Montag, September 22, 2025
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Wie Kinder heute leichter Fahrradfahren lernen – und Eltern entspannter bleiben

Little Biker wird am 29. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen und zeigt mit seiner Fahrradlernweste, wie Kinder das Fahrradfahren leichter erlernen können, während Eltern dabei entspannter bleiben.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Steffen Gross und Jan Hass – zwei langjährige Kollegen, Freunde und Väter von jeweils zwei Kindern. Kennengelernt haben wir uns vor fast 20 Jahren bei der Arbeit, wo wir schnell gemerkt haben, dass uns etwas verbindet: Der innere Antrieb, Dinge voranzutreiben und etwas zu bewegen. Wir sind enge Freunde geworden.
Aus unserem Familienalltag heraus – als unsere Kinder Fahrradfahren lernten – entstand dann die Idee zu little Biker. Wir haben beide Stationen im Marketing und Vertrieb durchlaufen und somit einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund mit.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Jan: Wir bewegen uns in der Schnittmenge von Kinderprodukten, Freizeit und Sport. Unser Geschäftsmodell ist auf Familien ausgerichtet: durchdachte Produkte „von Eltern für Eltern“. Vertrieblich fokussieren wir uns ganz bewusst auf den stationären Handel sowie den Online-Fachhandel – also Fahrrad-, Freizeit- und Spielzeuggeschäfte. Wichtig ist uns, dass das Produkt ins Sortiment passt und dort angeboten wird, wo Eltern ohnehin nach Fahrradzubehör für ihre Kinder suchen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Steffen: Unsere Kinder konnten super Laufrad fahren, doch beim Umstieg aufs Fahrrad kommen plötzlich viele Dinge zusammen: Anfahren, gleichmäßig in die Pedale treten, bremsen, lenken und gleichzeitig das Gleichgewicht halten. Hier benötigen die Kinder im Prinzip immer Unterstützung – mal mehr mal weniger. Wichtig dabei ist, dass sich die Kinder und die Eltern dabei im Lernprozess Sicherheit verspüren und keine Frustration aufkommt und ein schnelles Lernergebnis erzielt wird. Genau hier setzen wir mit little Biker an. Klassische Hilfsmittel, wie Stützräder oder Lernstange, waren für uns keine zufriedenstellende Lösung, weil der Gleichgewichtssinn nicht wirklich trainiert wird. Wir haben erkannt, dass hier eine echte Marktlücke besteht – und diese wollten wir schließen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Jan: little Biker bietet den Kindern Sicherheit – und auch den Eltern. Das Besondere an little Biker ist die Kombination aus kindgerechter Weste und integriertem Haltegriff. Kinder lernen eigenständig ihr Gleichgewicht zu halten, während Eltern jederzeit unterstützend eingreifen können – ohne am Sattel zu ruckeln oder gebückt hinterherzulaufen. Und das Beste: Die Fahrradlernweste ist nicht nur beim Fahrradlernen hilfreich. Auch später beim Inlineskaten, Eislaufen, Skifahren – und sogar bei ersten Reitstunden – können Eltern ihre Kinder unterstützen und Sicherheit geben.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Steffen: Kurz gesagt: little Biker macht Lernphasen entspannter und sicherer – für Kinder und Eltern gleichermaßen.
Die Kinder gewinnen Sicherheit und Selbstvertrauen, die Eltern haben jederzeit die volle Kontrolle und schonen ihren Rücken
Lernprozesse werden beschleunigt, Frust reduziert
universell einsetzbar – vom Fahrrad über Skifahren, Skateboarden, Inlineskaten, Eislaufen bis hin zum Reiten
leicht zu verstauen und damit ein idealer Begleiter für unterwegs
passt flexibel über verschiedene Kleidungsstücke – egal ob im Sommer oder im Winter.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Jan: Die ersten Produkttester und gleichzeitig Chef-Entwickler waren unsere eigenen Kinder. Danach haben wir weitere Kinder und Eltern aus unserem Umfeld eingebunden. Das Feedback war extrem wertvoll: es hat uns geholfen, little Biker zu optimieren, das Material komfortabler zu machen und die Verarbeitung robust genug für den Familienalltag zu gestalten. Das Feedback der Eltern: „Mega praktisch. Damit macht es endlich Spaß, den Kindern das Fahrradfahren zu lernen – vor allem rückenschonend!“ Das Schönste war eigentlich die Rückmeldung der Kinder. Wir hatten zunächst Bedenken, dass womöglich die Kinder das Produkt nicht anziehen möchten. Der Fall ist aber überhaupt nicht eingetreten. Die Kinder wollten am Ende sogar mit little Biker lernen, da ihnen die Weste ein gutes und sicheres Gefühl gibt. Damit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Steffen: Irgendwann kommt natürlich dann der Punkt, dass die Kinder sagen „Mama/Papa lass jetzt los – ich kann jetzt alleine fahren“. Bei dem einen Kind geht es schnell, bei dem anderen dauert es länger. Aber auch wenn die Kinder schon weitestgehend selbstständig fahren können, macht little Biker Sinn und ist eine Hilfestellung. Auch wenn die Kinder vermeintlich fahren können, gibt es im Lernprozess immer wieder Phasen und Situationen, in denen die Eltern doch eingreifen müssen. Wenn das Kind längere Zeit nicht gefahren ist, bei Bergab-Fahrten zum sanften Bremsen, zum Festhalten am Fußgängerüberweg, damit das Kind nicht auf die Straße fährt oder zum schnellen Eingreifen, wenn das Kind doch einmal ins Straucheln gerät.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Steffen: In einer Vision steckt ein Wunsch. Wir wünschen uns, dass unsere Fahrradlernweste als Produkt genauso selbstverständlich wird, wie ein Fahrradhelm oder eine Klingel. Die Marke little Biker soll in dem Segment langfristig so präsent sein, wie die Taschentuch-Marke, die jeder kennt. Unser Fokus liegt darauf, auf den richtigen Kanälen präsent zu sein – also genau dort, wo es Kinderfahrräder und passendes Zubehör gibt. Meilensteine auf dem Weg dahin sind der Ausbau des Vertriebsnetzes, die Erweiterung unserer Produktpalette und die Internationalisierung.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Jan: „Die Höhle der Löwen“ ist die perfekte Bühne, um eine junge Marke sichtbar zu machen und Vertrauen aufzubauen. Wir wollten Reichweite und Vertrauen gewinnen – und natürlich wünschen wir uns einen passenden Investor zu finden, der uns mit Know-how und Kontakten unterstützt.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Steffen: Auch bei einem vermeintlich einfachen Produkt sind die Entwicklungskosten deutlich höher als gedacht. Produktschutz, Compliance durch Anwälte und Berater, Marketing, Vertriebsaufbau – all das ist aufwendiger und teurer, als man es zu Beginn plant. Da wir ein Nischenprodukt haben, ist es wichtig, schnell skalierbare Mengen zu erreichen. Ein Investor kann uns dabei helfen, genau diese Hürde zu meistern.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Jan: Mit Priorität – gerade auch im Hinblick auf die Ausstrahlung – bauen wir aktuell unser Vertriebsnetzwerk in Deutschland auf. Wir konnten bereits einige strategisch wichtige Partner gewinnen und freuen uns über weitere Fachhändler, die little Biker listen möchten. Gleichzeitig bereiten wir ein Rollout in weiteren EU-Ländern vor. Und: wir haben bereits weitere Lernprodukte in der Pipeline, die Familien überraschen werden.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Steffen: Wir hätten nicht gedacht, dass es so lange dauert. Am Anfang stellt man sich vieles einfacher vor – doch dann kommen immer neue Themen dazu: Gesetze, Regularien, Anforderungen an Produkt und Verpackungen, Marketing, Vertrieb. All das kostet viel Zeit und Geld. Am Ende war aber jede Herausforderung wertvoll, weil wir immer Neues dazugelernt haben – und genau das hat uns und unser Produkt weitergebracht.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Beide:
Entwickelt ein Produkt, das ein echtes Problem löst – am besten eines, das ihr selbst kennt.
Testet so früh wie möglich mit echten Nutzern. Sucht euch Menschen, die ehrliches Feedback geben – und nicht das, was ihr hören möchtet.
Habt Geduld: Nicht jeder Rückschlag ist ein Scheitern, sondern oft ein wichtiger Schritt zur Verbesserung.
Seid selbst sehr kritisch mit eurem eigenen Produkt – nur so wird es wirklich gut.
Akzeptiert, dass ihr niemals alle überzeugen werdet. Es wird immer Kritiker geben oder Menschen, die es nicht brauchen. Wichtig ist, dass es genug Nutzer gibt, denen euer Produkt einen echten Mehrwert schenkt und die bereit sind, es in ihren Alltag zu integrieren.

Sehen Sie little biker am 29. September 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Steffen Gross (l.) und Jan Hass präsentieren die Fahrradlernweste „little Biker“. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. Unterstützung bekommen sie von ihren Kindern Clara Lene Gross (verdeckt) und Aaron Hass. Bild @RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Steffen Gross und Jan Hass für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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