Loudly bietet Musik für die Influencer- und Kreativ-Community
Stellen Sie sich und das Startup Loudly doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Rory Kenny, CEO und Co-Gründer von Loudly. Ich komme ursprünglich aus Montreal und habe für verschiedenste Unternehmen an internationalen Standorten wie zum Beispiel London gearbeitet. 2016 hat es mich nach Berlin verschlagen. Hier habe ich vier Jahre später im März letzten Jahres zusammen mit meinem Kollegen und Freund Gabriel Hacker Loudly gegründet.
Loudly ist ein Musiktechnologie-Unternehmen, das KI-gestützte Musiklösungen für die weltweit wachsende Influencer- und Kreativ-Community anbietet. Wir möchten die Magie der Musikproduktion für jede*n erlebbar machen.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Gabriel und ich sind beide große Musik-Liebhaber – ich habe beispielsweise lange Zeit in einer Band gespielt, Musik geschrieben und Alben aufgenommen. Und Gabriel war schon immer von KI-Welten und dem Potenzial intelligenter Systeme fasziniert.
Als wir uns beim Loudly-Vorgänger JAM Just Add Music kennenlernten, dachten wir immer intensiver darüber nach, wie man unsere beiden Interessen zusammenbringen könnte: Also, wie künstliche Intelligenz angesichts der Tatsache, dass die traditionelle Musikproduktion den Bedürfnissen der stark wachsenden Unterhaltungsindustrie nicht mehr gerecht wird, die Musikproduktion produktiver und zugänglicher gestalten kann. Um die enorme Nachfrage der immer größer werdenden Influencer-Community nach Musik zu bedienen, gründeten wir deshalb 2020 Loudly und richteten damit JAM Just Add Music neu aus.
Welche Vision steckt hinter Loudly?
Loudly will die Influencer- und Kreativ-Gemeinschaft mit Musik dabei unterstützen, ihr Business voranzubringen und die Welt zu verändern. Wir wollen das Netflix für Soundtrack-Musik werden und darüber hinaus jede*m die Möglichkeit geben, Musik für sein oder ihr digitales Projekt einfach zu gestalten und anzupassen. Dazu bauen wir aktuell die weltweit größte KI-basierte Musikbibliothek, um den Zugang zu lizenzfreier und personalisierbarer Musik zu erleichtern und die Musikproduktion zugänglicher zu machen. Wir schenken mit Loudly jede*m die magische Fähigkeit, sofort Musik zu erschaffen.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine der größten Herausforderungen ist es, eine KI zu entwickeln, die tatsächlich gute Musik und konsistente Ergebnisse liefert. Wir haben sehr viel Zeit investiert, die vielen Komplexitäten zu lösen, die mit KI in einem Kreativkontext einhergehen. Dies erforderte die Kombination von technischer Innovation mit künstlerischer Expertise, etwas, das die Griechen mit dem Wort “Techne” beschrieben. Als wir die beiden Disziplinen zusammenbrachten und unsere Musikproduzent*innen in einem gemeinsamen Rahmen mit unseren technischen Teams arbeiteten, begann unsere KI mit der Zeit, qualitativ hochwertigere musikalische Ergebnisse zu generieren. Ich denke, Loudly ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Technologie und Kunst miteinander verschmelzen!
Was die Finanzierung angeht, so hat Bellevue Investments unsere Vision für AI getriebene Musik leidenschaftlich und mit großem Engagement unterstützt. Wir sind derzeit Cashflow-finanziert und werden möglicherweise in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 unsere Investorenbasis erweitern.
Wer ist die Zielgruppe von Loudly?
DIe Hauptzielgruppe von Loudly sind Influencer*innen und Selbstständige, die der Generation Z angehören und lizenzfreie und personalisierbare Musik für ihre Social Media Kanäle oder andere digitale Projekte benötigen. Darüber hinaus profitieren auch Unternehmen und Agenturen, die Musik für ihre Marketing-Aktivitäten benötigen, von unserem Service.
Wie funktioniert Loudly? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir haben aktuell zwei Produkte. Soundtracks ist ein Musikservice für personalisierbare und lizenzfreie Musik. Hier stellen wir derzeit über viertausend Songs und über 120.000 Loops zur Verfügung, die individuell an die eigenen Projekte angepasst werden können. AI Studio ist unser zweites Produkt. Es ist die weltweit erste kollaborative Musikplattform, welche auf künstlicher Intelligenz basiert. Hier können kreative und Musikliebhaber mit wenigen Klicks und ganz einfach ihre eigenen Songs kreieren. Es befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase, kann aber Patreon genutzt und unterstützt werden.
Der Vorteil von Loudly ist, dass Influencer*innen und andere Kreative mit Hilfe unserer qualitativ hochwertigen KI, schnell und einfach Musik kreieren können. Wir ersparen ihnen die Auseinandersetzung mit Lizenzen und der GEMA. Es muss also nie wieder jemand die Sorge haben, dass Videos, Posts etc. aufgrund von Lizenzverstößen gesperrt oder gelöscht werden.
Loudly, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten fünf bis zehn Jahren soll Loudly die Musikquelle des „Metaversums“ werden, also aller Virtual-Reality- und 3-D-Gaming-Welten im Internet. Wir wollen diesen Welten die musikalische Untermalung bieten. Jede Person in diesem virtuellen Raum soll die Möglichkeit haben, Musik zu erschaffen, zu personalisieren und so ihren eigenen Soundtrack für ihr VR-Erlebnis zu gestalten. Während es bereits jetzt einen enormen Bedarf an personalisierbarer Musik für die sozialen Medien gibt, wird dieser mit den virtuellen Räumen regelrecht explodieren. Im Hinblick auf unsere Vision für KI-gestützte Musik sind wir derzeit das einzige Unternehmen, das dies ermöglichen kann.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Erstens seid wirklich leidenschaftlich. Seid leidenschaftlich gegenüber der eigenen Lösung, dem Zielpublikum und der angestrebten Branche. Ich kann definitiv sagen, dass meine Affinität und mein Hintergrund in der Musik mir maßgeblich geholfen haben, die unvermeidliche Achterbahnfahrt zu überstehen, die Teil der Start-up-Reise ist.
Zweitens umgebt euch mit einem Team, das die Vision gleichermaßen begreift und an sie glaubt, denn der einzige Weg zum Erfolg führt über eine intensive Zusammenarbeit.
Drittens schätzt auch aus kommerzieller Sicht ab, wie groß die Marktchance für eure Lösung oder euer Produkt sein wird. Das ist von grundlegender Bedeutung. Der einzige Weg, um Investor*innen anzuziehen, ist der Nachweis, dass euer Konzept weitreichend sein wird!
Wir bedanken uns bei Rory Kenny für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder