Dienstag, März 21, 2023
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Plant großzügig euren finanziellen Spielraum

Milk the Sun Online Marktplatz für Solaranlagen

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen Milk the Sun doch kurz unseren Lesern vor!
Milk the Sun ist die weltweit führende Online-Plattform für den Handel mit laufenden Solaranlagen und der Vermittlung von Dienstleistungen rund um den gesamten Lebenszyklus von PV-Anlagen. Wir bieten allen Marktakteuren – vom kleinen kommerziellen Betreiber von Solaranlagen bis hin zum professionellen Großinvestor, sowie Projektrechteentwicklern und Photovoltaik-Dienstleistern – eine Online-Plattform, um Solar-Assets handeln, aber auch Dienstleistungen rund um die Transaktion und den Lebenszyklus einer Solaranlage erwerben und anbieten zu können.
Milk the Sun ist es gelungen, durch eine große Anzahl von Akteuren einen liquiden und transparenten Markt zu schaffen und durch standardisierte Prozesse die Transaktionsgeschwindigkeit drastisch zu erhöhen. Dies führt zu deutlich reduzierten Such- und Transaktionskosten und ermöglicht eine faire Preisbildung am Markt.
Unsere Plattform ermöglicht vielen Anlegern erst den Einstieg in die interessante Anlageklasse der laufenden Solaranlagen. Diese ist vor allem interessant, da die Renditen unabhängig von Markt- und Börsenbewegungen durch die staatlich garantierten Einspeisevergütungen auf Basis der bekannten Zahlungsströme auch langfristig exakt berechnet werden können.
Ich selbst bin einer der vier Gründer von Milk the Sun und als einer von zwei Geschäftsführern für das gesamte Online-Plattformgeschäft sowie den Bereich Finanzen und Legal verantwortlich.

Wie ist die Idee zu Milk the Sun entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Die Idee zu Milk the Sun entstand bereits 2011, als Felix Krause und ich selbst noch als Projektierer von Solaranlagen tätig waren. Bei der Vermarktung unserer Projekte stießen wir immer wieder auf eine ineffiziente Marktstruktur mit teuren Vermittlern. Da zu diesem Zeitpunkt der Margendruck in der Solarbrache immer größer wurde, haben wir nach Wegen gesucht, wie wir effizienter werden können. Ein Online-Marktplatz, der Projektierer, Anlagenbetreiber und Investoren direkt zusammenbringen würde, wie in anderen Industrien bereits üblich, war die einfache Lösung des Problems. Da es so einen offenen und transparenten Marktplatz noch nicht gab, gründeten wir im März 2012 Milk the Sun und gingen mit unserem Online-Marktplatz live. Zum ursprünglichen Gründerteam gehörten neben Felix und mir noch mein Geschäftsführerkollege Philipp Seherr-Thoß, den wir aus gemeinsamen Solarprojekten kannten, und Andre Åslund, der uns damals bei der technischen Umsetzung der Plattform wesentlich unterstützt hat.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung war es, auf der Plattform genügend Angebot und Nachfrage zu erzeugen, um als funktionierender Marktplatz wahrgenommen zu werden. Dank unserer guten Kontakte in der Branche und eines tatsächlichen Market-needs, verbunden mit unserem unverwechselbaren Brand und einem hochmotivierten Gründerteam, ist es uns sehr schnell gelungen, den Handel auf unserer Plattform in Schwung zu bringen.
In den Jahren 2012 und 2013 war das große „Solarsterben“ im vollen Gange. Viele der einst gehypten Solarunternehmen mussten aufgrund der drastischen Kürzungen der Subventionen Insolvenz anmelden. Das hat zwar unser Geschäft belebt, weil immer mehr Markteffizienz gefragt war, jedoch machte dieser Umstand es uns sehr schwer, Investoren für unser Geschäftsmodell zu begeistern. Das Wort „Solar“ war zum Unwort bei vielen Investoren geworden. Ende 2013 ist es uns dennoch gelungen, den Gründerfond Münsterland, den VC eCapital und einen privaten Co-Investor an Bord zu holen und durch das Funding unsere ambitionierten Wachstumsziele zu finanzieren.

Wie hat sich das Unternehmen seit dem Start entwickelt?
In 2012 sind wir auf den Märkten Deutschland und Italien gestartet. Mittlerweile hat unser internationales Team von aktuell 16 Mitarbeitern weltweit Projekte in 55 Ländern betreut. Zu den Ländern, in denen wir erfolgreich Projekte handeln, gehören neben Deutschland und Italien auch Frankreich, Spanien, UK, Österreich, die Schweiz, Holland und Tschechien. Das größte über Milk the Sun gehandelte Projekt hatte eine Größe von knapp über 100 Megawatt (MW).
Milk the Sun ist heute die weltweit größte Online-Handelsplattform für Photovoltaik-Zweitmarktprojekte und ein fester Bestandteil der weltweiten Solarbranche.

Wer ist die Zielgruppe von Milk the Sun?
Unsere Zielgruppe sind alle Betreiber von kleineren bis großen Photovoltaikanlagen, also alles außer der eigenen Solaranlage auf dem Einfamilienhaus, und natürlich alle Investoren, die Betreiber einer PV-Anlage werden möchten. Zudem gehören Entwickler von Solarprojekten wie auch Anbieter von Dienstleistungen für Solaranlagen, die Zugang zu Betreibern suchen, zu unserer Zielgruppe.

Wer kann auf Milk the Sun Anlagen verkaufen?
Jeder Eigentümer von laufenden Solaranlagen, Projektrechten und geeigneten Flächen kann Verkäufer bei Milk the Sun werden. Dabei spielt es keine Rolle wie groß die Anlage ist, ob nun wenige kWp oder Multimegawattkraftwerke, oder in welchem Land sich die Anlage befindet. Aufgrund der großen Anzahl suchender, registrierter Investoren auf unserer Plattform gibt es für jedes Angebot geeignete Nachfrager, wenn der Verkaufspreis marktgerecht ist.

Welche Vorteile bietet Milk the Sun?
Wesentliche Vorteile unserer Online-Plattform sind die hohe Markttransparenz durch eine Vielzahl von Angeboten, der Geschwindigkeitsvorteil, den wir unseren Usern durch Reduzierung von Such- und Vergleichsaufwand bieten, unsere hohe Reichweite durch ein mehrsprachiges Onlineangebot und unsere Einfachheit durch die Standardisierung und Automatisierung von Prozessen. Auch das hohe Maß an Vertrauen, welches wir uns in den letzten Jahren bei unseren Nutzern durch hohe Qualitätsstandards erarbeitet haben, unsere Unabhängigkeit, unser faires Preis-Leistungsverhältnis sowie unser optimaler Marktzugang für Dienstleister und Innovatoren, der es uns erlaubt, unseren Usern immer bessere Angebote aus einer Hand anzubieten, zählen wir zu den Vorteilen von Milk the Sun.

Milk the Sun, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Unsere Entwicklung geht immer weiter in die Richtung, die Plattform so weiter zu entwickeln, dass wir die erste und zentrale Anlaufstelle für jeden Solaranlagenbetreiber, ob mit einer kleinen 20 kWp Anlage bis hin zum internationalen Großinvestor, sind, um seine Photovoltaikanlage einfach online zu managen, zu optimieren, aber natürlich auch wie bisher zu handeln. Alles professionell aus einer Hand, vom Kauf über den Betrieb bis zum letztendlichen wirtschaftlichen oder physischen Ende der Solaranlage. Gleichzeitig wollen wir die Vertriebsplattform für alle professionellen Anbieter von Dienstleistungen oder Mehrwerten, aber auch Innovatoren sein, die einen Zugang zu einer breiten Masse von Betreiber suchen.
Unsere Angebote werden wir dann auf all den Märkten weltweit anbieten, die eine entsprechende Basis an Betreibern entwickelt haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es ist immer schwer die richtigen Tipps zu geben, da sicher jeder mit anderen Voraussetzungen startet. Tipps klingen immer so, als könne man schon aus einer weisen Position zurückblicken. Für uns als Milk the Sun hat sich aber bewährt, sich von Rückschlägen, die es immer mal gibt, nicht runterziehen zu lassen, sondern diese als Chance zu sehen, sein Geschäftsmodell immer wieder zu hinterfragen und nachzujustieren. Darüber hinaus ist es wichtig, fokussiert zu bleiben. Augenscheinlich ist der Rasen des Nachbarn immer grüner und es klingt verlockend, schnellem Geld hinterherzurennen. Man sollte sich jedoch immer auf sein Geschäftsmodell besinnen, mit dem man ein Problem lösen wollte, da dies der nachhaltigere Weg einer positiven Unternehmensentwicklung ist. Zu guter Letzt bleibt wieder das leidliche Thema Geld; plant großzügig euren finanziellen Spielraum, denn in den meisten Fällen rinnt einem das Geld schneller durch die Hände als geplant und es gibt nichts Schlimmeres, als auf halber Strecke wegen fehlender finanzieller Mittel aufgeben oder ein unvorteilhaftes Funding eingehen zu müssen.

Foto: Dirk Petschick Fotograf: Die Hoffotografen GmbH Berlin

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dirk Petschick für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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