KI statt Fokusgruppe: Dank Big Data und künstlicher Intelligenz weiß die Software von Neuro Flash, welche Inhalte am besten ankommen – egal für welche Zielgruppe und in welcher Sprache.
Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor.
Ich heiße Jonathan T. Mall, bin promovierter Neurowissenschaftler und seit 2017 Gründer und Geschäftsführer des Startups Neuro Flash. Unsere Unternehmenszentrale befindet sich in Hamburg, unsere insgesamt 15 Mitarbeiter arbeiten auf der ganzen Welt – von Amsterdam über Hongkong bis New York.
Welche Idee steckt hinter Neuro Flash?
Wir helfen Unternehmen dabei, ihr Marketing mit künstlicher Intelligenz (KI) effektiver zu gestalten. Unsere KI kann Assoziationen von unterschiedlichen Zielgruppen zu bestimmten Bildern und Texten voraussagen, und zwar in jeder Sprache. Das funktioniert, weil wir die KI regelmäßig mit Inhalten befüllen, die die Meinung vieler Menschen beeinflussen, wie News, Filmskripte oder Songtexte. Langwierige Befragungen von Fokusgruppen werden überflüssig. Das Ergebnis: Kreative Marketeers nutzen unsere KI um sicherer zu sein, dass ihre neuen Inhalte gut ankommen und die Marke nachhaltig stärken.
Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?
Unser Tool eignet sich für jedes Unternehmen, das mit Texten und Bildern seine Zielgruppe erfolgreich ansprechen möchte. Daher arbeiten wir mit Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammen. Zu unseren Kunden gehören beispielsweise NIVEA, Volkswagen, Diageo oder Dr. Oetker.
Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?
Meine Meinung: Die Startup-Szene in Deutschland stagniert. Da erkennt man eine Angst vor Misserfolgen, die Startups hierzulande lähmt.
Welches sind die größten Fehler junger Gründer?
Aus Angst vor dem Scheitern verfolgen viele junge Unternehmer eine gute Idee nicht weiter oder sie gründen erst gar nicht. Dabei sollten sich Gründer aus Deutschland ein Beispiel an Startups aus Ländern wie Dänemark, den USA oder den Niederlanden nehmen. Dort wissen die Leute, dass wer nicht startet schon verloren hat.
Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?
Am TechBoost-Programm hat uns besonders die spannende technische Infrastruktur gefallen. Wir nutzen die Open Telekom Cloud (OTC) für unsere Software-as-a-Service-Lösung (SaaS). Der Umzug von der alten Plattform auf die OTC lief schnell. Auch die ausgewiesene Kompetenz der Telekom beim Thema Datenschutz hat uns überzeugt. Mit so einem Partner haben wir gleich einen Vertrauensvorschuss bei potenziellen Kunden. Aktuell bekommen wir ein bis zwei Mal pro Monat die Chance, unsere Technologie bei verschiedenen Unternehmen vorzustellen. Außerdem haben wir auch die Möglichkeit, an unterschiedlichen Pitches teilzunehmen. Kürzlich haben wir einen TechBoost-Pitch in Kooperation mit dem Corporate Innovation Management der T-Systems gewonnen. Der Preis: Wir dürfen nun 6 Monate ein Exponat von uns im Innovation Center in München ausstellen.
Sie waren auf dem Digitalisierungsgipfel DIGITAL2018 und auch in diesem Jahr werden Sie die Veranstaltung besuchen. Was erwarten Sie von der DIGITAL X 2019?
Die Telekom lädt uns regelmäßig zu Veranstaltungen ein. Auf der DIGITAL2018 konnten wir unsere Lösung einem breiten Publikum präsentieren und hatten die Möglichkeit ein kurzes Video-Interview zu drehen. Für die DIGITAL X 2019 wünschen wir uns, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und unser Netzwerk zu erweitern.
Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?
In fünf Jahren ist Neuro Flash auf dem europäischen und asiatischen Markt fest etabliert, und wir haben unsere SaaS-Lösung erfolgreich erweitert und skaliert. Klingt vielleicht ambitioniert, aber unser Ziel für jedes Jahr ist es, den Umsatz vom Vorjahr zu verdoppeln. Entsprechend planen wir unseren Umsatz in fünf Jahren.
Welche drei Tipps haben Sie für Gründer?
Mein erster Tipp lautet: Bleibt lange unabhängig und findet Kunden, bevor ihr euch Investoren sucht. Der zweite Tipp: Glaubt an eure Idee. Und der dritte Tipp: Seht scheitern nicht als Niederlage, sondern lernt aus euren Fehlern.
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Wir bedanken uns bei Jonathan Mall für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder