Mittwoch, Oktober 30, 2024
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Ein Gründerteam, das persönlich harmoniert und sich in seinen Skillsets ergänzt

klarx Onlineplattform für die Miete von Baumaschinen in Europa

Stellen Sie sich und das Startup klarx kurz unseren Lesern vor!

klarx ist die führende Onlineplattform für die Miete von Baumaschinen in Europa. Wir stellen die digitale Infrastruktur für die Maschinenmiete der Zukunft. Das macht den Mietprozess für den Kunden so einfach, als würde er eine Pizza online bestellen. Unseren mehr als 4.000 Mietpartnern liefern wir einen kostenlosen digitalen Vertriebskanal für ihre Baumaschinen. klarx fungiert hierbei als der zentrale Ansprechpartner für jeden Mietbedarf.

Der Kunde kann Maschinen und Baugeräte, angefangen beim Bauzaun, über Bagger bis hin zum Kran bei klarx anmieten. Dabei ist klarx der Vertragspartner,auch wenn Maschinen von verschiedenen Mietparks angemietet werden, erhält der Kunde lediglich eine Rechnung von klarx. Das wird durch das vertikal integrierte Geschäftsmodell möglich, bei dem klarx die Maschinen zu günstigen Konditionen bei den Mietpartnern anmietet, welche dem Kunden inklusive Versicherung und Logistik zur Verfügung gestellt werden.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee zu klarx ist aus einem eigenen Anwendungsfall heraus entstanden. Matthias und Florian Handschuh, neben Vincent Koch zwei der klarx Gründer, haben im Nachgang an ihre Karriere als professionelle Snowboarder Snowparks für Skigebiete gebaut. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass die Maschinen, die für den Bau benötigt wurden, nicht online zu finden waren. Die Branche steckt noch in den Kinderschuhen der Digitalisierung und es war an der Zeit, eine digitale Beschaffungsplattform für Baumaschinen zu gründen. Der Markt ist mit 25 Mrd. € Umsatz in Europa im Jahr, von denen allein in Deutschland pro Jahr 4,5 Mrd. € abgewickelt werden, gewaltig und definitiv bereit für eine effiziente Einkaufslösung.

Welche Vision steckt hinter klarx?

Unsere Vision ist es, der zentrale Ansprechpartner für den Bedarf auf der Baustelle zu werden. Wir wollen denBauunternehmen die Beschaffung mithilfe des das digitalen Tools so erleichtern, dass sie sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können: Die Zukunft zu bauen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war zunächst, online ein entsprechendes Angebot aufzubauen. Die Kunden waren von Anfang an vorhanden und es galt dann, ein flächendeckendes Netzwerk mit Mietpartnern aufzubauen. Dabei haben wir schnell gemerkt, dass die ursprüngliche Idee eines Marktplatzes, der dem Kunden das gesamte Angebot an Maschinen widerspiegelt, so nicht funktionierte. Denn am Ende möchte der Mieter auch bei Projekten mit vielen verschiedenen Mietmaschinen nur einen Ansprechpartner haben, und nicht an einzelne Mietstationen gegen eine Gebühr vermittelt werden. Diese wichtige Erkenntnis führte dazu, dass klarx seit Anfang 2017 der einzige Ansprechpartner im Mietprozess bleibt. Dies ermöglicht uns, auch die gesamte Wertschöpfungskette der Miete zu digitalisieren. 

Neben dem Finden der richtigen Maschine besteht ebenso die Möglichkeit, Maschinen online zu verlängern, freizumelden, Schäden zu dokumentieren sowie alle Dokumente zum Projekt übersichtlich im klarx Manager einsehen zu können. Dabei wurden wir von Beginn an von Investoren unterstützt, die teilweise Branchenerfahrung mit sich bringen und uns neben der finanziellen Unterstützung zudem fachlich beraten haben. Nachdem das Produkt erfolgreich lief, haben wir im September 2018 eine Finanzierung von über 4 Mio. € unter dem Lead von Target Global erhalten, bei der auch die FlixBus Gründer und DeliveryHero Gründer Lukasz Gadowski dabei waren. 

Das war für beide Seiten ein logischer Schachzug, da die vertikal integrierten Geschäftsmodelle von klarx und FlixBus sehr ähnlich sind. Im September 2019 folgte eine weitere Finanzierung über 12,5 Mio. €, die von der österreichischen B&C Innovation Investments GmbH (BCII) angeführt wurde. Die BCII fördert Startups, die einen Impact auf die “Old Economy” haben, was wir mit der Digitalisierung der Baubranche ja definitiv tun. Diese Finanzierung werden wir vor allem für den Ausbau unserer Plattform als digitales Dispositionstool für Baumaschinen nutzen, um international weiter wachsen zu können.

Wer ist die Zielgruppe von klarx?

Die Zielgruppe sind Bauunternehmen, Montageunternehmen und Hersteller von Fenstern etc., die selber montieren. Kurzum: Jeder, die Baumaschinen mieten möchte, findet in uns den perfekten Ansprechpartner.

Wie funktioniert klarx? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

klarx wird zur zentralen Anlaufstelle für jeden Maschinenbedarf und hat weit über 250.000 Baumaschinen europaweit bei mehr als 4.000 Mietpartnern im Angebot. Der Kunde sucht die entsprechenden Maschinen und mietet direkt bei klarx an. Wir wiederum beziehen die Maschinen zu günstigen Konditionen aus unserem Netzwerk und stellen sie dem Kunden inklusive Transport und Versicherung zur Verfügung. Dabei wird der gesamte Prozess digital abgewickelt.Dieses Vorgehen vereinfacht die Miete sowohl für den Mieter als auch den Mietpartner.

Wie ist das Feedback?

Es hat sich sehr deutlich gezeigt, dass der Markt nach einer digitalen und einfachen Beschaffungslösung gesucht hat. Das Feedback ist sehr positiv, sodass wir bereits mehr als 50.000 Mietanfragen seit unserer Gründung bearbeiten konnten.

klarx, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden mit der gerade abgeschlossenen Finanzierung über 12,5 Mio. € weitere Schritte der Internationalisierung gehen. Seit Mai 2019 sind wir auch in Österreich operativ aktiv. Zudem werden weitere Länder in Europa hinzukommen und wir entwickeln unsere Software zu einem digitalen Dispositionstool für Bauunternehmen und Vermieter weiter. Dadurch werden Baustellen durch klarx effizienter verwaltet und ins digitale Zeitalter gebracht. Für die weitere Entwicklung sind auch Zusatzleistungen wie die Lieferung von Baustoffen denkbar, um die zentrale Anlaufstelle für jeden Bedarf auf der Baustelle zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Ein Gründerteam, das persönlich harmoniert und sich in seinen Skillsets ergänzt. Matthias, Florian und Vincent haben sehr unterschiedliche Stärken, die sie mit ihren Aufgaben im Unternehmen ideal einbringen.

Zweitens: Ein Team, das die Unternehmenskultur lebt und an die Vision glaubt. Diese Einstellung ist für jedes Startup essentiell. Es ist vom Start an immer ein harter Weg und erste Erfolge werden meistens direkt von neuen Herausforderungen begleitet. Dafür braucht es ein Team, das zusammenhält und alles für die gemeinsame Vision gibt.

Drittens: Kein Gründer sollte unterschätzen wie wichtig es ist, sein Produkt zusammen mit dem Kunden und den Partnern aufzubauen. Wir haben klarx aus einem eigenen Anwendungsfall heraus geschaffen und von Beginn an zusammen mit Kunden entwickelt. Das Netzwerk, das man über die Zeit bei Kunden und Mietpartnern aufbaut ist Grundvoraussetzung, um das Produkt mit Kundennutzen und Mehrwert anbieten zu können. Das darf man nie aus dem Blick lassen.

Bild: Fotocredit Florian Breitenberger

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christian Holzapfel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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