Oqio Gebäudeversicherung digitales Monitoring und Schadenmanagement
Stellen Sie sich und das Startup oqio kurz unseren Lesern vor!
Oqio habe ich im Jahr 2018 in München gegründet. Unsere Firma betreibt eine Softwarelösung als digitale Schnittstelle, von der Versicherer, Wohnungsunternehmen und Reparaturdienstleister beziehungsweise unter Vertrag stehende Handwerkerservices profitieren.
Unsere Softwarelösung ist eine webbasierte Serviceplattform mit dem Namen „oqio analytiqs“. Diese verschlankt und steuert für große Wohnungsbestände digital alle wesentlichen Prozesse, die bei Gebäudeversicherungsschäden auftreten. Die dabei gewonnenen Daten helfen Versicherern, Wohnungsunternehmen und Handwerkern, zu fairen und marktgerechten Konditionen zusammenzuarbeiten.
Alle Beteiligten wissen zu jeder Zeit, in welchem Status bearbeitete Fälle sind. Sie stellen Unterlagen auf dem Portal ein und erhalten von der Meldung bis zur Abrechnung des Schadens durch die Software in jeder Phase Hilfestellung. Das Monitoring bringt Vorteile bis dahin, dass Schadenshäufungen analysierbar und durch Predictive Maintenance vorhersehbar werden. Die Wohnungswirtschaft profitiert von einer exakt eingegrenzten Schadenabwicklung und stabilen Beiträgen bei den Policen. Denn: Durch die präzise Steuerung des Schadenprozesses liegt das Einsparpotenzial für die Sachversicherer pro Jahr bei mehreren einhundert Millionen Euro.
Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Wir kommen aus der Praxis des Gebäudeversicherungs-Schadenmanagements und kennen jedes Detail seiner sehr besonderen Herausforderungen. Unsere webbasierte Plattform ist die längst überfällige, digitale Lösung für die Steuerung eines im Detail doch recht arbeitsaufwendigen und in Teilbereichen komplexen Schadenprozesses. Die Vorteile, die sich aus der Anwendung von oqio analytiqs ergeben, sind überall dort zu erwarten, wo große Wohnungsbestände verwaltet werden. Aus den Anforderungen des klassischen Wohngebäudeversicherungsmanagements heraus, haben wir ein praxiserprobtes und nun vollständig skalierbares Produkt geschaffen.
Wir sehen hier ein großes Potential und wollen den Markt revolutionieren.
Welche Vision steckt hinter oqio?
Die Kosten für Gebäudeversicherungen, die am Ende die Mieter bezahlen, steigen Jahr für Jahr exponentiell an.
Versicherer, Wohnungsunternehmen und von diesen beauftragte Reparaturdienstleister stehen in der Verpflichtung, Versicherungsschäden fair und transparent abzuwickeln. Neben Erfüllung dieser Sorgfaltspflicht bietet oqio für Versicherer die Aussicht, das Segment der Gebäudeversicherung in schwarze Zahlen zu führen. Versicherungsvertriebe und Reparaturdienstleister können sich mit unserem white-label-Produkt oqio analytiqs am Markt profilieren und haben beste Chancen auf Wachstum. Diese Vision treibt uns an.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wie bei wahrscheinlich jedem Startup stellen sich jeden Tag neue Herausforderungen. Wir arbeiten agil und passen unsere Themen ständig neu an.
Eine der größten Herausforderungen war zu verstehen wie sich Nutzer auf der Plattform bewegen und mit dieser arbeiten wollen. Dieses usability-Thema hat viel Zeit in Anspruch genommen und nochmal alles auf den Kopf gestellt. Nun sind wir soweit und Mitarbeiter in den Organisationen profitieren nicht nur von schnelleren und verständlichen Arbeitsschritten, sondern auch von einer visuell modern aufbereiteten Arbeitsoberfläche.
Wir finanzieren uns aus eigenen Mitteln.
Wer ist die Zielgruppe von oqio?
Wohnungsunternehmen, die mehr als 5.000 Wohneinheiten verwalten.
Versicherer, welche Einsparpotenzial im Segment der Gebäudeversicherung suchen. Versicherungsvertriebe und Reparaturdienstleister, welche mit dem Einsatz einer modernen Software in der Wohnungswirtschaft werben wollen.
Zuletzt große Wohnungsunternehmen, die Prozesse auslagern wollen, ohne sich in zu große Abhängigkeit zu Versicherungs-, und Reparaturpartnern zu begeben. In einem solchen Profil wird die Bedienung unseres Portals als Bedingung der Zusammenarbeit vorgegeben.
Wie funktioniert oqio? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unser Ansatz basiert auf dem Rundumblick einer Eule, die sich deshalb auch im Logo wiederfindet. In der Welt vor Oqio hat jeder Nutzer seinen eigenen Blickwinkel gehabt. Die Wohnungsunternehmen haben mit ihrer Brille auf das Thema Schäden geschaut. Die Versicherer haben die Schäden mit ihren Augen bearbeitet. Und auch die Reparaturdienstleister hatten ihren eigenen Blickwinkel. Jeder hat das Thema von in einem Korridor betrachtet, der von seinen Bedürfnissen gewissermaßen vorgegeben wurde. Die Oqio-Plattform strukturiert und visualisiert für alle Beteiligten den Gesamtprozess. Dadurch erhalten alle einen Rundumblick. Ganz wie eine Eule. Die hat auch stets alles im Blick und keine Scheuklappen auf.
Während Versicherer, deren Rechnungsprüfer, Wohnungsverwalter und Handwerkerservices bisher mit eigenen Prozessen Gebäudeschäden erfassen und die Leistungen prüfen, kombiniert Oqio erstmals den Blick der drei Akteure. Oqio agiert als digitales Monitoring und Schadenmanagement, das Wohnungswirtschaft, Versicherer und Handwerk intelligent und transparent verzahnt.
Mit Oqio analytiqs lassen sich erstmals große Gebäudeversicherungsbestände wirtschaftlich und effizient betreuen. Denn: Versicherte Kosten werden nicht getrennt und mit Instandhaltungsmaßnahmen bei Gebäudeschäden noch immer oft pauschal abgerechnet – und schlussendlich über steigende Versicherungsprämien auf alle Mieter umgelegt. Bisher erfassen und beobachten Assekuranz, Reparaturdienstleister und Wohnungsverwalter die Schäden einzeln. Jeder schaut dabei jedoch nur auf seine Bedürfnisse. Bei Oqio hingegen finden Erfassung, Bepreisung und Abrechnung für Handwerk, Assekuranz und Rechnungsprüfung auf einer gemeinsamen Plattform statt. Das führt zu Synergien, Kostentransparenz und zum Profitabilitätssprung. Andere Anbieter gibt es bisher nicht.
Wie ist das Feedback?
Der Proof of Concept ist erbracht. Die Software ist bei großen Wohnungsunternehmen bereits erfolgreich im Einsatz.
Es werden bereits mehr als 1000 Schäden p.a. darüber abgewickelt und das Einsparpotenzial ist mit mehreren 100 TEUR sichtbar. Aktuell Sehr gut. Wir treffen mit diesem Produkt einen wichtigen Punk bei den Betroffenen. Nun stehen wir mit vielen Seiten in Gesprächen. Das Interesse ist groß.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen die Plattform für das Thema Wohngebäudeversicherung bei großen Beständen sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Von den Bedürfnissen des Kunden aus denken und handeln.
2. Offen bleiben für den Blick von außen.
3.Nischen suchen, die man kennt.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wir bedanken uns bei Dirk Jakob für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder