Samstag, November 23, 2024
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Ein motiviertes Team zusammenstellen

Qunomedical verbindet Patient:innen aus aller Welt mit Ärzt:innen aus aller Welt schnell, unkompliziert und transparent

Stellen Sie sich und das Startup Qunomedical doch kurz unseren Lesern vor!

Qunomedical ist eine Plattform für Medizinreisen, mit der wir die medizinische Versorgung weltweit verbessern und gerechter machen wollen. Denn viel zu oft folgt unser Gesundheitssystem einem standardisierten Modell: Die Patient:innen sehen sich gezwungen, folgenschwere Entscheidungen alleine zu treffen – mit unzureichenden Informationen über die Behandlung, langen Wartezeiten, hohen Kosten und ohne persönliche Unterstützung. Qunomedical ist angetreten, um das zu ändern und verfolgt die Mission, Patient:innen besseren Zugang zu Behandlungen auf der ganzen Welt zu ermöglichen.

Wir kooperieren dafür mit mehr als 1.000 führenden Ärzt:innen und Krankenhäusern in 25 verschiedenen Ländern, wobei das Behandlungsspektrum von Zahnimplantaten, über Haartransplantationen oder Fettabsaugungen bis hin zu Herzoperationen reicht. Dank strenger Qualitätsstandards werden nur Kliniken auf internationalem Top-Niveau zugelassen und stetig entlang der Patientenzufriedenheit geprüft. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Nach meinem Medizinstudium bin ich – zugegebenermaßen etwas untypisch – bei der Unternehmensberatung McKinsey eingestiegen und habe rund fünf Jahre hauptsächlich als Beraterin für den Healthcare-Bereich gearbeitet. Durch mein medizinisches Vorwissen und die Einblicke durch die Beratung, habe ich die enormen Potenziale erkannt, die durch die fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitssystems entstehen.

2013 bin ich deshalb zum New Yorker Start-up Zocdoc gewechselt und wurde dort als Director of Healthcare Strategy zur rechten Hand des Gründers und CEO Oliver Kharraz. Zocdoc ist eine Online-Buchungsplattform für Arzttermine in den USA. In dieser Zeit ist in mir dann die Idee eines eigenen Unternehmens gereift, mit dem ich einen interessanten, aber bislang wenig beachteten Markt erobern wollte. Und so habe ich 2015 Qunomedical gegründet.

Was war bei der Gründung von Qunomedical die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war und ist die Branche selbst. Der Healthcare-Bereich ist sehr komplex, wodurch es junge Unternehmen nicht immer leicht haben. In unserem Fall war es so, dass wir noch dazu mit einem komplett neuen Konzept auf den Markt gegangen sind, etwas das es so in dieser Form und Größenordnung noch nicht wirklich gab. Da ist der Weg der Überzeugungsarbeit bei relevanten Stakeholdern anfänglich oft etwas steiniger.   

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Wenn erfolgreiche Unternehmen immer nur dann entstehen würden, wenn von Anfang an alles perfekt ist, dann hätten wir wohl fast keine Start-ups mehr. Denn sind wir doch ehrlich: Nichts ist sofort perfekt. Das darf aber auf keinen Fall eine Ausrede dafür sein, mit einem nur halb fertigen Produkt zu starten. Gerade im Healthcare-Bereich muss der Service für unsere Kund:innen von Beginn an sicher und qualitativ hochwertig sein.

Welche Vision steckt hinter Qunomedical?

Mein Ziel ist es, den weltweiten Gesundheitsmarkt zu revolutionieren. Die Patient:innen sollen in der Lage sein, sich die beste Ärztin oder den besten Arzt aussuchen zu können, sich schnell und zu einem erschwinglichen Preis behandeln zu lassen. Ländergrenzen dürfen dabei keine Rolle mehr spielen. 

Wer ist die Zielgruppe von Qunomedical?

Im Prinzip gehören alle Patient:innen, die auf der Suche nach der besten Behandlungsoption sind, zu unserer Zielgruppe – ganz egal, ob sie sich dabei vom Preis, der Qualität oder der Wartezeit leiten lassen. Das Spektrum der Behandlungen, die wir anbieten, ist breit gefächert: Es reicht von Zahnkorrekturen über Eingriffe aus der plastischen Chirurgie bis hin zu hochspezialisierten Fächern wie der Onkologie oder Kardiologie. 

Wie funktioniert Qunomedical?

Den Service von Qunomedical beschreibe ich am liebsten anhand eines Beispiels: Ein Patient aus Deutschland interessiert sich für eine Haartransplantation. Da er hierzulande mit hohen Kosten und langen Wartezeiten bis zur Operation zu rechnen hat, sucht er im Ausland nach geeigneten Alternativen. Qunomedical ist dabei der vertrauensvolle Partner, der ihn bei jedem Schritt begleitet. Die über 1.000 Ärzt:innen in 25 Ländern, die auf Qunomedical zur Auswahl stehen, wurden sorgfältig entlang höchster Qualitätsstandards geprüft. Auf diese Weise gewährleisten wir die Sicherheit der Eingriffe. Beginnend bei Fragen zur Behandlung selbst, zur Kostenübernahme durch die Versicherung, zu den Ärzt:innen oder zur Klinik steht Qunomedical bereit.

Hat sich der Patient sodann für eine Klinik entschieden, erhält er ein individuelles Angebot. Außerdem steht ihm ein:e persönliche Gesundheitsberater:in zur Verfügung, um dafür zu sorgen, dass der Patient bestmöglich auf ihren Eingriff vorbereitet ist und auch die Klinik alle notwendigen Informationen hat. Der Patient kann sich vor Ort dann voll und ganz auf den Eingriff und die anschließende Erholung konzentrieren. 

Wieder zurück in Deutschland wird sich der oder die Gesundheitsberater:in noch von Zeit zu Zeit melden, um sicher zu gehen, dass der Heilungsprozess gut verläuft. Die Betreuung durch Qunomedical ist für alle Patient:innen übrigens vollkommen kostenfrei. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als Plattform, die nicht nur vermittelt, sondern die Patient:innen bei jedem einzelnen Schritt begleitet, sind wir einzigartig. Sie stehen bei uns stets im Mittelpunkt unseres Tuns. Unsere Technologie ermöglicht es uns Patient:innen aus aller Welt mit Ärzt:innen aus aller Welt schnell, unkompliziert und transparent zu verbinden. 

Qunomedical, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Qunomedical befindet sich momentan auf Expansionskurs: Wir erweitern sowohl das Spektrum der angebotenen Behandlungen, als auch gleichzeitig das Einzugsgebiet unserer Kund:innen. Inzwischen vertrauen uns Patient:innen aus 16 Ländern ihre Gesundheit an. In den kommenden fünf Jahren wollen wir diese Zahl deutlich steigern und die internationale Plattform sein, durch die Patient:innen auf der ganzen Welt Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Für den Erfolg einer jeden Gründung ist erstens wichtig, dass der Business-Case relevant und auf einen offenen, großen Markt zugeschnitten ist. Ist das nicht der Fall, platzt der Traum mit einer vielleicht wirklich guten Idee viel zu schnell. 

Zweitens ist es wichtig, ein motiviertes Team zusammenzustellen. Gerade in der Anfangszeit, die bei Start-ups wahnsinnig intensiv werden kann, muss die Chemie stimmen und bei allen – egal ob Sales-Verantwortliche, Entwickler:innen oder Praktikant:innen – sollte ein unternehmerisches Denken zu spüren sein.

Und schließlich rate ich allen Gründer:innen, sich ihrer Motivation bewusst zu werden und sich diese ständig vor Augen zu führen. Mich motiviert der unermüdliche und optimistische Glaube an eine bessere und gesündere Welt – dafür trete ich jeden Tag aufs Neue an.

Wir bedanken uns bei Sophie Chung für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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