LeEasy Food Order digitales Kassensystem
Stellen Sie sich und das Startup Unternehmen LeEasy Solutions doch kurz unseren Lesern vor!
Sehr gerne. Mein Name ist Melanie Lee und ich führe bereits seit über vier Jahren eine Firma, die sich mit IT-Projekten befasst. Mein Mann ist seit 20 Jahren ebenfalls im gleichen Bereich tätig. Und so ist auch „LeEasy Solutions“ eine Anwendung, die Dienstleistungsunternehmen die Chance gibt, ihre Services mit einem digitalen Kassensystem weiterzuentwickeln und durch eine App näher an den Kunden zu bringen. Was kompliziert klingt, ist einfach: Im Grunde geht es vor allem darum, Kunden wie Dienstleistern den Alltag zu erleichtern. Unser erstes Produkt ist übrigens die Anwendung „LeEasy Food Order“, die für den Gastronomie-Bereich gestaltet wurde.
Wie ist die Idee zu LeEasy Food Order entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Das ist eine ganz lustige Geschichte. Sie entstand in einem total normalen, aber stressigen Familienmoment. Im Sommer 2013 waren wir in Heilbronn in einem bekannten Biergarten. Der Food Court hat einen Getränkestand, einen Pizzastand, eine Eisdiele, einen Siam-Grill und einen Burgerstand. Wir hatten drei Kinder im Schlepptau, von denen eins kurz vorher zur Welt gekommen war. Der Biergarten ist eigentlich einer der wenigen Orte, wo Eltern ohne schlechtes Gewissen mit ihren Kindern essen gehen können. Allerdings muss auch hier jemand beim Kinderwagen am Tisch bleiben.
So ging also ein Erwachsener mit einem Kind los und klappert die Stände ab. Wir kamen mit einem Pizza-Bon und einem Salat zurück an den Tisch. Die Pizza für die Tochter sollte in acht Minuten fertig sein. Die reichten aber nicht, um an der langen Schlange Getränke zu kaufen. Und wir wollten ja als Familie gemeinsam essen. Daraufhin tigerte mein Mann mit unserem Sohn los. Er kam dann mit einem Buzzer zurück. Nun saßen wir da und waren irgendwie alles andere als entspannt. Wir hatten noch keine Getränke, aber mein Salat stand vor mir und die Pizza war mittlerweile auch da. Mein Sohn dagegen meckerte lauthals, wo sein Essen blieb, mein Mann klaute sich das erste Stück Pizza von unserer Tochter. Das war der Moment, als wir uns fragten: Warum kann man hier eigentlich nicht am Tisch per App bestellen? Und am besten auch gleich per PayPal bezahlen.
Es dauerte drei weitere Jahre, bis wir einen genaueren Plan, einen Investor, ein Gründungsteam und ein Programmierteam für unser Vorhaben gefunden hatten.
Unseren Investor Fabian Gruber (Assistent in der Produktentwicklung & Support) haben wir vergangenes Jahr über XING gefunden. Er war gleich Feuer und Flamme für unsere Idee. Die Begegnung mit Sandra Simpfendörfer (Vertriebsleitung & Social Media Marketing) brachte die Idee dann richtig ins Rollen. Benjamin Skarke (Produktentwicklung & Schulungen/Webinare) stieß ebenfalls 2016 zu uns. Er arbeitete in einem anderen gemeinsamen Projekt mit meinem Mann und war so begeistert, dass er gerne an der Umsetzung dieser Idee teilhaben wollte. Ein Programmierteam, das unsere Erwartungen abdecken und umsetzen konnte, hatten wir auch gefunden. Mein Mann Braam Lee deckt die Auftragsbearbeitung und die Inhouse-IT ab. Ich kümmere mich um die Administration, Finanzen und derzeit noch um das Marketing.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Herausforderungen gab es jede Menge und es gibt sie noch heute. Als Start-up ist das aber normal. Wir haben ein kleines Team, einige müssen noch einen weiteren Job bestreiten, um sich finanziell abzusichern: Somit hat man eine andere Zeitspanne bis Dinge erledigt, ausgearbeitet und umgesetzt sind. Wenn man diese Doppelbelastung und diesen Druck nicht gewohnt ist, steht man oft mit dem Rücken zur Wand und fragt sich, ob man das alles schaffen kann. Aber komischerweise klappt das.
Man lernt sehr viel über sich selbst. Wir alle haben uns menschlich unheimlich weiterentwickelt, sind über unsere Schatten gesprungen, weil wir an „LeEasy“ glauben. Die größte Herausforderung? Pfiffige Programmierer finden und die Finanzierung sichern. Finanziert haben wir uns in der Startphase durch die Investition von Fabian Gruber. Im Januar 2017 erhielten wir dann die Zusage für ein Gründungsdarlehen, das uns durch die Bürgschaftsbank Stuttgart ermöglicht wurde. Nachdem wir diese Hürden gemeistert haben, stehen weitere Projekte an. So nehmen wir zum Beispiel an einem Elevator Pitch am 17.02.2017 in Stuttgart teil. Das ist unglaublich spannend.
Wer ist die Zielgruppe von LeEasy Food Order ?
LeEasy Food Order richtet sich zunächst an Gastronomen, die das flexible System so für sich nutzbar machen können, wie sie es für ihr Business brauchen. Gleichzeitig sind aber auch die Gäste der gastronomischen Betriebe unsere Zielgruppe. Denn sie sollen die „LeEasy Food Order App“ nutzen – ein Gegensatz zu anderen Kassensystemen und Softwares, weil sie den Gastronomen und den Kunden miteinander verknüpft.
Wie funktioniert LeEasy Food Order?
LeEasy Food Order bietet dem Gast einige bewährte, aber auch neue Features. Hat er einmal unsere kostenlose iOS- oder Android-App heruntergeladen und einen Account angelegt, kann er loslegen:
• Bestellungen per QR-Code im Restaurant aufgeben, ohne auf eine Bedienung zu warten
• Food-in-Time, Essensvorbestellung für eine selbst bestimmte Uhrzeit im Restaurant
• Tischreservierungen
• Informationen der gewünschten Gaststätte inklusive Adresse, Speisekarte und Bildern
• Push-Nachricht, wenn eine Bestellung abgeholt werden kann
• Online-Bezahlung per Kreditkarte oder PayPal
• Lieferservice
• Pick-Up-Service
• Gutscheinkauf
• Ticketkauf im Rahmen von Events
• Prämien durch „LeEasy“-Bonuspunkte, sobald er die App aktiv nutzt
Aber auch auf Seiten der Gastronomie bietet die Software volle Flexibilität:
• Online-Shopping von Eigenprodukten, Gutscheinen und Eventtickets
• Liefer- oder Pick-Up-Service und damit eine neue Vermarktung des Mittagstischs
• Angebot unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten für den Kunden
• Übersichtliches Warenmanagement
• Live-Statistiken
• Einfaches Personalmanagement
Welche Vorteile bietet LeEasy Food Order?
Zeitersparnis ist das Hauptthema. Wer will schon durch die ganzen Web- oder Facebook-Seiten nach einem neuen Restaurant suchen! Neu in der Stadt? Oder einfach mal etwas Neues ausprobieren wollen: Das alles geht mit der App blitzschnell.
Auf Seiten der Gastronomie entlasten wir den permanenten Personalmangel. Wenn der Gast seine Tischreservierung oder Bestellung selbst vornehmen kann, dann hat das Personal für einen tollen Service rund um das Essen Zeit. Natürlich kann der Gastronom aber auch Bestellungen über ein Mini-Tablet durch das Personal aufnehmen lassen. Wir arbeiten gerade an einer Tablet-Variante der App, damit die Menükarte galant per Tablet gereicht werden kann.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Puh. Ja, wo sehen wir uns (lacht)… Der Weg geht definitiv dahin, Dienstleister und Kunden optimal zusammenzubringen – und das nicht nur im Gastronomie-Bereich, sondern auch in anderen Bereichen des Alltags, in Deutschland, aber auch in ganz Europa. Digitalisierung und die Technik dahinter helfen uns, das Leben einfacher werden zu lassen. Jetzt rocken wir erst mal die Gastronomie und in drei Jahren führen wir ein weiteres Interview. Ich freu mich schon drauf.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Nicht aufgeben! Es kommen Durststrecken, die einen innerlich zweifeln lassen. Die muss man überwinden!
2. Das richtige Team bilden. Denn alleine schaffen, kann man so etwas nicht.
3. Richtig kalkulieren und planen, nachkalkulieren und Pläne neu ausarbeiten. Es wird sich immer was ändern, aber man sollte den Überblick behalten, damit man mit Vernunft seine Firma führen und leiten kann.
(4. Last but not least: Spaß haben und überzeugt sein!)
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Melanie Lee für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.