. Wir mussten eben umdenken und uns strategisch und produktseitig neu aufstellen. Wir haben alle Learnings und das Feedback aus dem Markt aufgesaugt, analysiert und eine Lösung dafür entwickelt. Daraus ist die Connect Lösung entstanden, die wir nun in der Breite ausrollen.
Das Wichtige war dabei als Gründer-Team zusammenzuhalten und den Rückschlag als Chance zu sehen, das eigene Unternehmen und Produkt weiter voranzutreiben.
Wer ist die Zielgruppe ihres Startups?
Unsere Zielgruppe sind Zahnarztpraxen und Dentallabore in der DACH-Region, sowie Implantathersteller. Durch unsere Connect Lösung und die Kooperation mit internationalen Herstellern, wird sich der Zielmarkt kurz- bis mittelfristig auf ganz Europa erweitern. Prinzipiell ist jede Branche Zielgruppe, die mit lagernden und hochpreisigen Produkten arbeitet – vorzugsweise in Konsignationslagern.
Wie funktioniert ihr Startup? Wo liegen die Vorteile?
Wir verstehen uns als Service- und Technologieanbieter für alle Beteiligten: Dazu gehören Hersteller und Kunden. Dank unseren innovativen Lösungen sparen alle Parteien Zeit und Geld und können sich auf die Tätigkeiten konzentrieren, die Mehrwerte bringen. Administrative Aufgaben gehören der Vergangenheit an.
Sie sind Finalist für Startup of the Year. Wie geht es jetzt weiter?
Wir freuen uns über die Nominierung 🙂
Aktuell ist es unser Ziel, so viele Implantathersteller und Hersteller für Medizinprodukte wie möglich zu gewinnen und von unserer Connect Lösung zu überzeugen. So planen wir unsere Connect Lösung über die Hersteller als Multiplikatoren auf die Anwender auszurollen. Parallel bereiten wir Pilotprojekte mit Anbietern aus weiteren Branchen vor, um eine vertikale Erweiterung unserer Lösung voranzutreiben.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten 5 Jahren gehören manuelle Tätigkeiten wie Scannen oder Faxen für eine Großzahl der Konsignationslager in der Medizinbranche und darüber hinaus der Vergangenheit an.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Als Erstes: Dran bleiben lohnt sich! Das erste Jahr ist erfahrungsgemäß am schwierigsten. Es gibt noch keine Partner, Kunden, geschweige denn einen Product-Market-Fit. Dabei ist es wichtig, jedes Feedback und alle Rückschläge als Chance zu sehen, das Produkt weiterzuentwickeln – und Rückschläge wird es genug geben.
Als Zweites haben wir gelernt, uns immer wieder neu zu erfinden, wodurch sich neue Ideen und Innovationen aufgetan haben. Jeder Markt hat seine spezifischen Anforderungen und Dynamiken, die man im voraus zur Gründung nicht im Ansatz vorhersehen kann. Eine stetige Anpassung ist daher unerlässlich.
Zum Schluss: Netzwerken, netzwerken, netzwerken. Zu Beginn denkt man, man könnte den Markt alleine erobern, weil das Produkt oder die Idee so überragend ist. Das ist ein Trugschluss, denn ohne die richtigen Befürworter wird selbst das beste Produkt oder die beste Idee nicht erfolgreich.
Wir bedanken uns bei Marc, Florian und Steffen für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder