Für viele ist es kein Geheimnis: Gründerinnen sind in der Startup-Szene deutlich unterrepräsentiert. 2017 lag der Frauenanteil bei Gründungen bei nur 38 Prozent. Doch woran liegt das? Gehen Frauen schlicht und einfach in einer von Männern dominierten Startup-Welt unter? Oder sind sie wirklich zurückhaltender und schüchterner, ihre Ideen zu präsentieren und öffentlichkeitswirksam zu vermarkten?
Bei allen Unterschieden haben alle Gründer eines gemeinsam: Sie haben den Mut, etwas Neues zu wagen.
Und sie verfolgen eine innovative Idee oder kreieren ein neues Produkt, das sie in den Markt einführen wollen. Dabei stehen sie vor den gleichen Chancen und Risiken, ganz unabhängig vom Geschlecht. Doch trotz einer ähnlichen Ausgangssituation zeigen weibliche und männliche Gründer dabei unterschiedliche Herangehensweisen.
So gründen Frauen tendenziell risikobewusster als Männer.
Sie wägen mehr Eventualitäten ab. Das zeigt sich in längeren Gründungsphasen, da sie Prozesse und Projekte für den Markteintritt perfektionieren. Durch diesen Perfektionismus und die zögerlichere Gründung schaffen sie ein solides Fundament, wodurch sie sich vor allem in volatilen Märkten eine größere Resilienz erarbeiten. Dennoch empfiehlt es sich, schnell in Märkte einzutreten, um die eigene Idee zu testen – daher müssen sowohl Gründerinnen als auch Gründer Vertrauen in die eigenen Produkte und Dienstleistungen haben.
Mehr Mut bei der Selbstvermarktung
Laut Statistiken vermarkten Frauen sich darüber hinaus weniger offensiv. Die Folge: Es fehlt ihnen oft an Sichtbarkeit. Deshalb sollten alle Startup-Gründerinnen die Geschlechterthematik beiseitelegen und selbstsicher auftreten – ohne daran zu denken, dass sie eine Frau sind. Denn am Ende zählt vor allem eines: die Idee des Unternehmens und deren Umsetzung sowie eine starke Persönlichkeit, die hinter dem Startup steht.
Nichts geht über ein gutes Netzwerk
Ein gutes Netzwerk kann dabei einen wesentlichen Beitrag für eine erfolgreiche Positionierung von Jungunternehmerinnen leisten. Denn karriererelevante Kommunikation ist vor allem für Startups essenziell. So erhalten sie einerseits wertvolle Tipps und treiben andererseits das eigene Unternehmen voran und verankern es in den Köpfen der Menschen. Hierbei gilt es alle Gelegenheiten zu nutzen, die sich bieten, um das eigene Unternehmen ins Rampenlicht zu rücken.
Gründer betreten ständig Neuland
Jede Gründung beinhaltet dabei eine steile Lernkurve. Entrepreneure sammeln innerhalb kürzester Zeit viel Erfahrung und Wissen. Speziell am Anfang übernehmen sie die Rolle des Allrounders und stellen sich Neuem und bisher Unbekanntem. Aus diesem Grund ist es einfacher, ein Unternehmen nicht alleine zu gründen. So lassen sich Aufgaben entsprechend der vorhandenen Kernkompetenzen verteilen, Synergien innerhalb des Gründerteams nutzen und es fließen stets neue Perspektiven und Aspekte ein.
Auch bei Rückschlägen nicht den Mut verlieren
Schlussendlich erfordert Unternehmertum viel Durchhaltevermögen. Jeder muss den Mut aufbringen, auch in ungewissen Situationen voranzuschreiten und sein großes Ziel mit Ausdauer zu verfolgen, auch wenn es mal nicht nach Plan läuft. Es ist dieser Punkt, der darüber entscheidet, ob aus einem jungen Startup ein erfolgreiches Unternehmen wird – und nicht die Zugehörigkeit des Gründers zu einem bestimmten Geschlecht.
Autor: Jennifer von Burg
2015 schloss Jennifer von Burg ihr Bachelorstudium des Fashion, Luxury & Retail Managements an der EBC Hochschule in Hamburg ab. Anschließend setzte die EBC-Alumna Ihre berufliche Ausbildung mit einem Masterstudium in Marketing an der UIBS in Madrid fort. Durch langjährige Familientradition in der Uhrenindustrie und große Leidenschaft für das Uhrenhandwerk gründete sie 2018 gemeinsam mit ihrem Bruder ihr eigenes Uhrenlabel Julien de Bourg, welches hochwertige mechanische Uhren wieder erlebbar macht. Entdecke die Marke unter: https://julien-de-bourg.com
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