Mit der KtchnLabs App wird jeder zum Meisterkoch
Stellen Sie sich und das Startup Ktchn Labs doch kurz unseren Lesern vor!
KtchnLabs ist ein junges Startup aus Hamburg, das sich derzeit in der Projektphase befindet. Wir bauen eine sensorgestützte App, die das Erlebnis des Kochens nachhaltig ändert, es jedem ermöglicht besondere Resultate zuzubereiten und den Kochprozess deutlich vereinfacht.
Wie ist die Idee zu Ktchn Labs entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Ktchn Labs ist aus einer alljährlichen Tradition entstanden: Freunde einen Monat vor Weihnachten für ein Gänseessen einzuladen, um den Festschmaus probe zukochen. Leider ist, wie jedes Jahr, die Organisation schrecklich gewesen: Gäste kommen um 19 Uhr, die Gans muss bis dahin durch sein, aber nicht zu trocken, genau wie die Klöße, Rotkraut, Rosenkohl und die Sauce. Volles Programm für eine einzelne Person.
Zu dem Zeitpunkt, als Jan sich als Konsequenz daraus fragte, wie man die Organisation in der Küche vereinfachen könnte, gab Christoph mit seiner Freundin (einer alten Schulfreundin von Jan) eine Party, auf der er sein selbstgebautes Smarthome System zeigte. Der Gedankengang war einfach, IoT war die Lösung für das Problem und die beiden Hobbyköche beschlossen, der Lösung des Problems nachzugehen – KtchnLabs war geboren.
Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Ein Unternehmen zu gründen bedeutet Freiheit, Verantwortung und einen steten Fluß an Problemen, die es zu lösen gilt. Das alleine sind schon große Argumente. Aber viel wichtiger ist: Wir wollen es allen Menschen ermöglich, erstklassige Gerichte zu zaubern und sich so ein Stück gesünder und bewusster zu ernähren. Daran glauben wir und dafür entwickeln wir mit KtchnLabs die Küche der Zukunft.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Neben der Ideenfindung war das größte Problem wie so oft, ein MVP zu definieren, dass den Namen auch wirklich verdient. Jedes Mal, wenn wir gedacht haben, wir seien einfach genug, hat sich herausgestellt, dass wir die Hälfte der geplanten Features streichen konnten und immer noch ein sinnhaftes Produkt hatten. Dadurch sind sehr viele Iterationen in der Produktentwicklung entstanden, an deren Ende wir wohl immer noch nicht angekommen sind.
An diese Spezifikationen den Prototypen anzupassen und die dabei immer wieder neu auftretenden Probleme zu lösen ist derzeit die größte Herausforderung. Die Finanzierung bestreiten wir dabei immer noch aus Eigenkapital, wobei wir mittelfristig eine Förderung anstreben, in dessen Folge eine Finanzierungsrunde stehen kann.
Wer ist die Zielgruppe von Ktchn Labs?
Die Zielgruppe setzt sich maßgeblich aus Küchenlaien zusammen, die eine gewisse digitale Affinität mitbringen. Diesen bieten wir durch attraktive Produktzusammenstellungen die Möglichkeit, ihre Sensorunterstützung nach eigenem Fortschritt zusammenzusetzen. Damit können wir selbst den hilfsbedürftigsten Anfängern den Weg zum Spitzenniveau ebnen.
Wie funktioniert Ktchn Labs?
Im Grunde besteht unser Produkt aus zwei Komponenten: Der App und den Sensormodulen. Letztere können durch ein adaptives Halterungssystem an alle gängigen Topf-, Pfannen- und Backofentypen angeschlossen werden und messen dann verschiedene Daten. Diese Daten werden an die App gesendet, welche wiederum Anweisungen für stressfreies Kochen gibt und die einzelnen Arbeits- und Garschritte anhand dieser Daten und weiterer Variablen steuert. Der Koch wird also kleinschrittig durch das Rezept geführt und von Organisationsaufgaben wie Garpunktkontrolle und zeitlicher Koordination befreit.
Wie ist das Feedback?
Das ist nicht ganz einfach zu beantworten. Der Grundtenor zum Produkt ist sehr positiv und trifft zwei Trends, Smart Home und bewusste Ernährung. Schwieriger wird es bei dem Verkaufskonzept, hier müssen wir noch nachsteuern und arbeiten an einer Verbesserung unserer Idee. Wie gut die Usability ist, werden wir bei der Roadshow im kommenden Monat erfahren.
Ktchn Labs, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das schönste an der Neuentwicklung eines Produktes ist, regelmäßig neue Ideen zu finden, die im Anschluss oder in weiteren Iterationen aufgegriffen werden können. Dabei peilen wir weitere Automatisierungsschritte im Plug-and-play Verfahren für die Küche unserer Privatkunden an, sehen aber auch Potenzial in der Gastronomie und anderen B2B Bereichen. Weiterhin planen wir bereits Partnerschaften in verschiedenen Bereichen, sodass wir in den nächsten 5 Jahren zum Hauptinnovator im Bereich Konnektivität in der Küche werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wir haben das Glück, einen sehr guten Mentor zu haben, der uns einen Ratschlag gegeben hat, den wir so auch weitergeben wollen: „Versteift euch niemals auf ein Produkt.“ Für uns war und ist es extrem wichtig, dass wir immer neue Produktiterationen vornehmen können, die wir aus dem Feedback unserer Testkunden gewinnen.
Das ist übrigens Tipp 2: Hört auf eure Kunden! Sie sollen euer Produkt nutzen, also fragt sie so früh es geht, ob und wie sie das tun würden. Marktforschung kommt zuerst, und nehmt alles an Feedback mit, was ihr kriegen könnt und hört nie auf zu Fragen, was ihr anders machen könnt.
Tipp 3 ist, beharrlich aber begeistert zu bleiben. Klar gibt es mal Fehlschläge, ob nun schlechtes Feedback oder ein Produkttester, der statt Nutzen nur Chaos erlebt. Davon könnt ihr lernen, also seid froh, dass die Fehler jetzt und nicht später passieren. Es geht immer weiter.
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Wir bedanken uns bei Jan Drescher und Christoph Engel für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.