Die Gründer von The Closest Loop, Le Gurque dem nachhaltigen Luffa-Schwamm fairtrade und biologisch angebaut, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und das Startup The Closest Loop doch kurz vor!
Wie ist die Idee zu The Closest Loop entstanden?
Wir sind Nick und Leo und gemeinsam sind wir die Gründer:innen von The Closest Loop. Wir sind ein Impact Startup, das komplexe ökologische Probleme angeht und diese durch nachhaltige Alltagsprodukte löst. Das heißt: wir machen uns die schwierigen Gedanken, für unsere Nutzer:innen darf es einfach easy sein.
Begonnen haben wir dabei mit unseren Spülschwämmen. Die Idee kam uns im Alltag, als wir fast unseren kompletten Haushalt auf „nachhaltig“ umgestellt hatten, nur immer noch mit einem Plastikschwamm abspülten. 5 Mio. Kilogramm! Das ist die Menge an nicht-recyclebarem Plastikmüll pro Jahr, der durch Spülschwämme entsteht – und das allein in Deutschland. Als wir eine Alternative dafür gesucht haben, sind wir auf Luffa-Schwämme gestoßen. Schwämme aus Gemüse fanden wir ziemlich perfekt.
Allerdings gibt es einen kleinen Haken an der Sache: Luffa kommt fast ausschließlich von Übersee, meist aus Asien. Damit einhergehend: lange Transportwege, viel Verpackungsmaterial und intransparente Arbeitsbedingungen. Wir haben uns gedacht: wenn schon nachhaltig, dann aber so richtig. Deswegen haben wir das im letzten Jahr selbst in die Hand genommen und den Luffa-Anbau erstmalig nach Deutschland und nach Europa gebracht. Danach folgten weitere Nachhaltigkeitsproblematiken und weitere Produkte.
Welche Vision steckt hinter The Closest Loop?
The Closest Loop lebt Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Die Vision: Nachhaltigkeit easy machen. Mit jedem Produkt haben wir uns gleich mehrere Ziele auf die Fahne geschrieben: Klima- und Gewässerschutz, Vermeidung von langen Transportwegen und Verpackungsmaterial, transparente Lieferketten, faire Löhne, Reduktion von (Plastik)-Müll und Mikroplastik. Ganz besonders wichtig ist uns: Nachhaltigkeit darf Spaß machen!
Wer ist die Zielgruppe von The Closest Loop?
Im ersten Moment konzentrieren wir uns auf Menschen jeden Alters, denen Nachhaltigkeit bereits am Herzen liegt. Langfristig möchten wir aber alle Menschen mitnehmen: wenn Nachhaltigkeit sich nicht mehr schwer anfühlt, sondern Spaß macht, sind wir überzeugt, das auch zu schaffen!
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Wir wurden von der Redaktion kontaktiert als wir unsere erste Crowdfunding-Kampagne gestartet haben. Damals war es allerdings für uns noch zu früh, denn wir konnten noch gar nicht sicher sagen, dass unsere Mission klappt. Nach unserem zweiten Anbau wurden wir erneut kontaktiert. Nach einiger Bedenkzeit haben wir dann beschlossen, dass Le Gurque unbedingt ins Fernsehen gehört und haben uns beworben.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Unsere erste Hausaufgabe an uns selbst war, regelmäßig „Die Höhle der Löwen“ zu schauen, um ein Eindruck der Löw:innen zu bekommen und uns zu überlegen, wie unser Auftritt aussehen soll. Danach haben wir dann begonnen einen überzeugenden Pitch zu schreiben, für das Bühnenbild zu brainstormen und natürlich unsere Spülperformance für den großen Auftritt zu perfektionieren.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Sehr motivierend! Es ist wahnsinnig schön eine so große Plattform zu bekommen, für ein Thema, das uns so am Herzen liegt und natürlich auch sehr aufregend für uns persönlich. Wir freuen uns außerdem sehr über die Entwicklung, dass Nachhaltigkeitsthemen inzwischen auch „Prime-Time“-tauglich sind.
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch Die Höhle der Löwen viele Interessenten und auch Medien auf The Closest Loop aufmerksam werden?
Unsere Vision ist es, Nachhaltigkeit easy zu machen. Das können wir jedoch nur gemeinsam mit vielen anderen motivierten Menschen! Deshalb haben wir uns sehr über die Chance gefreut, so vielen Menschen von unserer wirklich nachhaltigen „Le Gurque“, unserem Luffa-Schwamm, erzählen zu können. Wir hoffen, dass wir es dadurch schaffen, möglichst viele „Alltage“ etwas nachhaltiger gestalten können.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Da wir ein Startup mit Fokus auf ökologischen und sozialen Impact sind, hatten wir von Anfang an Investor:innen im Fokus, die ebenfalls Wert auf Nachhaltigkeit legen. Sarna Röser als Gastlöwin, die wie wir in der „Generation Sustainability“ groß geworden ist, war deshalb eine große Favoritin.
The Closest Loop, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unser großes Ziel ist es, Nachhaltigkeit aus der „Öko“-Nische herauszuholen und eine Bewegung zu starten, die Spaß macht. Wir sind überzeugt, dass wir es nur gemeinsam schaffen, unseren Planeten und unsere Zukunft zu retten. Wir möchten immer weitere große Nachhaltigkeitsprobleme aufspüren, für die Thematiken sensibilisieren und durch unsere nachhaltigen Alltagsprodukte zur Problemlösung beitragen!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Ihr müsst nicht alles alleine schaffen! Sucht euch Mentoren, die euch auf eurem Weg begleiten, das hat uns sehr geholfen.
Sprecht über eure Idee! Zu lange im geheimen Kämmerchen zu bleiben, kann viele Netzwerkeffekte verhindern. Geht raus, tauscht euch aus, die Idee klaut euch schon keiner!
Accelerator-Programm können einen richtigen Push geben! Diese gibt es meist auch für ganz spezifische Themen und ihr müsst nicht jeden Fehler selbst gemacht haben.
Leonie Eißele und Niklas Heinzerling präsentieren mit „Le Gurque“ den ersten Luffa-Schwamm aus regionalem, deutschem Anbau. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Le Gurque ist am 25. April 2022 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Leonie Eißele und Niklas Heinzerling für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder