VEgg: Neggst pflanzliche Ei-Alternative von Eidotter und Eiweiß über die Nährstoffe bis zur Eierschale
Stellen Sie sich und das Startup Neggst doch kurz unseren Lesern vor!
Verónica: Wir sind Verónica Garcia-Arteaga (Co-Founderin & CTO) und Dr. Patrick Deufel (Co-Founder & CEO) – Lebensmitteltechnolog:innen und das Gründerteam des Berliner Start-ups VEgg. Bei uns stellt sich nicht die uralte Frage „Henne oder Ei – was war zuerst da?“, denn wir bieten ein Ei ganz ohne Henne und damit eine absolute Weltneuheit: Die erste pflanzliche Ei-Alternative, die tatsächlich aus den beiden Komponenten Eiklar und Eigelb sowie einer Eierschale besteht und dem Hühnerei somit nicht nur geschmacklich sondern auch optisch täuschend ähnlich ist.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Patrick: Es ist kurz vor 12 auf unserem Planeten. Wir wollen einen Impact schaffen und die Welt mit ihren bislang 10 Milliarden Einwohnern langfristig nachhaltig ernähren. Dazu muss unter anderem auf pflanzenbasierte Nahrung umgestellt werden. Unsere Ei-Alternative Neggst liefert dazu einen entscheidenden Beitrag. Insbesondere, da diese in der Handhabung und Optik dem Hühnerei so ähnlich ist. Denn je näher wir der Natur kommen umso einfacher fällt den Konsument:innen der Umstieg.
Verónica: Als Doktorandin im Bereich Proteinfunktionalität und Allergenreduktion am Fraunhofer Institut hatte für mich neben der Innovation und Wissenschaft vor allem auch immer die Nachhaltigkeit oberste Priorität. Neggst und somit der Gründungsgedanke ist tatsächlich aus meiner Forschungsarbeit heraus entstanden. Ein absolut sinnvoller Schritt, denn auch wenn der Markt an Ei-Alternativen boomt, bietet eben niemand bislang ein pflanzliches, gleichwertiges Pendant.
Außer wir – mit Neggst.
Welche Vision steckt hinter Neggst?
Verónica: Die „Produktion” von Hühnereiern in der Masse ist alles andere als nachhaltig und ressourcenschonend. Wie eben beschrieben, war die Idee von mir Wissenschaft, Innovation und Nachhaltigkeit zu kombinieren. Mit unserer Leidenschaft bei Neggst wollen wir einen Beitrag leisten, um sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch den Tierschutz zu verbessern und darüber hinaus unsere CO2-Emissionen zu reduzieren.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Patrick: Die größte Herausforderung besteht darin, eine Idee nicht nur für sich selbst umzusetzen, sondern das Produkt in großer Menge und für eine breite Masse zur Verfügung zu stellen – und das ohne Kompromisse bei Geschmack und Nährstoffzusammensetzung. Um unsere Vision in die Realität umzusetzen, arbeiten wir mit Investoren wie Zentis, Ehrmann und dem Fraunhofer Institut zusammen.
Wer ist die Zielgruppe von Neggst?
Verónica: Weltverbesser:innen, Veganer:innen und Ei-Liebhaber:innen – einfach alle, die auf Nachhaltigkeit und das Tierwohl Wert legen und sich verantwortungsvoll gesund ernähren möchten. Und natürlich alle die ihr Essen genießen möchten.
Wie funktioniert Neggst? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Verónica: Unser veganes Produkt ist dem Hühnerei am ähnlichsten und das in jeder Hinsicht. Von Eidotter und Eiweiß über die Nährstoffe bis zur Eierschale – Neggst ist eben eine Weltneuheit! Dadurch ist es genau so vielseitig einsetzbar wie das Hühnerei – ob gekocht, gebraten, gebacken oder gerührt.
Patrick: Neggst besteht aus einer Kombination aus Hülsenfrüchten, Gemüse, ungesättigten Fetten und Ballaststoffen. Zudem werden Vitamine, zum Beispiel B12, hinzugefügt, die sonst in Hühnereiern enthalten sind. Was nicht drin steckt, sind tierische Produkte – außerdem kein Gluten, kein Cholesterin, keine Allergene, keine GMOs und keine Konservierungsstoffe. Ein weiterer entscheidender Unterschied zu anderen Anbietern: Für unser Eigelb verwenden wir u.a. Ackerbohne und kein Soja – welche deutlichen Spuren Soja auf unserem Planeten hinterlässt, müssen wir sicherlich nicht weiter ausführen.
Neggst, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Patrick: In Zukunft wünschen wir uns eine Welt, in der Mensch und Tier auf faire und gleichberechtigte Art und Weise miteinander leben. In fünf Jahren sollen Menschen weltweit eine leckere Mahlzeit mit unserem Neggst-Ei genießen und damit einen Beitrag zur Umwelt und zum Tierwohl leisten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Verónica: Glaub an Dich und Deine Vision und mach einfach! Trust the process!
Patrick: Sei mutig, stehe wirklich hinter dem, was Du tust, und gründe ein Team aus motivierten Menschen mit denen Du Dein Projekt realisieren möchtest.
Verónica: Sei auch offen für Unerwartetes – dann erschafft man unter Umständen Weltneuheiten.
Wir bedanken uns bei Verónica Garcia-Arteaga und Dr. Patrick Deufel für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder