Schwedische D2C-Outdoor-Brand RevolutionRace
Stellen Sie sich und das Startup RevolutionRace doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Paul Fischbein, CEO von RevolutionRace, und bin bereits seit 1998 im E-Commerce-Bereich als Unternehmer tätig. RevolutionRace ist eine schwedische D2C-Outdoor-Brand, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, hochwertige, multifunktionale Kleidung mit perfekter Passform und zu fairen Preisen für Konsumenten zugänglicher zu machen. Das Unternehmen beschäftigt rund 130 Mitarbeitern und hat seinen Hauptsitz in Borås, Schweden. Seit 16. Juni 2021 sind wir an der Stockholmer Börse notiert.
Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
RevolutionRace wurde 2013 von Pernilla und Nicolas Nyrensten gegründet. Pernilla (CEO) und Nicolas Nyrensten (Creative Director) haben sich im Sommer 2022 dazu entschlossen, von ihren Ämtern zurückzutreten und als aktive Vorstandsmitglieder zu agieren. Ich war zuvor als Vorsitzender des Unternehmens tätig. Als Pernilla zurücktrat, übernahm ich zunächst den Posten des Interims-CEO, welcher dann schnell zu einer festen Position bei RevolutionRace wurde.
Welche Vision steckt hinter RevolutionRace?
Unsere Vision ist es, die meist empfohlene Outdoor-Marke der Welt zu werden. Mit RevolutionRace wollen wir funktionale Outdoor-Kleidung für Menschen mit einem gesunden Lebensstil demokratisieren. In der Zeit unserer Gründung bestand eine klare Marktlücke im Bereich Outdoor-Kleidung: Für den Großteil potentieller Kunden war Outdoor-Bekleidung unerschwinglich und hielt der Abnutzung bei alltäglichen Outdoor-Aktivitäten oft nicht stand. Wir ändern das, indem wir erschwingliche Kleidung anbieten, die selbst den härtesten Bedingungen standhält.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Zu Beginn wurde RevolutionRace aus der Garage von Pernillas Vater geführt, welche auch als Lager und Logistikdrehscheibe diente. Anfangs hatten wir viel zu lernen, denn die erste Musterhose war ein totaler Reinfall: Die Passform war unzufriedenstellend, die Fäden zu schwach und die Verarbeitung weit von perfekt. Zwölf Muster und eine Menge Kopfschmerzen später hatten wir ein großartig aussehendes erstes Produkt – unsere originale Nordwand-Hose! Das Unternehmen war immer eigenfinanziert, und am 16. Juni 2021 war Pernilla die erste Gründerin in Schweden, die ihr Unternehmen an die Nasdaq Sthlm brachte. Das brachte auch Herausforderungen mit sich, denn mit dem Börsengang ist ein ganz anderes Maß an Transparenz erforderlich.
Wer ist die Zielgruppe von RevolutionRace?
Unsere Produkte richten sich an alle, die einen aktiven Lebensstil führen und es lieben, sich in der Natur zu bewegen. Man muss kein Gipfelstürmer und Adrenalinjunkie sein, um die Qualität und Haltbarkeit unserer Kleidung zu schätzen. Sie eignet sich genauso gut zum Spielen mit dem Hund, zum Spazierengehen im Wald oder einfach zum Abhängen in der Stadt.
Was ist das Besondere? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir verkaufen unsere Outdoorbekleidung nur online, direkt an unsere Kunden. Dadurch können wir neue Produkte schneller auf den Markt bringen. Während andere Marken in der Regel ein Jahr für die Entwicklung neuer Produkte benötigen, sind es bei uns nur sechs Monate. Ein schnellerer, schlankerer Prozess ohne Zwischenhändler bedeutet, dass wir hochwertige Kleidung zu einem vernünftigen Preis anbieten können. Um große Verluste bei den Produkten zu vermeiden, die bei schnell wechselnden Kollektionen auf Lager bleiben, behalten wir die meisten unserer Modelle das ganze Jahr über und arbeiten ständig daran, das Design auf der Grundlage des Kundeneedbacks anzupassen und zu verbessern. Und wir vermeiden Abfall, denn wir verkaufen jedes Kleidungsstück einer Kollektion, bevor sie ausläuft.
RevolutionRace, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Bis jetzt ist RevolutionRace in über 30 Ländern etabliert. Wir haben weltweit über eine Million Hosen verkauft. Mit 440.000 Bewertungen in unserem Webshop rückt unsere Mission, das am meisten empfohlene Outdoor-Unternehmen der Welt zu werden, jeden Tag ein Stück näher. Bei RevolutionRace denken wir groß und sind auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Konzentriert euch immer auf eure Kunden, das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit. Das ist das Allerwichtigste.
Stellt sicher, dass ihr ein Geschäftsmodell habt, das euch die Kontrolle über eure Kostenbasis und den Cashflow gibt.
Baut eine organisatorische und operative Struktur auf, die es euch ermöglicht, sich schnell zu bewegen und zu verändern.
Wir bedanken uns bei Paul Fischbein für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder