Prewave ist eine KI-basierte Plattform, die Unternehmen dabei hilft, Risiken in ihren Lieferketten frühzeitig zu erkennen und Compliance-Standards einzuhalten.
Stell dich und dein Startup Prewave doch kurz unseren Lesern vor.
Harald: Wir sind Lisa Smith und Harald Nitschinger, die Gründer*innen von Prewave. Prewave ist eine KI-basierte Nachhaltigkeits-, Risiko- und Compliance-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, Risiken entlang ihrer Lieferketten frühzeitig zu erkennen, Qualitätsstandards zu sichern, Lieferketten- und Nachhaltigkeitsrichtlinien einzuhalten und damit insgesamt widerstandsfähiger gegenüber Risiken zu werden.
Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Lisa: Die ursprüngliche Idee stammt von mir. Bereits als Kind habe ich gerne programmiert und nach der Schule Wirtschaftsinformatik studiert. Mein Hauptaugenmerk lag dabei auf Business Intelligence – also das Erfassen und Verwerten von Daten. Im Rahmen meiner Dissertation an der TU Wien wurde mir bewusst, wie groß und unüberschaubar die Herausforderungen im Supply Chain Management sind und dass viel zu oft Menschenrechte und Umwelt darunter leiden. Nach meiner Doktorarbeit gründete ich dann zusammen mit Harald Prewave. Mich hat die Idee getrieben, eine Technologie zu entwickeln, mit der wir nicht nur den Geschäftsalltag vieler Unternehmen erleichtern, sondern auch einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt haben.
Was war bei der Gründung von Prewave die größte Herausforderung?
Lisa: Ich denke, die größte Herausforderung war es, einen Produkt-Markt-Fit zu erreichen. Das heißt, den technischen Prototyp, der aus der Forschung kam, in ein marktfähiges Produkt zu verwandeln, das in einer skalierbaren Form verkauft werden kann. Als junges Unternehmen mit einem neuen technologischen Ansatz in einem sensiblen Bereich wie dem Supply Chain Management mussten wir beweisen, dass unsere Technologie zuverlässig und unsere Daten vertrauenswürdig sind. Schließlich stellten wir mit Prewave auch die gewohnten und teilweise über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen von Konzernen in Frage und zeigten auf, wo es große Verbesserungspotenziale gab. Es war eine intensive Zeit des Netzwerkens, der Präsentation und der kontinuierlichen Verbesserung unseres Produktes, um den hohen Erwartungen unserer Zielgruppe gerecht zu werden.
Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Harald: Natürlich, denn so fängt jede gute Idee an. Es ist wichtig, früh zu beginnen, Feedback einzuholen und iterativ zu arbeiten. Durch ständiges Lernen und Verbessern wird die Idee mit der Zeit immer besser.
Welche Vision steckt hinter Prewave?
Lisa: Unsere Vision ist es, die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lieferketten managen, grundlegend zu verändern. Wir wollen zu einer Welt beitragen, in der alle Lieferketten transparent und nachhaltig sind, Risiken minimiert und ethische Standards eingehalten werden. Durch den Einsatz von Prewave wollen wir Unternehmen dabei unterstützen, proaktiv zu handeln und so wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden.
Wer ist die Zielgruppe von Prewave?
Harald: Die Zielgruppe von Prewave sind Unternehmen, die komplexe Lieferketten steuern müssen und ein Interesse daran haben, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern. Dies können global agierende Unternehmen mit einer Vielzahl von Lieferanten und Zulieferern sein. Von der Einkaufsabteilung, die über Qualitätsprobleme oder Produktionsausfälle informiert wird, über Supply Chain Manager bis hin zu Compliance bietet Prewave eine Lösung für verschiedene Unternehmensbereiche, die ihre Transparenz und Sicherheit in der Lieferkette erhöhen.
Wie funktioniert Prewave? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?
Lisa: Prewave verwendet hochentwickelte Algorithmen und künstliche Intelligenz, um Daten aus einer Vielzahl von hauptsächlich öffentlichen Quellen zu sammeln und zu analysieren. Anhand dieser Informationen können potenzielle Risiken in Lieferketten frühzeitig erkannt und Muster erstellt werden, auf deren Grundlage Unternehmen Handlungsempfehlungen erhalten und Entscheidungen treffen können. Dies unterscheidet Prewave grundlegend von anderen Anbietern, die sich auf manuelle Analysen wie die Auswertung von Fragebögen stützen. Der zweite wichtige Unterscheidungsfaktor ist, dass unsere Plattform eine All-in-One-Lösung im Bereich der Supply Chain Risiken bietet. Mit Prewave können sowohl Störungsrisiken als auch Sustainability und Compliance Risiken gemanagt werden, während andere Anbieter sich oft nur auf einen begrenzten Anwendungsbereich wie Sustainability konzentrieren.
Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und Prewave in fünf Jahren?
Harald: In fünf Jahren sehen wir Prewave als die weltweit führende KI-basierte Supply Chain Intelligence Plattform. Für uns ist Prewave die Plattform zum Thema Supply Chain Risk. Das heißt, wir wollen dahin, dass die gesamte Lieferkette auf unserer Plattform vernetzt ist und Informationen über Risiken effizient und digital ausgetauscht werden. Dazu gehört auch, dass die Workflows, die zur Lösung der Risiken notwendig sind, ebenfalls effizient auf Prewave für globale Lieferketten in allen Industrien abgewickelt werden.
Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Arbeite an einem Thema, das ein wichtiges Problem löst und das du zu deiner persönlichen Mission machen kannst: Der Weg eines Gründers ist oft anstrengend und erfordert viel Durchhaltevermögen sowie eine klare und wichtige Mission, die uns und unserem Team unglaublich viel Kraft und Motivation gibt, alle möglichen Herausforderungen zu meistern.
Respekt und Integrität: Wir streben danach alle unsere Partner respektvoll zu behandeln und gute, langfristige Beziehungen aufzubauen. Wir denken, dass darin der Schlüssel zum Erfolg liegt.
Schnell, flexibel und anpassungsfähig bleiben: Die Welt ist zu dynamisch und oft unvorhersehbar. Sei bereit, deine Pläne anzupassen und nutze deine Erfahrungen und das Feedback, das du erhältst, um dich, dein Produkt oder dein Unternehmen weiterzuentwickeln.
Bildquelle Prewave
Wir bedanken uns bei Lisa Smith und Harald Nitschinger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.