Samstag, April 20, 2024
StartEventsAlles ist möglich solange man an sich selbst glaubt.

Alles ist möglich solange man an sich selbst glaubt.

Maria Mühlenweg Schülerin im Interview, über Ihre Erfahrungen bei den STARTUP TEENS und wo Sie Nachholbedarf an den Schulen sieht

Wie sind Sie auf StartupTeens aufmerksam geworden?

Maria Mühlenweg: Als ich die 11. Klasse des Maximiliansgymnasiums besuchte, wurden wir über ein Startup Teens Event in München informiert. Ich fand die Podiumsdiskussion mit den Teilnehmern, wie Phillip Lahm oder den Gründern von simpleclub, sehr cool, weshalb ich hingegangen bin.

Was konnten Sie schon mitnehmen?

Durch meine Erfahrungen bei Startup Teens habe ich mich sehr weiterentwickelt. Ich habe gelernt, meine Ideen selbständig zu entwickeln, mich in meiner Freizeit weiterzubilden, auf Menschen zuzugehen und ein Netzwerk aufzubauen. Durch Startup Teens habe ich Leidenschaft für das, was ich tue entwickelt.

Sollte es mehr solcher Initiativen für Schüler geben?

Maria Mühlenweg: Eigentlich gibt es schon eine Vielzahl von Initiativen für junge engagierte Schüler. Doch die Initiativen erreichen die Schüler leider nicht, da Lehrer oft nicht das Wissen haben um die Angebote zu beurteilen, was seriös ist und den Schülern empfohlen werden kann.
Ich wünsche mir zukünftig, dass sich einige dezidierte Initiativen für unterschiedliche Themenbereichen etablieren (z.B. Umwelt, Technologie), damit Schüler Zugang zu wichtigen Informationen haben, die leider in den Schulen nicht so intensiv behandelt werden. Hier ist auf jeden Fall Qualität wichtiger als Quantität.

Wie sieht ein normaler Schulalltag und Stundenplan von Ihnen aus? Welche Fächer haben?

Im Sommer dieses Jahres habe ich meine Schullaufbahn mit dem Abitur abgeschlossen und beginne jetzt im Oktober mein Studium zum BsC Digital Transformation & Management. Während meiner Schulzeit hatte ich Unterricht in den typischen Fächern wie Mathe, Deutsch und Englisch. Zusätzlich noch Geographie, Geschichte und Sozialkunde. Nach der Schule habe ich mich dann täglich zwei bis vier Stunden dem Lernen gewidmet. Danach war man natürlich erst einmal ausgelaugt. Aber ich konnte mich dann immer wieder selbst motivieren, an meiner App BrainSpark zu arbeiten.

Wie sollte der Stundenplan aus ihrer Sicht aussehen? Von den Stundenaufteilungen sowie von den Fächern? Welche Fächer fehlen?

Maria Mühlenweg: Also ich bin der Meinung, dass die Schule viel individueller und praxisorientierter gestaltet werden sollte. Als Kleinkind lernt man ja auch nicht die Muttersprache, indem man zuerst die Grammatik lernt, sondern indem das Kind einfach spricht und ausprobiert. Die ständige Benotung durch Klausuren, Abfragen und Tests verdirbt die Lernmotivation der Schüler und minimiert die Schule zur Pflichtveranstaltung. Ich bin fest davon überzeugt, dass Schüler lieber zur Schule gingen, wenn sie ihr Wissen in spannenden Projekten anwenden und hierdurch selbst kreativ etwas schaffen könnten.

Wenn sie in einigen Projekten scheitern lernen sie aus ihren Fehlern und können sich so kontinuierlich verbessern. Auf diese Art und Weise lernen die Schüler selbstständig zu handeln und theoretisches Wissen mit einer praxisbedingten Erinnerung zu verknüpfen. Es sollte auch viel mehr neue praxisorientierte Fächer geben, wie z.B. Business Management, Unternehmertum, Programmieren von Apps, Politik oder Umweltschutz.

Wie sieht es mit den Schulbüchern aus? Wie könnte sich das ändern? Zu Ebooks?

Maria Mühlenweg: Ich würde mich sehr freuen, wenn es nur noch digitale, interaktive Schulbücher gäbe und in den Schulen mit Tablets und Smartphones gearbeitet würde. Damit spart man sehr viele Ressourcen und Schüler sind nicht mehr genötigt alte zerflederte und schwere Papierbücher mit sich herumzutragen. In der Oberstufe habe ich als erste Schülerin an meiner Schule ausschließlich mit einem iPad gearbeitet. Dabei hatte ich nicht nur meine Schulbücher digitalisiert, sondern auch alle Arbeitsblätter digital ausgefüllt und Hefteinträge direkt auf dem iPad mitgeschrieben. Das hat wunderbar geklappt und war ein riesiger Vorteil, denn ich hatte für die Abiturvorbeitung das Wissen von zwei Jahren immer und überall „at the tip of my finger“.

Aus Ihrer Sicht: Wo liegt die größte Herausforderung an den Lehrern oder an den Schulen ?

Wir befinden uns in Zeiten der rasanten Veränderungen und es ist unbedingt notwendig, dass sich das Schulsystem kontinuierlich an die neue Situation anpasst. Die zunehmende Digitalisierung der Schulen wird immer wichtiger, allerdings sehe ich die Herausforderung in der Weiterbildung der Lehrer sowie darin die Infrastrukturvorrausetzungen wie z.B. schnelle WLAN. Tablets in den Klassen etc. an den Schulen zu schaffen.

Dabei wird es die größte Herausforderung, dass Lehrer von analog auf digital umsteigen, denn sie müssen sich mit digitalen Medien und Inhalten auseinandersetzen, Unterrichtsmaterial anpassen bzw. neu erstellen und ganz neue Arbeitsweisen adaptieren. 2000 Jahre Tafel und Kreide haben ihren Eindruck hinterlassen.

Können sie uns ein paar Worte zur #germanystartup Kampagne sagen!

Maria Mühlenweg: StartupTeens möchte mit der #germanystartup – Kampagne den jungen Leuten Vorbilder vermitteln, die Bekanntheit der Initiative bei Schülern steigern und jungen Menschen das Unternehmertum näher bringen. Aber für mich haben diese Kampagne und Startup Teens aber noch einen viel höheren Stellenwert, denn Startup Teens gibt den jüngsten Gründern jetzt eine Stimme! Plötzlich hören und unterstützen große Unternehmern und bekannte Firmenlenker und Innovatoren 14-19 jährige Schüler. Unsere Visionen und Ideen zählen jetzt und wir können auch als sehr junge Mitglieder der Gesellschaft Veränderungen in dieser Welt bewirken. 

Wer sind Ihre Vorbilder?

Meine größten Vorbilder sind meine Eltern, weil sie mir jeden Tag zeigen, was Vertrauen, Unterstützung, Leidenschaft und Teamwork bedeutet.
Da ist auch noch Aya Jaff, weil sie so eine engagierte coole Frau ist, die viel erreicht hat. Ein anderes großes Vorbild für mich ist Steve Jobs, da er immer an seinen Visionen (Mac, iPod, iPhone)  festgehalten und nie aufgegeben hat, obwohl er immer wieder hören musst, dass es unmöglich ist. Er hat das Smartphone erfunden und die digitale Revolution maßgeblich beeinflußt.

Was wünschen Sie sich im Bezug auf Bildung von der Politk/ Regierung?

Maria Mühlenweg: Ich fände es toll, wenn Politiker gemeinsam mit Schülern das Schulsystem weiterentwickeln und nicht alles alleine im Elfenbeinturm entscheiden. Auch sehe ich die Politik in der Verantwortung ein System für schnellere Entscheidungen und deren konsequente zeitnahe Umsetzung im Bildungssystem zu etablieren, damit die Schüler Inhalte vermittelt bekommen die es ihnen ermöglicht später beruflich erfolgreich zu sein. Weiterhin würde ich mich freuen, wenn Innovation, Kreativität und Technologie in der Schule mehr gefördert werden.

Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen/ Schüler mit auf den Weg geben?

Alles ist möglich solange man an sich selbst glaubt. Nicht so viel nachdenken, wie man es eigentlich in der Schule lernt, sondern einfach handeln und sich ausprobieren.

Wir bedanken uns bei Maria Mühlenweg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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