Leesa: Das Ziel des Unternehmens ist, Menschen zu besserem Schlaf zu verhelfen
Stellen Sie sich und das Startup Leesa doch kurz unseren Lesern vor!
Leesa Sleep ist ein zertifiziertes B-Corp™ Matratzenunternehmen, das im Jahr 2015 von David Wolfe und Jamie Diamonstein in den Vereinigten Staaten gegründet wurde. Das Ziel des Unternehmens ist, Menschen zu besserem Schlaf zu verhelfen.
Deshalb nahmen sich die Gründer vor, auf der einen Seite eine hochwertige Matratze zu entwickeln, die den Bedürfnissen jedes Schlaftypus entspricht, und auf der anderen Seite einen Online-Shop aufzubauen, der ein unkompliziertes und risikoloses Einkaufserlebnis ermöglicht.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im Bundestaat Virginia, südlich der wunderschönen Chesapeake Bay, und beschäftigt mittlerweile über 60 Mitarbeiter. Der europäische Markt wird von dem aufstrebenden Technologiezentrum im Osten Manchesters aus gesteuert. Derzeit vertreiben wir die Matratze in Europa in Großbritannien, Deutschland und Österreich. In Kürze werden wir auch den irischen Markt erschließen.
Wie ist die Idee zu Leesa entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
David Wolfe ist ein erfahrener Unternehmer, der bereits mehrere Firmen erfolgreich geführt hat. Für eine dieser Firmen hatte ihm der spätere Mitbegründer von Leesa, Jamie Diamonstein (der aus der Matratzenbranche kommt), beim Einkauf von Memory-Schaum-Matratzenauflagen geholfen. Damals besprachen sie bereits Möglichkeiten, Memory-Schaum-Matratzen direkt an den Verbraucher zu verkaufen, verfolgten die Idee jedoch vorerst nicht weiter.
In den folgenden Jahren hatte David häufiger Schlafstörungen und probierte deshalb verschiedene Betten aus, jedoch war keine Matratze wirklich zufriedenstellend. Darüber hinaus mochte er das Konzept nicht, eine Kaufentscheidung unter den Blicken eines Verkäufers nach einem 5-minütigen Probeliegen im Ladengeschäft treffen zu müssen. Beide Faktoren brachten ihn zu dem Schluss, dass es viel mehr Sinn ergeben würde, eine Matratze zu Hause ausprobieren zu können.
David entschied sich dann, anstatt selbst weiter neue Unternehmen zu gründen, andere Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Ideen zu realisieren. Er baute ein großartiges Team auf, mit dem er nach der einen großen Idee forschte, die sie dann selbst verwirklichen konnten.
Im Jahr 2013 trafen sich David und Jamie erneut und David fragte ihn, halb scherzhaft:: „Glaubst du, die Welt ist bereit für eine Luxusmatratze, die in einer Box direkt zu den Kunden nach Hause geschickt wird?“. Jamie lachte und sagte: „Lustig, dass du das sagst. Ich werde dich bald zu diesem Thema anrufen.“ Als sie sich das nächste Mal trafen, forderte David Jamie heraus und fragte: „Wenn du die Matratze neu gestalten und das Schlaf Erlebnis neu erfinden könntest, was würdest du tun?“ Seine Antwort war: „Ich würde sie vereinfachen und den ganzen ‚Kram‘ weglassen, der über die Jahre mit dem einzigen Zweck hinzugefügt wurde, um die Preise nach oben zu treiben.“ Aus dieser Idee war Leesa geboren.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Im ersten Verkaufsmonat erwirtschaftete Leesa einen Umsatz von einer Million US-Dollar – also wussten wir sofort, dass das was Großes wird und unsere Idee bei den Kunden sehr gut ankam: Eine Matratze Zuhause auszuprobieren, kombiniert mit der Option, sie problemlos zurückzuschicken. Dank dieser unmittelbaren, positiven Kundenresonanz hatten wir, im Vergleich zu den meisten Startups, wahrscheinlich einen recht einfachen Start. Nichtsdestotrotz war es eine Herausforderung, der wachsenden Nachfrage mit adäquater Produktion und erstklassigem Kundenservice gerecht zu werden – aber das ist ein Luxusproblem! Eine ausgezeichnete Produktqualität und zufriedene Kunden sind für uns sehr wichtig, weshalb wir uns stets darauf fokussieren, unsere Standards aufrechtzuerhalten, um in einem wettbewerbs intensiven Bereich an der Spitze zu bleiben.
Das Unternehmen befindet sich bis heute im Privatbesitz der Gründer und weiterer Investoren, wie zum Beispiel Title Card Capital, die 2015 neun Millionen US-Dollar Wachstumskapital investierten.
Wie hat sich das Unternehmen seit dem Start entwickelt?
Das Unternehmen verzeichnete von Anfang an großes Wachstum und machte in den USA im ersten Monat bereits eine Million US-Dollar Umsatz. Im ersten Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 30 Millionen US-Dollar und stieg im zweiten Jahr auf 80 Millionen US-Dollar. Bisher haben wir weltweit 130.000 Matratzen verkauft und expandieren international. Derzeit können die Kunden die Leesa Matratze über die US-amerikanischen, kanadischen, britischen und deutschen Online-Shops erwerben. Im Laufe des Jahres kommen weitere Märkte hinzu.
Warum haben Sie sich jetzt entschlossen nach Deutschland zu expandieren?
Der deutsche Markt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt und ist sehr viel offener geworden für E-Commerce und neue Geschäftsideen. Die deutsche Matratzenbranche hat viel mit der amerikanischen und britischen gemeinsam, vor allem in Bezug auf die eher traditionelle Präsentation von Matratzen im Einzelhandel. Die Kundenansprache und das Kundenerlebnis sind also ähnlich. Darüber hinaus ist selbstverständlich die Größe der deutschsprachigen Region in Europa sehr attraktiv. Wir haben uns sehr früh dazu entschlossen, die Produkte für den deutschen und österreichischen Markt in Deutschland herzustellen. Wir produzieren in einem hervorragenden Werk in Thüringen. Es ist die gleiche komfortable Leesa Matratze, nur ‚Made in Germany‘ und an die Ansprüche der deutschen Kunden angepasst.
Wer ist Leesas Zielgruppe?
Wir denken, dass wir eine Premium-Matratze zu einem erschwinglichen Preis anbieten, die wirklich jedem Schlaftypus ein besseres Schlaf Erlebnis bietet. Was den Altersdurchschnitt unserer Kunden angeht, sprechen wir eher eine jüngere Kundschaft im Alter zwischen 25 und 35 Jahren an – obwohl wir fantastische Kritiken von Kunden aller Altersgruppen erhalten. In Deutschland verkaufen wir besonders viele Matratzen in Berlin, was vermutlich auf die ausgeprägten Start-Up- und Tech-Sektoren zurückzuführen ist, die wahrscheinlich bereits von der Marke Leesa aus den USA gehört haben.
Was unterscheidet Leesa von anderen Matratzenfirmen? Was ist euer USP?
Die Gründer bauten vor zwei Jahren das Unternehmen auf und wollten den Erfolg der Firma nicht nur an den Verkäufen und dem Gewinn messen, sondern auch an dem, was das Unternehmen an Gesellschaft und Umwelt zurückgeben kann. Wir wussten nicht, wie erfolgreich wir sein würden, haben uns aber von Beginn an verpflichtet, für jede zehnte verkaufte Matratze eine Matratze zu spenden, für jede Bestellung einen Baum zu pflanzen und Zeit und Geld an lokale, nationale und internationale Organisationen zu spenden, die bedürftigen Menschen helfen.
Wir wollten daraus keine große Sache machen, sondern einfach das Richtige tun. Da der Schlaf unser Geschäft ist, ist unsere Mission: „Ein besser Platz zum Schlafen für jeden.“ 100.000 Leesa-Kunden (und ihre Lebensgefährten) schlafen jetzt auf neuen, besseren Matratzen. Ihre Unterstützung hat es uns ermöglicht, mehr als 10.000 Matratzen an Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden, die obdachlose und hilfsbedürftige Menschen unterstützen. Wir werden unser wohltätiges Engagement sowohl in Deutschland als auch in allen anderen Ländern, in denen wir tätig sind, fortsetzen. Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir Ende 2016 ein vollständiges B-Corp-Zertifikat erhalten haben. Details dazu gibt es unter.
Wo kann man die Matratzen kaufen und wie viele haben Sie zur Auswahl?
Die Leesa Matratze ist über unseren deutschsprachigen Online-Shop www.leesa.de erhältlich. Zurzeit ist die Lieferung nach Deutschland und Österreich möglich. In Kürze ermöglichen wir auch Lieferungen in die Schweiz und andere europäische Länder. Das Sortiment umfasst fünf verschiedene Größen, die für jede Bestellung angefertigt werden. Auf diese Weise wird dem Kunden die Lieferung eines neuen, qualitativ hochwertigen Produktes gewährleistet.
Leesa, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Fünf Jahre in die Zukunft zu schauen, ist nicht leicht, aber für die nächsten drei Jahre haben wir uns zum Ziel gesetzt, Leesa als eine der weltweit führenden Marken der Branche zu etablieren. Wir haben sehr spannende Produkte in der Pipeline und werden unsere Kernprodukte kontinuierlich weiterentwickeln. Innerhalb der nächsten drei Jahre wollen wir die Aufmerksamkeit für die Marke deutlich steigern, sodass jeder, der auf der Suche nach einer neuen Matratze oder schlafbezogenen Produkten ist, Leesa und unsere hohen Ansprüche in Bezug auf Qualität, Innovation und hervorragenden Service kennt. Was jedoch heute schon feststeht ist, dass unsere Werte im Hinblick auf die soziale Verantwortung weiterhin über allem stehen werden, was wir tun.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Seid mutig – es braucht Mut, Dinge anders zu machen. Anders zu sein treibt Innovationen voran und macht die Welt besser. Das Kundenerlebnis sollte darüber hinaus immer die höchste Priorität haben. Und vergesst nicht, jede Sekunde zu genießen!
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Richard Tucker für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.