Das Startup Respeak ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#6: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr
Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Bei Respeak steht der Dialog im Mittelpunkt! Aber was für einen Dialog meinen wir eigentlich? Lasst es uns kurz erklären: Wir haben alle schon einmal an einer Befragung teilgenommen. Befragungen sind unglaublich wertvoll für Unternehmen, vom Startup bis zum Weltkonzern, um sich selbst und die eigenen Angebote weiterzuentwickeln. Leider sind die üblicherweise verwendeten Bewertungsskalen nicht besonders aussagekräftig: 3 von 5 Sternen – schön zu wissen, und jetzt? Zu gerne würde ich als Unternehmen hier einsteigen und einen Dialog beginnen. Was war denn gut, was war schlecht? Solche Nachfragen verhelfen nicht nur zu einem besseren Verständnis, sondern machen die Befragung zum individuellen Dialog.
Das ist für TeilnehmerInnen viel interessanter und anregender als eine Sternchenbewertung zu vergeben. Von der Befragung zum intelligenten, digitalen Dialog. Das bietet Respeak! Und dazu gibt es noch eine übersichtliche Aufbereitung der erhobenen Daten in Echtzeit und eine einfache No-Code-Anpassung auf jede Domäne. Wir stellen die richtigen Fragen für die wichtigen Antworten.
Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Entscheidung fiel uns recht einfach. Wir haben beide am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in der Wirtschaftsinformatik promoviert. Thematisch ging es dabei um Teilbestandteile von Respeak (auch wenn wir das damals noch nicht wussten). Gegen Ende der Promotion war uns klar, dass unsere Forschung einen Mehrwert bringt, und wir waren nicht bereit, unsere Ergebnisse einfach liegen zu lassen. Dazu fanden wir immer, dass die Promotion vor allem auch eine super Zeit war, weil wir neben den vielen gestalterischen Freiheiten viel Lernen konnten. Da erschien uns die Gründung als eine logische Fortsetzung mit (hoffentlich) ähnlichen Konditionen.
Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?
Wir kannten uns schon beide als Kollegen in der Forschungsgruppe von Prof. Alexander Mädche. Tim war schon immer vom Gründen angetan und war immer mal wieder im Austausch mit Prof. Mädche. Dieser betonte aber immer wieder, wie wichtig es ist, ein Kernteam aufzubauen. Jasper war hier aufgrund seines thematischen Fits der Forschungsthemen, seiner Machermentalität und seiner Begeisterungsfähigkeit der ideale Partner. Zum Glück war er direkt überzeugt und wir sind das Thema parallel zur Endphase der Promotion gemeinsam mit einem EXIST-Antrag angegangen.
Was unterscheidet euch von anderen Anbietern?
Befragungen sind nicht neu – und das ist gut so! Große Probleme kann man nur gemeinsam und im Austausch lösen. Befragungen bringen aber viele Probleme mit sich: Welche Fragen stelle ich? Wie frage ich alles was ich wissen will? Wie lang sollte der Fragebogen sein? Was kann ich Fragen, sodass ich die Daten auch noch auswerten kann? Hier gehen wir einen anderen Weg als bisherige Anbieter, indem wir Befragungen neu denken: Was wäre, wenn die Befragung wie ein Interview funktioniert? Basierend auf einem bereits existierenden Fragebogen oder mit vorgefertigten Templates starten unsere KundInnen direkt mit einem Dialog.
Dank KI-Modulen passt sich der Dialog für die TeilnehmerInnen an den richtigen Stellen an und fragt nach. Dieser individuelle Dialog ermöglicht es uns, detaillierte Informationen zu erheben. Und was uns auch wichtig ist: Der Dialog motiviert und unterhält die TeilnehmerInnen, damit sie wirklich Spaß haben dem Unternehmen weiterzuhelfen. Zudem lässt sich dieser Dialog ganz einfach erkunden und gezielt für jede Domäne verbessern. Die integrierte Echtzeit-Auswertung ist dann noch das i-Tüpfelchen von Respeak, denn sie reduziert die Auswertungszeit auf ein Minimum und bietet alle Ergebnisse direkt aufbereitet in präsentationsfähiger Form.
Warum habt ihr euch für die Gründermotor Meisterklasse#6 beworben?
Durch unseren Hintergrund aus der Forschung fehlte uns besonders ein Netzwerk in die Gründerwelt. Vor allem im Gespräch mit erfahrenen GründerInnen lernen wir unglaublich viel und können offensichtliche Fehler hoffentlich vermeiden. Der Gründermotor war da natürlich für uns eine ideale Anlaufstelle – super Support, ein riesiges Netzwerk und tolle Kontakte und Vorträge von erfahrenen Experten. Was will man mehr?
Wie ist der Ablauf der Meisterklasse?
Mitte Oktober startete die Meisterklasse mit (yeay!) einem hybriden Get-Together im STEYG in Stuttgart. Wir haben uns sehr darüber gefreut das Team des Gründermotors und zum Teil auch die anderen Startups der Meisterklasse direkt physisch kennenzulernen. Seitdem ist immer Freitags Meisterklasse! Das heißt immer Freitags gibt es vormittags Vorträge und Input, angepasst an die relevanten Themen eines Startups, wie Teamkultur oder Sales. Nachmittags gibt es dann ein individuelles Coaching von einem erfahrenem Mentor.
Wie werdet ihr von den Mentoren in der Meisterklasse unterstützt?
Die Mentoren der Meisterklasse stehen in vielerlei Hinsicht mit Rat und Tat zur Seite. Für gewöhnlich reflektieren wir gemeinsam über die Inhalte der Vormittagsvorträge und schlagen eine Brücke zu den aktuellen Themen im Unternehmen. Dabei challengen die Mentoren die aktuellen Annahmen und Ideen und helfen uns – getrieben durch ihre individuellen Erfahrungen aus den vielen Jahren im eigenen Unternehmen – den Tunnelblick auch mal zu verlassen und neue Ansätze mitzunehmen.
Wo möchtet ihr am Ende der Meisterklasse stehen?
Respeak ist aktuell Teil des Investment-Readiness Tracks. Das heißt, dass wir am Ende der Meisterklasse unser Angebot auf einem Demo-Day potentiellen Investoren präsentieren. Daher arbeiten wir daran, zum Demo-Day mit unser Software in einem Beta-Stadium zu sein. Das heißt, dass sich KundInnen direkt über unsere Website für die Nutzung unseres Systems anmelden können, um direkt ihren ersten Dialog zu erstellen. Und das in unter 10 Minuten.
Wo seht ihr euer Startup in fünf Jahren?
In einer Welt in der Fragebögen überflüssig geworden sind, weil Respeak das überzeugendste Tool für Unternehmen liefert, um sich selbst und das eigenen Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln!
Welche 3 Tipps würdet ihr angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Finde einen Gesprächspartner. Bei uns hieß das im Endeffekt finde das Gründungs-Kernteam. Selbst wenn sich nur zwei Leute zusammentun, um ihre Ideen durchzusprechen und zu iterieren, hat man gemeinsam direkt einen ganz anderen drive als alleine. Und schafft natürlich auch mehr.
Keine Angst vor „das gibt’s doch schon“. Was wir vor allem bei den initialen Marktrecherchen und -Analysen immer demotivierend fanden war, dass es einfach schon viele Firmen gibt, die viele coole Dinge machen. Wenn wir eine tolle Idee hatten war nach einer kurzen Google-Suche unser häufigster Eindruck – das gibt es auch schon. In der Praxis gibt es dann aber doch sehr wenige Firmen, die denselben Ansatz verfolgen. Und dann sind Märkte auch häufig groß genug für mehr als einen Wettbewerber – wenn man sein Alleinstellungsmerkmal kennt.
Einfach mal ausprobieren! Es gibt super viele Dinge die man als (angehende/r) GründerIn machen kann. Uns hat es immer geholfen alles einfach mal zu probieren und dazuzulernen. In den wenigsten Wochen können wir genau absehen, was als nächstes passieren wird, weil viele Chancen einfach auch aus Sichtbarkeit und Zufällen erwachsen. Dafür ist es aber wichtig präsent zu sein. Also nehmt jedes Event und jede Chance mit!
Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder