Klangio wird in der nächsten Folge der Höhle der Löwen vorgestellt, die KI-gestützte App für die automatische Transkription von Musik
Stellen Sie sich und das Startup Klangio doch kurz vor!
Bei Klangio beschäftigen wir uns mit der automatisierten Musiktranskription und wie wir mit Künstlicher Intelligenz das Leben von Musizierenden erleichtern können.
Mit der Klangio-KI haben wir ein System entwickelt, mit dem sich vollautomatisch Notenblätter aus Audiodaten generieren lassen. Mit Piano2Notes stellen wir für Musizierende weltweit ein Tool zur Verfügung, das speziell für die Transkription von Klavierstücken geeignet ist.
Wir sind Sebastian Murgul und Alexander Lüngen, die beiden Gründer von Klangio.
Sebastian hat am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) Elektrotechnik im Master mit Schwerpunkt Signalverarbeitung studiert und promoviert dort derzeit zum Thema der Musikanalyse. Alexander hat ebenfalls am KIT studiert und seinen Master in Informatik abgeschlossen. Noch während des Studiums haben wir uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt und arbeiten seitdem zusammen an unserer Vision.
Wie ist die Idee zu Klangio entstanden?
Sebastians kleine Schwester hatte eine Melodie auf ihrem E-Piano abgespeichert. Diese wollte sie gerne nachspielen, hatte aber keine Noten, sondern konnte sich den Song nur anhören. Also bat sie Sebastian um Hilfe. Kurzum hat er sich mit einer Oszilloskop-App hingesetzt, die Frequenzen gemessen und in Noten umgerechnet. Das war sehr viel Arbeit und er fragte sich: Geht das nicht einfacher? So entstand die Idee zum Klangio-Universum.
Welche Vision steckt hinter Klangio?
Die Demokratisierung des Musizierens durch KI! Egal, wie gut das Gehör, wie viel Freizeit oder wie viel Musikwissen, alle Musizierenden sollen die Möglichkeit haben, ihre Lieblingssongs auf dem Musikinstrument nachzuspielen. KI soll Seite an Seite mit Musizierenden für mehr Freiheit in der Kreativität sorgen. Um das zu erreichen, erschaffen wir das Klangio-App-Universum, bei dem es gezielt Anwendungen für jedes Instrument gibt, um Noten einfach und intuitiv aus Audio generieren zu lassen.
Wer ist die Zielgruppe von Klangio?
Zur Zielgruppe unserer Apps gehören Musizierende weltweit. Im Wesentlichen sprechen wir Hobbymusizierende an, aber auch Musiklehrkräfte*,* Komponisten und Songwriter zählen wir zu unserer Kundschaft.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen” zu bewerben?
Wir kannten die Show natürlich vorher schon und haben die vergangenen Staffeln bereits im TV verfolgt. Schon seit der ersten Folge war uns eigentlich klar, dass wir irgendwann gerne einmal selbst auf der Bühne stehen möchten und uns vor den Löwen beweisen wollen. Als Gründer hat man natürlich einen riesigen Respekt vor der Show und auch wir haben lange überlegt, wann der richtige Zeitpunkt ist. Aber Ende letzten Jahres haben wir uns schlussendlich getraut, unsere Bewerbung abzuschicken.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Wir haben unser ganzes Team, unsere Mentoren und unsere Freunde in die Vorbereitung eingebunden. Zunächst haben wir die vergangenen Staffeln gebingewatcht, um ein Gefühl für die Löwen und ihre Fragen zu bekommen. So ist eine riesige Liste an Situationen entstanden, die wir mit unserem Umfeld geübt haben. Zu guter Letzt sind wir auch unseren Pitch unzählige Male durchgegangen, bis wir ihn im Schlaf konnten.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen” geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Als wir erfahren haben, dass wir dabei sein werden, war das ein Feuerwerk der Gefühle für uns. Natürlich haben wir uns wahnsinnig über die Zusage gefreut, wir waren aber auch sehr aufgeregt und hatten Bammel, etwas zu vermasseln. Eine Sache war uns aber klar: Wir ziehen das durch, komme was wolle!
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen” viele Interessenten und auch Medien auf Klangio aufmerksam werden?
Die Höhle der Löwen ist für uns ein wichtiger Meilenstein auf unserer Startup-Reise. Die vergangenen Jahre haben wir uns sehr stark auf die Entwicklung unserer KI und unserer Apps fokussiert und die Höhle der Löwen gibt uns nun eine Plattform, um unsere Innovation mit der DACH-Region zu teilen.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Wir hatten drei Favoriten: Zum einen Nils Glagau, der mit dem Motto seiner Rockbrand natürlich genau unseren musikalischen Nerv getroffen hatte. Dann natürlich auch Carsten Maschmeyer, der uns mit seinem Know-how im Vertrieb und der internationalen Unterstützung helfen könnte. Und zu guter Letzt auch Tijen Onaran, die als Expertin für Markenaufbau und Community der entscheidende Baustein zu rasantem Wachstum sein könnte.
Klangio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind gerade dabei, unser App-Universum weiter auszubauen und für weitere Instrumente wie z.B. Schlagzeug dedizierte Anwendungen bereitzustellen. Daneben schauen wir aber auch über den Tellerrand und beschäftigen uns mit dem Einsatz von KI zum Generieren von Arrangement. Ein VST-Plugin für professionelle Anwender steht ebenso auf unserer Agenda wie die Kooperation mit großen Musikhäusern und internationalen Künstlern. In fünf Jahren wollen wir uns einen festen Platz im Alltag von Musizierenden sichern.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Geht raus und redet mit euren potentiellen Kunden, nur so könnt ihr herausfinden, ob ihr mit eurem Produkt einen Nerv trefft.
Netzwerkt mit anderen aus der Gründerszene. Viele Probleme im Alltag eines Startups haben andere bereits durchgemacht und freuen sich, mit wertvollen Tipps oder Kontakten zu unterstützen.
Einfach mal machen, statt alles zu zerdenken!
Bild: Sebastian Murgul und Alexander Lüngen (Foto) präsentieren mit „Klangio“ eine App zur Notenerkennung. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Han-Lin Yun unterstützt sie am Klavier. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Klangio am 04. September 2023 in #DHDL
Wir bedanken uns bei Alexander Lüngen und Sebastian Murgul für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.