rentscout: Schweizer Online-Portal im Bereich Mieten und Vermieten
Wie ist die Idee zu rentscout entstanden und wie haben Sie sich als Gründerteam zusammengefunden?
Wir haben uns im Studium Wirtschaftsingenieurswesen kennen gelernt. Die Idee, ein Online-Portal für Vermietobjekte zu gründen entstand aus Eigenbedarf. Vor ungefähr zwei Jahren waren wir, die drei Gründer in einer ähnlichen Situation: Nach dem Studium stand bei einem der Mitgründer der erste Wohnungsumzug an. Dabei wusste er nicht, wo er mit der Suche nach einem Umzugswagen und den Umzugsboxen beginnen sollte. Ein anderer Mitgründer war in der Situation, dass er eine Hochzeit für seinen besten Freund organisieren musste. Aufgrund der hohen Intransparenz im Internet fiel die Suche sehr zeitintensiv aus. Der dritte Mitgründer wollte zu diesem Zeitpunkt Frankreich mit einem Wohnmobil bereisen und fand dabei keine Vergleichsmöglichkeit zwischen den einzelnen Anbietern. Diese unterschiedlichen Herausforderungen brachten uns zusammen und auf eine gemeinsame Idee. In sehr aufwendigen Konzeptarbeiten und Studien erarbeiteten wir innerhalb eines Jahres ein ausgefeiltes Konzept für unser Online-Portal rentscout. Unser Bestreben lag stets darin, für den Benutzer einen Mehrwert zu schaffen, indem er das gewünschte Mietobjekt einfach und schnell finden kann. Dabei möchten wir mit unserem Online-Portal Transparenz in der Angebotsüberflutung im Internet schaffen.
Weitere Gründe, welche uns dazu bewegten ein solches Online-Portal zu entwickeln, sind die sozialen, ökologischen und ökonomischen Gedanken, welche sich hinter der Sharing-Economy verbergen. In der heutigen Zeit lebt die Industrie von der Schnelllebigkeit ihrer Produkte. Den Preis dafür bezahlt jedoch immer unsere Umwelt. Bei einer Mehrfachnutzung von Produkten können Umweltressourcen gespart werden.
In Zukunft wird nebst dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit auch der soziale Aspekt im Vordergrund stehen, da durch die unaufhaltsame Digitalisierung der Wunsch der Schweizer Bevölkerung nach vermehrten Sozialkontakten steigt. Durch das gemeinsame Nutzen der Mietobjekte soll die Schweizer Bevölkerung wieder vermehrt in Kontakt treten.
Zusätzlich entsteht eine Win-Win Situation zwischen dem Mieter und dem Vermieter. Der Mieter kann ein Produkt günstig mieten anstatt teuer zu kaufen und der Vermieter bekommt dementsprechend ein Entgelt.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die grösste Herausforderung war die Programmierung und Entwicklung des Portals. Zum einen wollten wir etwas Neues schaffen zum andern sollte die Bedienung dennoch einfach und klar verständlich bleiben.
Wer ist die Zielgruppe von rentscout?
Auf der Mieterseite fällt jede mündige Person in die Zielgruppe von rentscout. Auf der Vermieterseite sprechen wir alle Klein- bis Grossunternehmen an, welche im Vermietungsmarkt tätig sind. Zusätzlich können auch mündige Privatpersonen ihr Produkte zur Vermietung auf rentscout anbieten.
Wie funktioniert rentscout?
Als Vermieter: In einem ersten Schritt wird das individuelle Inserierungspaket zusammengestellt. Hierbei entscheidet der Vermieter selbst wie lange und wie viele Angebote er bei rentscout inserieren möchte. Die Kosten des Inserierungspakets definieren sich somit über diese beiden Faktoren. Anschliessend werden die Mietangebote in wenigen und einfachen Schritten durch den Vermieter auf rentscout.ch erfasst und freigeschalten.
Als Mieter: Für die Mieter ist das Mietportal rentscout.ch in vollem Umfang kostenfrei. Die grosse Auswahl bietet die Möglichkeit die Angebote zu vergleichen. Das Portal gliedert sich in acht Haupt- und diverse Unterkategorien, welche einfach und schnell nach den passenden Angeboten durchstöbert werden können. Zusätzlich verfügt das Portal über eine Direktsuche, um noch schneller das passende Angebot zu finden. Hat der potentielle Mieter sein gewünschtes Angebot gefunden, kann der Vermieter direkt per Telefon oder Kontaktformular unverbindlich kontaktiert werden. Hierbei stellt sich rentscout nicht als Hürde zwischen Mieter und Vermieter. Somit wird der Mietvertrag direkt mit dem Vermieter abgeschlossen.
Welche Gegenstände können auf rentscout zum Sharing angeboten werden?
Auf dem Portal rentscout.ch kann eine sehr grosse Palette an Gegenständen inseriert werden. Auf dem Portal finden sich hauptsächlich Produkte mit hohem Anschaffungswert oder diejenigen, welche eine gewisse Seltenheit im Gebrauch aufweisen. Auf rentscout werden bereits über 400`000 Mietangebote aus den Bereichen Verkehr, Bau, Logistik, Freizeit, Immobilien und Events angeboten.
Wie funktioniert Sharing genau?
Unter „Sharing“ ist das systematische Ausleihen von Gegenständen und gegenseitige Bereitstellen von Räumlichkeiten und Gegenständen zu verstehen, insbesondere durch private und juristische Personen. Dabei wird die zeitlich begrenzte Nutzung von Ressourcen, die nicht dauerhaft benötigt werden, festgelegt.
Wie sehen Sie das Thema Sharing in der Zukunft?
Die Sharing-Economy entsteht erst, hat aber ein riesiges Potenzial. In einer Gesellschaft, in welcher Unabhängigkeit und Flexibilität eine immer wichtigere Rolle spielt, bekommt auch der Sharing-Gedanke eine zunehmende Bedeutung. Dabei steht die Nutzung bei Bedarf im Vordergrund und anschliessend kann das Mietobjekt dem Eigentümer wieder zurückgegeben oder von diesem abholen lassen. Zusätzlich wird zukünftig der ökologische Aspekt eine zunehmende Rolle spielen, indem Gegenstände mehrmals genutzt werden, anstatt diese neu zu beschaffen und damit die Umwelt zu belasten.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Durch unsere starken Partner und das innovative Konzept von rentscout sehen wir uns in fünf Jahren als führendes Schweizer Online-Portal im Bereich Mieten und Vermieten. Zusätzlich möchten wir bis in fünf Jahren ins nahe Ausland expandieren, um auch internationale Erfahrungen zu sammeln.
Zusätzlich soll das „scouten“ das neue Synonym für eine webbasierte Suche nach Mietangeboten werden. Dabei soll die Marke rentscout in jeder Hinsicht mit Mieten und Vermieten assoziiert werden.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
• Sei stets offen und fair deinen Kunden gegenüber und lerne von Ihnen
• Sei nie mit der erst besten Lösung zufrieden, versuche immer das Optimum zu finden
• Steh auch nach Rückschlägen wieder auf, denn genau daran wirst du wachsen und dich weiterentwickeln
Wir bedanken uns bei Nicholas Egloff für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.