Freitag, März 29, 2024
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Katharina Mayer: Lernen, nur so kommt man weiter

Katharina Mayer Gründerin von Kuchentratsch wird auf der herCAREER ihre Erfahrungen und Wissen weitergeben: Seedfunding: Vom Crowdfunding zum Wandeldarlehen.

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz vor!
Katharina Mayer: Ich heiße Katharina Mayer, bin 26 Jahre alt und habe mit Katrin Blaschke zusammen die Idee für Kuchentratsch entwickelt. Kuchentratsch ist eine Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren, wo sie regelmäßig zusammen kommen , backen und sich austauschen können. Seit der Gründung können wir einen stetigen Zuwachs an interessierten und backfreudigen Senioren verzeichnen. Wir beschäftigen zur Zeit 24 Omis und zwei Opis die jede Woche leckere Kuchen backen. Außerdem haben wir auch einen Opi der die Kuchen zu unseren Kunden liefert. Das Schöne ist, dass bei Kuchentratsch das Gemeinschaftsgefühl ganz groß geschrieben wird und man sich innerhalb der Gruppe gegenseitig unterstützt. Wenn man es so nachrechnet, haben die Omis und Opis seit 2015 über 5000 Kuchen produziert und sie konnten sich in über 50 000 Tratschminuten miteinander austauschen und gemeinsam Lachen.
Wer uns in unserer Backstube besuchen kommt, wird schnell von der positiven Stimmung angesteckt werden und merken, dass ältere Menschen sehr wohl noch aktiv am Arbeitsleben teilnehmen können und sich sogar mit ihren eigenen Rezepten und Ideen einbringen können. Mit unserem Konzept, Senioren in die Gesellschaft zu integrieren, möchten wir dort ansetzten, wo andere die Augen verschließen. Altersarmut ist allgegenwärtig, und wir möchten gerne alten Menschen die Möglichkeit geben, sich durch das Backen von leckerem Kuchen etwas zu ihrer Rente dazu zu verdienen. Der Kuchen wird dann an Cafes , Firmen und Privatkunden verkauft und somit entsteht für beide Seiten eine winwinSituation. Dass dieses Modell aufgeht, sehen wir nicht nur an der Freude der Omis und Opis, sondern auch an unseren Verkaufszahlen. Was uns aber am meisten freut ist, dass wir durch das Wirtschaftsmodell kuchentratsch eine Brücke zwischen Jung und Alt schlagen können. Für die Zukunft hoffen wir, dass Menschen ab 60 plus nicht mehr nur als Randfiguren der Gesellschaft wahrgenommen werden, sondern als vollwertige, aktive Persönlichkeiten, die ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben können.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Katharina Mayer: Mir war es wichtig nach meinem Studium und meiner abgeschlossenen Ausbildung zur Hotelfachfrau einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Ich wollte etwas machen, das einen Mehrwert für die Gesellschaft hat und Menschen zusammenbringt. Natürlich lernt man dadurch viel Neues dazu. Durch das Projekt kuchentratsch setzt man sich automatisch einmal mehr mit dem Thema Altersarmut auseinander, versucht Lösungsansätze zu finden und lernt auch viel über die Gesellschaftsstrukturen und die Menschen selbst kennen.

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?
Katharina Mayer: Zunächst einmal war es mir wichtig, Freunde und Familie von meinem Vorhaben zu überzeugen. Es ist immer einfach zu sagen “ich mache mich selbstständig”. Man braucht einen konkreten Plan, eine Struktur. Man sollte klar vor Augen haben, dass man viel investiert, nicht nur Geld sondern vor allen Dingen Zeit.Und natürlich geht man ein Risiko ein. Aber wenn ein Konzept gut durchdacht ist,man einen Plan B hat, und bereit ist Opfer zu bringen, dann sollte nichts schief gehen.Ein weiterer Faktor war, dass wir als gewerblicher Betrieb die Zulassung zur Handwerksrolle brauchten. Dies war eine große Hürde, aber wir haben sie gemeistert.Hinzu kam, dass wir eine Immobilie gesucht haben , die unseren Vorstellungen entsprach.Das heißt sie musste gewerblich nutzbar sein, groß genug, und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Katharina Mayer: Auf jeden Fall. ich denke, dass man gerade in der Startphase oft feststellt, dass es nicht alles so glatt läuft wie geplant. Und das ist auch ok. Man lernt mit diesen Situationen umzugehen, und Lösungen zu finden. “Learning by doing” sage ich immer. Man muss seine Idee den Umständen und den Erfahrungen die man macht anpassen.

Aus Ihrer Sicht, warum gibt es so wenig Gründerinnen?
Katharina Mayer: Ich habe nicht das Gefühl, dass es wenig Gründerinnen gibt. Vielleicht verhältnismäßig etwas weniger, da Frauen bei der Familienplanung andere Prioritäten setzten. Das könnte damit zusammen hängen.

Zu welchem Thema werden Sie ihr Wissen und Erfahrung weitergeben auf der herCAREER weitergeben?
Seedfunding: Vom Crowdfunding zum Wandeldarlehen. Ein Erfahrungsbericht.

Wie wichtig sind solche Events für Gründerinnen?
Katharina Mayer: Ich habe ein solches Event noch nie besucht. Ich bin gespannt und lasse mich überraschen. Werden Sie auf der herCAREER für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen? selbstverständlich.

Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Katharina Mayer: Wir hoffen, dass wir durch kuchentratsch das Thema” Altersarmut” und “Vereinsamung im Alter” vorangebracht haben. Diese Themen sollen offen und aktiv diskutiert werden, und im Zentrum der Gesellschaft stehen, denn uns ist es wichtig, einen gewissen Beitrag für die ältere Generation zu leisten. Wir möchten das Leben der Menschen ab 60 positiv verändern .

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Meine Tipps an angehende Gründerinnen sind : 1. loslegen denn irgendwann muss man ja mal den ersten Schritt machen
2. lernen, nur so kommt man weiter
3. anpassen. je flexibler man ist, desto weniger Steine stellt man sich selbst in den Weg.

Bild: Astrid,Katharina und Katrin©MichaelRuder

Wir bedanken uns bei Katharina Mayer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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