pivio entwickelt KI-gestützte Lösungen, die Tierarztpraxen, Kliniken und Versicherungen dabei helfen, Prozesse zu optimieren, Wartezeiten zu verkürzen und die Tiergesundheit effizienter zu managen
Dr. Jan Holzapfel, Sie sind Gründer und CEO der pivio GmbH. Welche persönlichen Erfahrungen oder Motivationen haben Sie dazu inspiriert, dieses Unternehmen zu gründen?
Als einer von drei Gründern der pivio GmbH haben mich vor allem die gemeinsamen Erfahrungen bei Dr. SAM, einer digitalen Plattform für Tiergesundheit, motiviert. Dort erkannten wir das enorme Potenzial, das Künstliche Intelligenz für die Unterstützung von Tierärzten und Tierbesitzern bietet. Durch den Einsatz von KI konnten wir nicht nur die Effizienz in der Diagnose und Behandlung steigern, sondern auch Tierbesitzern ermöglichen, rund um die Uhr Unterstützung für ihre Tiere zu erhalten. Genau diese positiven Erfahrungen waren es, die uns inspirierten, mit pivio innovative KI-Lösungen zu entwickeln, um die Tiergesundheitsbranche nachhaltig zu revolutionieren.
Welche spezifischen Bedürfnisse der Tiergesundheitsbranche adressiert pivio mit seinen KI-Lösungen, und wie setzen Sie diese um?
pivio adressiert zentrale Herausforderungen der Tiergesundheitsbranche, darunter Effizienzsteigerung, Umsatzwachstum und die Erhöhung des Customer Lifetime Value. Unsere KI-gestützte Triage priorisiert Fälle und optimiert die Patientensteuerung. Das virtuelle Front Desk automatisiert Terminbuchungen, Anamnesen und administrative Abläufe, entlastet das Personal und verkürzt Wartezeiten. Smarte Terminplanung vermeidet Engpässe und sorgt für optimale Auslastung. Gleichzeitig stärkt pivio die Patientenbindung durch 24/7 KI-Support und personalisierte Follow-ups. pivio bietet Versicherungen einen entscheidenden Mehrwert, indem unsere KI-gestützte Plattform Tierbesitzern eine smarte Ersteinschätzung ermöglicht, Betrugsfälle frühzeitig erkennt und die Bearbeitungszeiten erheblich verkürzt. Durch die intelligente Steuerung zwischen digitalen und physischen Leistungen helfen wir Versicherern, Kosten zu senken und die Kundenbindung nachhaltig zu stärken. Im E-Commerce ermöglicht unsere KI personalisierte Produktempfehlungen, die das Einkaufserlebnis verbessern und Umsätze steigern.
Wie integriert pivio künstliche Intelligenz in bestehende Systeme von Versicherungen und Kliniken, um Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken?
pivio integriert KI nahtlos in bestehende Systeme von Versicherungen und Kliniken, um Prozesse zu automatisieren, Kosten zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. In Kliniken und pivio lässt sich nahtlos in bestehende Systeme von Versicherungen und Kliniken integrieren – über standardisierte APIs, als modulare Plattformlösung oder White-Label-Ansatz. Dadurch können Versicherer und Tiergesundheitsanbieter pivio flexibel in ihre bestehenden Prozesse einbinden, ohne komplexe Systemanpassungen vornehmen zu müssen.In Kliniken und Praxen übernimmt unsere KI die digitale Anamnese, unterstützt Diagnosen und optimiert die Patientensteuerung. Die Anbindung an Praxisverwaltungssysteme (PVS) sorgt für effizientere Abläufe, verkürzt Wartezeiten und entlastet Tierärzte.
Smarte Algorithmen analysieren Symptome und priorisieren Fälle. Durch personalisierte Follow-ups und einen 24/7 KI-Support stärkt pivio zudem die Patientenbindung.Bei Versicherungen bietet pivio eine KI-gestützte Ersteinschätzung per Chat, die Tierbesitzern hilft, den Gesundheitszustand ihres Tieres schnell einzuordnen. Unsere Lösung kann direkt in bestehende Kundenportale oder Apps integriert werden, verbessert die Customer Experience und erhöht die Nutzung digitaler Services.
Zusätzlich analysiert unsere KI Schadensfälle in Echtzeit, prüft Rechnungen auf Plausibilität und erkennt potenziellen Betrug frühzeitig. Die Anbindung an bestehende Schadenmanagement-Software ermöglicht eine automatisierte Prüfung, wodurch Bearbeitungszeiten verkürzt und Kosten gesenkt werden. Durch intelligente Steuerung zwischen digitalen und physischen Angeboten unterstützt pivio Versicherer dabei, die Kundenbindung zu erhöhen und die langfristige Nutzung ihrer Services zu steigern.
Welche Herausforderungen begegnen Sie bei der Implementierung von KI-Lösungen im Gesundheitssektor, und wie adressiert pivio diese?
Eine der größten Herausforderungen ist die Akzeptanz neuer Technologien in einem traditionell geprägten Umfeld. Viele Tierärzte sind zunächst skeptisch gegenüber KI. Daher legen wir großen Wert auf Transparenz und arbeiten eng mit Tierärzten und medizinischen Fachkräften zusammen, um unsere Systeme kontinuierlich zu optimieren. Zudem müssen regulatorische Anforderungen beachtet werden, weshalb unsere Lösungen datenschutzkonform und auf europäische KI Standards ausgelegt sind.
Was unterscheidet pivio von anderen Unternehmen, die KI-gestützte Lösungen für die Tiergesundheit anbieten?
pivio ist eines der ersten Unternehmen, das eine spezialisierte AI-as-a-Service-Lösung für die gesamte Tiergesundheitsbranche anbietet. Während andere Anbieter entweder Telemedizin oder allgemeine KI-Tools entwickeln, kombiniert pivio maßgeschneiderte KI-Modelle mit tiefem Fachwissen über die spezifischen Bedürfnisse der Tiergesundheit. Zudem basieren unsere Systeme auf umfangreichen realen Daten, was ihre Präzision und Effizienz erheblich steigert.
Wie sieht Ihre langfristige Vision für pivio aus, und welche Schritte planen Sie, um diese zu realisieren?
Unsere Vision ist es, pivio als führenden Anbieter für KI-gestützte Gesundheitslösungen in der Tiergesundheit zu etablieren. In den nächsten Jahren wollen wir unser System weiterentwickeln, neue Märkte erschließen und Partnerschaften mit großen Kliniknetzwerken und Versicherungen aufbauen. Ein wichtiger Schritt ist die Skalierung unserer Technologie, um sie weltweit verfügbar zu machen.
Welche Rolle spielen Partnerschaften mit medizinischen Fachkräften und Einrichtungen für den Erfolg von pivio?
Partnerschaften mit Tierärzten, Kliniken und anderen Einrichtungen sind essenziell, da unser System auf realen medizinischen Daten basiert. Wir arbeiten eng mit Tierärzten zusammen, um unsere Algorithmen zu trainieren und stetig zu verbessern. Zudem ermöglichen diese Partnerschaften eine breite Anwendung unserer Technologie in verschiedenen Bereichen der Tiergesundheit.
Wie stellen Sie sicher, dass die von pivio entwickelten KI-Systeme den Qualitätsstandards entsprechen und zuverlässig arbeiten?
Unsere KI-Systeme durchlaufen strenge Validierungsprozesse, bevor sie live geschaltet werden. Sie werden kontinuierlich mit neuen Daten trainiert und von Experten überprüft. Zudem setzen wir auf transparente KI-Modelle, die Entscheidungen nachvollziehbar machen. Feedback von Tierärzten und Kunden fließt direkt in die Weiterentwicklung ein.
Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Kunden, die pivios KI-Lösungen in ihre Prozesse integriert haben?
Unsere Kunden berichten von erheblichen Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen und einer deutlich verbesserten Schadenquote in Versicherungen. Kliniken reduzieren ihre Wartezeiten und verbessern die Patientenversorgung. Besonders geschätzt wird die einfache Integration in bestehende Systeme sowie die kontinuierliche Optimierung durch maschinelles Lernen.
Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Marktes für KI im Gesundheitswesen, und welche Position möchte pivio darin einnehmen?
Der Markt für KI-gestützte Gesundheitslösungen wächst rasant. Besonders in der Tiergesundheit gibt es großes ungenutztes Potenzial. pivio will hier eine Schlüsselrolle übernehmen, indem wir maßgeschneiderte, skalierbare und effiziente KI-Dienste anbieten. Unser Ziel ist es, die Standardlösung für Kliniken und Praxen zu werden.
Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz starten möchten?
Als Gründer eines B2B-Startups solltest du drei zentrale Aspekte berücksichtigen. Erstens, entwickle Lösungen, die echten Mehrwert bieten und konkrete Probleme deiner Geschäftskunden lösen. Zweitens, arbeite eng mit Branchenexperten zusammen, um praxisnahe und anwendbare Produkte zu schaffen. Drittens, setze auf skalierbare Technologien, die es deinem Unternehmen ermöglichen, mit den wachsenden Anforderungen Schritt zu halten und neue Marktchancen effektiv zu nutzen.
Bild: Von links nach rechts: Dr. Jan Holzapfel (Co-Founder & CEO), Katharina Bansemer (Co-Founder & CSO), Moritz Wolters (Co-Founder & CTO). Auch auf dem Bild: Bürohund Fine (CHO – Chief Happiness Officer) © pivio
Wir bedanken uns bei Dr. Jan Holzapfel für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.