P-ton Company Builder begleitet Startups mit einem Netzwerk von internen und externen Expert:innen und Mentor:innen durch den gesamten Gründungsprozess
Stellen Sie sich und P-ton doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Jürgen Hase, Gründer der P-ton AG in Bielefeld. P-ton ist ein Company Builder, der Startups gründet und finanziert. Unsere Vision ist es, durch Digitalisierung das soziale Miteinander zu fördern. P-ton fokussiert sich deshalb auf junge Startups, die analoges Erleben mit einer digitalen Welt verbinden. Neben der Gründung eigener Startups unterstützt P-ton andere Gründer:innen dabei, ihre Ideen in profitable Unternehmen umzusetzen. Dabei begleitet unser Team mit einem Netzwerk von internen und externen Expert:innen und Mentor:innen den gesamten Gründungsprozess und die weitere Entwicklung.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Mit der Vision, die soziale Interaktion durch Digitalisierung zu fördern, hat unser Gründungsteam vor rund drei Jahren mehrere Geschäftsideen entwickelt. Ich stand kurz vor der Rückkehr aus Indien nach Deutschland, nachdem ich einige Jahre als CEO bei einem IoT-Unternehmen in Mumbai tätig war. Vor diesem Hintergrund habe ich gemeinsam mit einigen Partner:innen Strategien erstellt, um das Internet of Things und andere Technologien für B2C-Anwendungen zu nutzen. Von meinem Netzwerk kam schnell positives Feedback und der Wunsch nach Beteiligung, sei es durch Mitarbeit oder finanzielle Mittel. Deshalb haben wir einen Company Builder auf die Beine gestellt, der seit 2021 als AG agiert.
Welche Vision steckt hinter P-ton?
Uns liegt es am Herzen, menschliches Zusammenkommen und Interaktion durch digitale Möglichkeiten zu fördern. Wir arbeiten mit Erfinder:innen, Gründer:innen und Investor:innen daran, jene Geschäftsideen zum Erfolg zu führen, die eine Brücke zwischen dem analogen Erlebnis und der digitalen Welt schlagen. Ein Beispiel dafür ist die hybride Brettspiel-Konsole “AVA” aus unserem Venture “Meet2Play”: Sie kombiniert ein digitales Display mit echten Würfeln und Spielfiguren, sodass die soziale Interaktion und haptisches Erleben trotz digitaler Animationen auf dem Spielfeld bestehen bleibt.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir haben die P-ton AG kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie gestartet. Ein Zusammenkommen war plötzlich schwierig – das hat sich auch auf den Start unserer Portfolio-Unternehmen ausgewirkt. Unsere Stay-2-Discover GmbH beschreibt etwa ein neuartiges Unterhaltungs-, Kultur- und Gastronomie-Konzept; diesem hatte Corona natürlich vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir finanzieren P-ton und die Startups vorrangig durch Privatanleger und Business Angels, sowie durch Kooperationspartner. Das funktioniert sehr gut.
Wer ist die Zielgruppe von P-ton?
Die P-ton spricht alle Menschen mit einer tollen Idee an, die diese schon immer mal weiterentwickeln wollten. Genauso sprechen wir natürlich Partner:innen und Investor:innen an, die diese Ideen durch finanzielle Zuwendungen oder durch ihre Dienstleistung unterstützen möchten. Die Ergebnisse werden dann in den marktspezifischen Segmenten wie Gaming, Gastronomie, Health Care oder Film vermarktet. Denn jedes unserer ausgegründeten Startups hat eigene Zielgruppen.
Wie funktioniert P-ton? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
P-ton schafft ein Umfeld, in dem Entrepreneur:innen unternehmerisch erfolgreich sein können: Unser globales Netzwerk mit über 140 Experten unterschiedlicher kultureller und fachlicher Herkunft öffnet den Gründer:innen viele Türen und setzt enorme Kreativität frei. Jung und Alt, Branchenexpert:innen und Quereinsteiger:innen arbeiten auf einer Plattform zusammen. Dazu gewähren wir maximale unternehmerische Freiheit und geben bestmögliche Unterstützung – Empowerment ist hier das passende Stichwort. Auch legen wir großen Wert auf ein menschliches, faires Miteinander im Team, oder – wie ich es sagen würde – auf eine “arschlochfreie” Zone.
P-ton, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir gehen davon aus, dass wir bis dahin internationaler geworden sind und ein sinnvolles Wachstum verzeichnet haben, sowohl in Bezug auf das Team, als auch auf das Netzwerk und die Anzahl der von uns geförderten Startups. Auch in Zukunft wollen wir unseren Freigeist beibehalten und so eine Schmiede der nächsten Generation junger Unternehmer:innen sein.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Es gibt faktisch eine unendliche Anzahl an guter und schlechter Literatur hierzu. Wir möchten unsere Erfahrungen in folgende drei Tipps einfliessen lassen:
Alles ist möglich! Traut euch, neue Dinge zu machen und geht diese mit maximaler Leidenschaft an. Der Wille, eine Idee bis zum Ende zu denken und am Markt platzieren zu wollen, ist die Energiequelle für euer Handeln. Es gibt kein „ein bisschen” Startup sein.
Erkennt eure Stärken und Schwächen und holt euch Expertenwissen dazu, wo ihr es braucht. Vermeidet dabei, ausschließlich Ja-Sager an Bord zu holen. Diversität und Skillsets, die euer Team bereichern und voranbringen, sind hier gefragt. Habt dabei keine Angst vor großen Namen, auch hier ist alles möglich.
Checkt den Markt ab: Würden eure Freunde und Bekannten dieses Produkt oder diese Dienstleistung kaufen? Es ist wichtig, die potentiellen Kunden auf einfache und verständliche Art und Weise von eurem Produkt zu überzeugen. Testet euch selbst, wie gut ihr es verkaufen könnt. Nutzt auch hier Netzwerke, um ein erstes Feedback zu erhalten und baut diese Feedbackschleifen immer wieder in eurem Produktdesign mit ein. Customer Experience is king.
Wir bedanken uns bei Jürgen Hase für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder