MOWOMIND: Coaching für modernes arbeiten- NewWork
Stellt doch euch beziehungsweise MOWOMIND kurz unseren Lesern vor!
Hi, wir sind Nils und Anna von MOWOMIND. In Deutschland arbeiten wir als Trainer und Coaches mit und in Unternehmen, die moderner arbeiten oder NewWork vertiefen möchten. Dabei legen wir den Fokus in unserer Arbeit darauf, sinnhaftes Arbeiten (purpose driven work) zu ermöglichen und unternehmensinternes Wissen besser zugänglich zu machen. Wir haben den Anspruch in unserer Arbeit, Menschen zu inspirieren, Formate und Methoden zu implementieren und dadurch die Arbeitswelt für alle Beteiligten zu verbessern.
Warum habt ihr euch entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir entscheiden gerne selbst, was wir tun. Das geht am Ende natürlich am besten, wenn man sein eigener Chef ist. Deswegen war es für uns eine tolle Möglichkeit, nachdem wir viele Jahre unter einem anderen Namen zusammen gearbeitet haben, MOWOMIND gemeinsam neu, modern und innovativ aufzusetzen. Damit war auch die Idee geboren, eine moderne Walz zu machen und wir haben das Konzept der #modernworktour aufgesetzt.
Worum ging es bei eurer “modernen Walz” genau?
Auf der #modernworktour ging es darum, sich inspirieren zu lassen herauszufinden, wie modernes Arbeiten weltweit gelebt wird, welche Chancen und Herausforderungen in anderen Ländern bestehen und was uns alle beim Arbeiten miteinander verbindet. Gleichzeitig haben wir unser Wissen vor Ort geteilt und unsere Erfahrungen an Manager, Gründer, Führungskräfte und Teams weitergegeben.
Insgesamt haben wir 26 Länder auf der #modernworktour bereist und über 80 Sessions in Start-ups oder Unternehmen gehabt
Bereist haben wir: Deutschland (München), Slowenien (Ljubljana), Kroatien (Zagreb & Split), Bosnien & Herzegowina (Sarajevo), Montenegro (Podgorica), Albanien (Tirana), Mazedonien (Skopje), Bulgarien (Sofia), Georgien (Tbilisi), Kasachstan (Astana & Almaty), Kirgisistan (Bishkek), Mongolei (Ulaanbaatar), China (Beijing, Shanghai, Shenzhen), Hongkong, Macau, Philippinen (Manila), Singapur, Malaysia (Kuala Lumpur), Indonesien (Bali), Australien (Perth & Sydney), Vereinigte Arabische Emirate (Dubai & Abu Dhabi), Jordanien (Amman), Libanon (Beirut), Israel (Jerusalem & Tel Aviv), Türkei (Istanbul), Niederlande (Den Haag & Amsterdam)
Was war eure größte Herausforderung auf der Modern Work Tour und wie habt ihr euch finanziert?
Die größten Herausforderungen bestanden darin:
1. Akquise – Unternehmen und Start-ups weltweit zu finden, die Interesse an einem Wissensaustausch und NewWork haben
2. Reiseplanung – Eine Reiseroute zu entwickeln, die sowohl Hotspot (wie Shanghai, Shenzhen, Sydney, Tel Aviv oder Amsterdam) als auch die Hidden Gems (wie Sarajevo, Almaty, Ubud oder Beirut) einschließt
3. Taktung – Flexibel anzupassen, wie lange wir wo verbleiben, wann wir die Reise fortsetzen und wie lange im Voraus oder wie spontan wir anschreiben können
4. Balance zwischen Reisen und Arbeiten – Auf Reisen zu arbeiten, bedeutet nicht entspannt mit dem Laptop am Strand zu liegen, sondern Organisation und Disziplin
Wir haben die #modernworktour durch normales Arbeiten mit Kunden aus Deutschland oder von der Tour (Remote Coaching) und durch Erspartes finanziert. In ein paar Ländern konnten wir Trainings und Coachings vor Ort machen, die finanziert wurden. Auch haben wir mit einigen Unternehmen Kompensationsmöglichkeiten gefunden – während wir mit ihnen arbeiten, haben sie unsere Unterkunft finanziert usw.
Was habt ihr über die Start-up Kultur in Ländern wie beispielsweise Israel oder China gelernt?
In Israel wird trotz politischer und religiöser Spannungen im Startup Bereich sehr selbstbewusst New Work gelebt. Tel Aviv ist hochmodern und sehr kosmopolitisch. Die Menschen zelebrieren das Leben und arbeiten in einem weltweit anerkannten Hotspot für Tech Unternehmen und Startups.
In China hat die Regierung sich der “Mass Entrepreneurship”, also der Gründung von ganz vielen neuen Start-ups verschrieben. Hier wird sehr viel Geld investiert und viele Möglichkeiten geschaffen. Unser Eindruck war, dass es dadurch einerseits sehr viel einfacher ist ein Start-up aufzubauen (weil der Kontext supportet), andererseits der Wettbewerbsdruck sehr hoch (und Start-ups bei Nichterfolg schnell wieder eingestampft werden). Dadurch wird die Kultur in den Startups sehr schnelllebig. Der volle Fokus liegt auf dem Erfolg und weniger auf der Balance zwischen Erfolg und sinnstiftender Arbeit.
Inwiefern hat die Reise den Blick auf das Thema NewWork hier in Deutschland verändert? Was nehmt ihr für eure eigene Arbeit in die Heimat mit?
Deutschland darf mutiger werden! Sich konsequent einzusetzen für bessere und sinnstiftende Arbeitsbedingungen passiert nicht von alleine. In der Tech-Szene passiert das bereits, in der breiten Masse kommt es nur langsam an. Große Unternehmen müssen wir als Experten bei der Transition begleiten, damit nicht nur neue Worthülsen entstehen (“wir sind jetzt agil” oder “wir duzen uns jetzt”) sondern tatsächlicher und spürbarer Wandel entsteht. Wir sind sehr dankbar für die Ausgangssituation in Deutschland – wir sind ein wohlhabendes Land dank unserer Vergangenheit – jetzt geht es darum weiterzumachen und neue Stärke zu entwickeln. Das schaffen wir vor allem, indem wir Interesse und Neugierde an Technologie wecken und Menschen die Chance bekommen, sich auszuprobieren.
MOWOMIND, wo geht der Weg hin? Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Wir wollen uns in Deutschland, aber mit den Erfahrungen der #modernworktour auch international noch größer aufstellen und erfolgreich Unternehmen begleiten und unterstützen. Und wir haben spannende Ideen in Bezug auf unternehmensinternen Wissensaustausch und wie dieser noch besser gelingen kann, sowie für Trainings. Wir planen eine zweite, kürzere #modernworktour nach Afrika, Südamerika, in die Karibik und nach Nordamerika. Im Herbst kommt unser Buch über NewWork Hacks raus, wo wir viel von unserem Wissen teilen, wie Unternehmen in kleinen interativen Schritten modernes Arbeiten implementieren können. Und natürlich wollen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen, die wir weltweit gesammelt haben, im Rahmen von Impulsvorträgen, aber natürlich auch durch von Beratung, Coaching und Training mit deutschen Unternehmen und Start-ups teilen. So können auch sie von der Reise profitieren!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würdet ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Mutig sein: Für eine neue Idee gibt es mehr Gegenwind als für etwas, dass schon jeder kennt.
Ausdauer haben: Es braucht eine Menge Energie und Durchhaltevermögen um mit allen Rückschlägen, einer enormen Menge Arbeit und vielen neuen spannenden Herausforderungen zurecht zu kommen.
Fokus: Einen messerscharfen Fokus, damit man genau weiß, was man warum macht. Ansonsten verbringt man zu viel Zeit mit Dingen, die einen nicht voran bringen.
Wir bedanken uns bei Anna und Nils für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder