Donnerstag, November 21, 2024
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Einfach mal machen! 

Das Startup inConteAlert ist Teil des  SpinLab – The HHL Accelerator: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Jannik, Tristan, Nicolas und Pascal und sind die Gründer des Start-Ups inContAlert. inContAlert ist ein Medizintechnik Start-up, das ein Wearable zur Messung des Blasenfüllstands entwickelt. Mit unserer Sensortechnologie werden Körperdaten erfasst und über KI-Algorithmen ausgewertet. Die Ergebnisse werden visuell in einer App dargestellt und warnen Patienten vor kritischen Füllständen. Neben den positiven medizinischen und ökonomischen Versorgungseffekten, wird vor allem die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Jannik nahm 2017 an einem internationalen Business Plan Wettbewerb in Hong Kong teil, bei dem es um die technologische Weiterentwicklung medizinischer Hilfsmittel wie Einlagen oder Katheter ging. Jannik war dabei schnell der Ansicht, dass dies ein Schritt zu spät sei. Stattdessen sollten die Patienten gar nicht erst in die Situation einer unkontrollierten Entleerung kommen und bereits frühzeitig gewarnt werden. So entstand die Idee für inContAlert.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Nach dem Gewinn dieses internationalen Wettbewerbs machte sich Jannik an der Universität Bayreuth auf die Suche nach dem besten Ingenieur, der ihm bei der Umsetzung der Idee helfen kann. Schnell fand er einen solchen Mitstreiter in seinem Elektrotechnik-Tutor Tristan, welcher von da an die Hard- und Firmware entwickelte. Jannik ist seitdem für den geschäftlichen Teil verantwortlich. Nach ihrer ersten Finanzierung 2019 durch den Medical Valley Award stießen Nicolas und Pascal zum Team, um das Projekt in den Bereichen Softwareentwicklung und Datenanalyse voranzutreiben.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Wir beginnen normalerweise zwischen 7-9 Uhr mit unserem Arbeitstag und haben jeden Morgen einen kurzen Stand-Up, um uns über bevorstehende Aufgaben an diesem Tag zu informieren oder uns über wichtige bevorstehende Entscheidungen auszutauschen. Wir sind alle immer in unserem Office in Bayreuth und genießen unsere lockere und produktive Arbeitsatmosphäre. Mittags gehen wir dann oft gemeinsam in die Mensa oder wenn es mal schnell gehen muss, holen wir uns was vom Bäcker. In unserer Küche treffen wir uns am Nachmittag dann hin und wieder auf einen Kaffee und tauschen uns mit den Werkstudierenden aus. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass man sich neben den arbeitsspezifischen Themen auch mal über private Themen austauscht und so ein gutes Verhältnis schafft.  

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Konkurrierende Technologien verwenden Ultraschall, um den Füllstand der Blase zu messen. Das Problem dabei ist, dass man vor der Anwendung ein Gel auftragen muss und es regelmäßig Probleme mit der Genauigkeit gibt. Die Technologie von inContAlert hingegen ermöglicht eine kontinuierliche (24/7) und bequeme Überwachung der Blase im Alltag der Patienten.

Wer ist eure Zielgruppe?

Die Zielkunden von inContAlert sind Inkontinenzpatienten. Insbesondere richtet sich die Lösung von inContAlert an Patienten mit einem fehlenden Gefühl für die Blase. Patienten, die zu dieser Zielgruppe gehören, sind Frauen nach schweren Geburten, bettnässende Kinder oder Patienten mit chronischen Krankheiten wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Querschnittlähmung.

Warum habt ihr euch für die SpinLab – The HHL Accelerator beworben?

Das SpinLab in Leipzig ist einer der renommiertesten Accelerator-Programmen Deutschlands und bietet professionelle Workshops und Coachings für Start-Ups an, die sich weiter entwickeln möchten. Dabei liegt ein großer Fokus auf Traction und Business Development, was aktuell genau in unseren Zeitplan passt. Das Besondere am SpinLab ist, dass Start-Ups aus den unterschiedlichsten Branchen zusammenkommen und man so vielseitige Einblicke in andere Bereiche erhält. Dadurch können eine besondere Arbeitsatmosphäre geschaffen und durch die Diversität der Start-Ups neue Ideen generiert oder ausgetauscht werden.  

Wie werdet ihr unterstützt?

Aktuell werden wir durch den EXIST Forschungstransfer finanziert. Die Förderung läuft noch bis Ende April 2023.

Wo möchtet ihr am Ende des SpinLab – The HHL Accelerator stehen?

Am Ende des SpinLabs erhoffen wir uns vor allem, dass wir mit der Hilfe von renommierten Mentoren und Branchenexperten neues Wissen generieren und unser Start-Up weiterentwickeln konnten. Außerdem erhoffen wir uns den Ausbau von Kooperationen mit etablierten Unternehmen wie AOK Plus, Helios oder dem Universitätsklinikum Leipzig. Zudem möchten wir durch die Workshops unsere Kenntnisse über den Finanzierungsprozess weiterentwickeln und mögliche Investoren für nächste Finanzierungsrunden kennenlernen. 

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Die weiteren Ziele von inContAlert beinhalten zum einen eine klinische Validierung und eine Usability-Studie. Dabei begann bereits die Vorbereitung zusammen mit dem Universitätsklinikum Mannheim. Nächstes Jahr soll die Konformitätserklärung als Medizinprodukt der Klasse 1 eingereicht und genehmigt werden, was den Verkauf in der EU ermöglicht. Anschließend sollen Märkte wie die USA, Indien und China erschlossen werden.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist sehr wichtig, dass man sich ausführlich mit der Idee beschäftigt. Und sich vorab über Wettbewerber in diesem Bereich informiert. Außerdem sollte man relativ schnell analysieren, wie hoch die Nachfrage nach dem neuen Produkt/Dienstleistung überhaupt wäre.

Es macht immer mehr Spaß, wenn man gemeinsam an einer Idee arbeitet! Am besten verfolgt man die Idee mit Menschen in einer ähnlichen Lebensphase, oder ähnlichen Entwicklungszielen. Das hilft auf der gleichen Welle zu reiten. Wichtig ist, dass jeder unterschiedliche Kompetenzen mitbringt, damit man sich gut ergänzen und unterstützen kann.

Einfach mal machen! Das Wichtigste ist, dass man Bock auf eine Gründung hat und die Ausarbeitung der Idee auch mit Spaß verbunden ist! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Unterstützung bei einer Gründung zu bekommen, die man auf jeden Fall annehmen sollte! 

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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