Pressemitteilungen sind bei Journalisten immer noch hoch im Kurs
Wenn die Medien über Unternehmen berichten, hat dies meistens einen schönen Nebeneffekt. Der Bekanntheitsgrad erhöht sich schlagartig, die Verkaufszahlen steigen, das Vertrauen in die Marke wächst. Professionelle Pressearbeit zahlt sich in der Regel für Unternehmen aus. Dabei gibt es einige effektive PR-Instrumente, die Unternehmen für mehr Sichtbarkeit nutzen können: Presseevent veranstalten, persönliche Gespräche anbieten, an Wettbewerben teilnehmen, Social Media- Kanäle aktiv mit interessanten Inhalten befüllen, Pressemitteilungen versenden. Letzteres PR-Instrument wird zwar immer mal wieder totgesagt, erfreut sich allerdings laut einer dpa-Umfrage (2017) unter Journalisten nach wie vor großer Beliebtheit. Immerhin nutzen 86 Prozent von ihnen Pressemitteilungen als Recherchequelle. Das persönliche Gespräch nimmt die erste Position in der Rangfolge der beliebtesten Recherchequellen unter Journalisten ein. Das ist Grund genug, sich einmal intensiver mit dem Aufbereiten und Versenden von Pressemitteilungen zu beschäftigen.
Das Medium der Wahl gut kennen
In der Praxis sieht das so aus: Zunächst sollte man festlegen, in welche Medien man am liebsten rein möchte. Um das Medium seiner Wahl besser kennenzulernen, empfiehlt es sich, mehrere Ausgaben konsumiert zu haben. So erhält man eine Übersicht darüber, welche Ressorts und Themen an welchen Wochentagen publiziert werden. Ein Tipp: 800 deutschsprachige und internationale Zeitungen und Zeitschriften werden über die Plattform www.ikiosk.de günstig als E-Paper angeboten und erspart den Gang zum Zeitungskiosk. Bei der Recherche von Zielmedien kann man gleichzeitig die Namen und teilweise sogar die E-Mail-Adressen von relevanten Redaktionen und Redakteuren ausfindig machen.
Medienkontakte in einem Presseverteiler anlegen
Alle potenziellen Medienkontakte sollten in einem Presseverteiler angelegt werden, entweder als Excel-Tabelle oder im E-Mail-Programm. Im nächsten Schritt wird ein Thema festgelegt, das in der Presse dargestellt werden soll. Beachtenswert sind dabei die sogenannten Nachrichtenfaktoren und der Nachrichtenwert. Das ausgewählte Thema sollte aktuell, wissenswert und unterhaltsam aufbereitet sein sowie einen Mehrwert für den Konsumenten bieten.
Stories sollten Leser emotional berühren
Der bildlich gesprochene „umgefallene Reis-Sack in China“ ist ein Negativ-Beispiel dafür, was nicht funktioniert. Ideal sind Unternehmens-Stories, die Emotionen wecken, viele Menschen interessieren und unser Leben in irgendeiner Form beeinflussen. Dabei können Unternehmen auf bereits publizierte Themen sozusagen aufspringen oder eigene setzen. Hier ist es hilfreich, wenn Unternehmen das lokale, wirtschaftliche und politische Tages- und Weltgeschehen verfolgen, und ebenso die Inhalte von Social Media- Aktivitäten der Wettbewerber im Blick haben.
Pressemitteilungen richtig schreiben und versenden
Für das Verfassen von Pressemitteilungen gibt es klare Regeln und Empfehlungen. Für Ungeübte empfiehlt es sich, eine Anleitung genau zu verfolgen. Die große Hürde kommt allerdings für viele erst am Schluss: Der Versand der Pressemitteilung samt Bild- und Videomaterial, Links setzen und eine E-Mail an die Redaktionen zu verfassen, ist für die meisten PRler eine große Herausforderung. Meine Empfehlung: Die Mail sollte mit wenigen Sätzen die Pressemitteilung anteasern und im besten Fall, neugierig auf deren Inhalt machen. Für die Einleitung der E-Mail eignet sich der erste Absatz aus der Pressemitteilung, allerdings etwas umformuliert. Wichtig ist, dass die Angaben zu Fotos korrekt sind und alle eingefügten Links funktionieren. Am allerwichtigsten ist jedoch eine knackig formulierte Betreffzeile, damit die E-Mail beim Scrollen vom Empfänger überhaupt beachtet wird. An dieser Stelle könnte die Überschrift in der Pressemitteilung etwas variiert eingesetzt werden, weil diese in der Regel die Hauptaussage enthält.