Little Leaf frische und gekühlte Bio Babynahrung ohne Konzentrate, Bindemittel, Salz und Zucker
Stellen Sie sich und das Startup Little Leaf doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Sandra Peralta, Gründerin von Little Leaf, ein 2020 gegründetes Start-up für gekühlte Babynahrung. Aus 100 % Bio-Obst, -Gemüse und – Getreide ohne Konzentrate, Bindemittel, Salz und Zucker. Die Besonderheit ist, dass unsere Prägungsnahrung mit dem High-Pressure-Processing-Verfahren (HPP) anstatt mit Hitze für mehrere Wochen haltbar gemacht wird. Auf diese Weise bleiben wichtige Nährstoffe, die Farbe und vor allem der Geschmack der Zutaten erhalten. Unser Ziel ist es, dass Kinder schon von klein auf einen (guten) Geschmackssinn entwickeln.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Ich hatte vor Little Leaf bereits eine eigene Catering-Firma die ich während meines BWL-Studiums gegründet habe. Ich war somit noch nie festangestellt und konnte es mir auch nur schwer vorstellen. Die Idee für Little Leaf entwickelte sich dann aus dem Alltag mit meinen beiden Kindern. Bei Baby Nummer eins servierte ich die Nahrung noch aus Zeitgründen auf die Schnelle aus einem Gläschen. Schon da begann ich mich allerdings zu fragen, warum Erwachsene so abwechslungsreich und vielfältig essen, während Babys ausschließlich Konserven angeboten wird. Der große Wandel brachte Baby Nummer zwei, denn meine Tochter wollte partout keine Gläschen. Also wurde ich erfinderisch und dünstete und pürierte. Und dann kam mir die Idee: Warum verbinde ich nicht meine jahrelangen Erfahrungen der Rezeptentwicklung und Zutatenkomposition mit meinem neu erlangten Wissen und schaffe etwas, von dem zukünftige Eltern auch etwas haben?
Was war bei der Gründung von Little Leaf die größte Herausforderung?
Da gab es tatsächlich einige! Die größte Herausforderung war allerdings die Forschung, um herauszufinden, ob das Projekt „frischer Babybrei“ überhaupt möglich ist. Aber auch eine Produktion zu finden, war nicht ganz einfach. Wir haben es zu Beginn mit Lohnproduzenten versucht, uns allerdings dann vor einem Jahr dazu entschieden, eine eigene Produktion aufzubauen.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Ich denke in anderen Bereichen ist das sicher möglich – bei Babynahrung muss man sich allerdings zu 100 Prozent sicher sein, dass mit dem Produkt alles stimmt. Um alles zum Thema Food Safety und Vorgaben für Babynahrung zu erfahren, habe ich deswegen mit einer Ernährungsberaterin für Beikost und dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) zusammengearbeitet. Generelle Anpassungen, beispielweiße am Design oder der Strategie sind aber immer möglich und oftmals auch wichtig.
Welche Vision steckt hinter Little Leaf?
Wir wollen mit Little Leaf eine neue Kategorie etablieren und diese für möglichst viele Eltern in Deutschland und Europa zugänglich machen. Es gibt so viele frische und gesunde Lebensmittel für Erwachsene, wieso sollten sich Babys ausschließlich von haltbar gemachten Konserven ernähren?
Wer ist die Zielgruppe von Little Leaf?
Eltern, die Wert auf frische und gesunde Lebensmittel legen.
Was ist das Besondere an den Produkten?
Der Unterschied zu anderen Babynahrungsprodukten, liegt in der Herstellung und Haltbarmachung. Unsere Produkte werden nicht sterilisiert und erhitzt, sondern schonend gegart und anschließen mit Hilfe des HPP-Verfahren mit Druck haltbar gemacht. So sind alle Little Leaf Breie mehrere Wochen haltbar und es bleiben viele natürliche Vitamine und Nährstoffe enthalten, die für Babys wichtig sind.
Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Herkömmliche Babynahrung und auch Quetschies werden stark erhitzt um anschließend bis zu zwei Jahre ungekühlt im Regal stehen zu können. Unsere Breie sind frisch, schmecken nach den natürlichen Zutaten und dürfen sogar in den Kühlschrank.
Little Leaf, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind überzeugt davon, dass wir es in fünf Jahren mit unseren Mitstreiter:innen in der Kategorie „frische Babynahrung“ geschafft haben werden, dass es in jedem Supermarkt in Deutschland frische Breie für Babys zu kaufen gibt.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Früh anfangen sich zu vernetzen, das heißt gute Kontakte aufbauen zu anderen Gründer:innen aus der Branche oder zu Business Angels. Für mich war dafür z.B. die Biofach Messe ein Türöffner, wo ich die Gelegenheit hatte viele spannende Gründer:innen kennenzulernen.
Früh anfangen sich um die Finanzierung zu kümmern! Im besten Fall kann man sich aussuchen welche Investor:innen strategisch am besten zu einem passen.
Nicht so sehr danach zu schauen, was die direkte Konkurrenz macht, sondern den eigenen Weg gehen und die geplante Strategie durchziehen.
Wir bedanken uns bei Sandra Peralta für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder