Montag, Dezember 23, 2024
StartFood StartupsDurchhalten und positiv bleiben

Durchhalten und positiv bleiben

Die Gründer von Knödelkult, Semmelknödel im Glas aus gerettetem Brot, in der Höhle der Löwen

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz vor!

Wir sind Felix (37) und Janine (34) aus Konstanz, die Gründer von Knödelkult. Wir machen Semmelknödel im Glas aus so viel gerettetem Brot wie möglich. Also aus Brot, das Bäckereien nicht verkaufen konnten. 

Wie ist Ihre Idee entstanden?

Knödelkult begann mit einer klassischen Schnapsidee. Sie entstand bei einem Stammtisch der Konstanzer Innovationswerkstatt, einem Verein für Tüftler. Unser Mitgründer Matze, der mittlerweile nicht mehr im Team ist, hatte als Ingenieur die Idee, eine Knödelmaschine für Bäckereien zu bauen. Oben sollte das Restbrot reingeworfen werden und unten sollten fertige Knödel rauskommen. Die Maschine war schnell vom Tisch, aber die Grundidee „gegen die Brotverschwendung anzuknödeln“ ließ uns von da an nicht mehr los.  

Welche Vision steckt hinter Ihrem Produkt?

Tag für Tag landen bei einer Bäckerei zwischen zehn und zwanzig Prozent der Produktion in der Tonne. Angesichts der eingesetzten Rohstoffe, Energie und der Handwerkskunst eines Bäckers, ist das wirklich dramatisch. Unsere größte Motivation ist es, mit unseren Produkten so viel Brot zu retten wir nur möglich. In diesem Jahr werden es über 40 Tonnen Brot sein, die dank Knödelkult nicht vergebens hergestellt wurden. 

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind Knödelliebhaber jeden Alters, die sich über die schnelle und einfache Zubereitung unserer Knödel freuen und die gleichzeitig unser Brotretter-Konzept wertschätzen. 

Unter unseren Kunden gibt es sowohl den Studenten, der was für die schnelle Küche sucht, aber auch die Oma, die ihre Zeit nicht mehr selbst knödelnd in der Küche verbringen möchte. Da unser Produkt lange haltbar ist ohne gekühlt werden zu müssen, wird es auch sehr gern verschenkt. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?

Wir verfolgen die Sendung bereits seit der ersten Staffel und kennen einige Gründer, die auch Dank eines Auftritts in der Show eine tolle Entwicklung hingelegt haben. Als wir in diesem Jahr eingeladen wurden, uns zu bewerben, haben wir nicht lang gefackelt und unser Glück versucht. 

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Bei der Vorbereitung auf die Aufzeichnung hatten wir Unterstützung durch das Team von „Die Höhle der Löwen“, sie haben uns über den Pitchablauf informiert und bei der Setgestaltung beraten. Vor dem Ausstrahlungstermin haben wir beispielsweise unsere Produktionskapazitäten aufgestockt, unsere Website auf den erhofften Kundenansturm vorbereitet und viele Prozesse automatisiert. 

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „Die Höhle der Löwen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Knödelkult einem so großen Publikum vorstellen zu dürfen, ist eine mega Chance und das motiviert natürlich sehr. Nicht nur uns Gründer, sondern das ganze Knödelteam.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch „Die Höhle der Löwen“ viele Interessenten und auch Medien auf Knödelkult aufmerksam werden?

Wir versuchen vieles, um Knödelkult bekannt zu machen. Gleichzeitig ist unser Marketingbudget, wie bei vielen jungen Unternehmen, nicht besonders üppig. Die Sendung „Die Höhle der Löwen“ hat eine enorme Reichweite, die wir uns anders gar nicht erkaufen könnten. Auch das macht die Teilnahme an der Show zu einer tollen Gelegenheit. 

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Uns ist wichtig, dass ein Investor nicht nur Geld einbringt, sondern auch fundiertes Know How und Netzwerk. Von den Löwen im Panel hat jeder seine Vorzüge. Besonders spannend für uns waren natürlich die Löwen mit Vertriebspower. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist es, dass Knödelkult im ganzen deutschsprachigen Raum für leckere Knödel bekannt ist. Außerdem gibt es neben Knödeln eine ganze Palette von weiteren Produkten aus gerettetem Brot. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

So früh wie möglich das Feedback von Kunden einholen, um Produkte und Dienstleistungen nah an der Zielgruppe zu entwickeln. 

Die Kohle zusammenhalten und nicht nach der ersten Finanzierungsrunde das dicke Geschäftsführergehalt auszahlen oder die neueste Espressomaschine ins Büro stellen. 

Durchhalten und positiv bleiben, auch wenn`s mal durch das sprichwörtliche „Tal der Tränen“, ein beliebtes Ausflugsziel bei Gründern weltweit, geht.

Bild: Janine Trappe und Felix Pfeffer aus Konstanz präsentieren mit „Knödelkult“ Semmelknödel im Glas bestehend aus 100 Prozent gerettetem Brot das Bäckereien nicht verkaufen konnten. Sie erhoffen sich ein Investment von 250.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Knödelkult am 12. Oktober in der Höhle der Löwen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Janine Trappe und Felix Pfeffer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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