Freitag, Mai 3, 2024
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Riddle: SaaS Tool zum Erstellen von interaktivem Content wie z.B. Quizzes, Persönlichkeitstests, Umfragen etc.

Stellen Sie sich und ihr Unternehmen Riddle doch unseren Lesern kurz vor.

Die Riddle Technologies AG bietet unter Riddle.com ein SaaS Tool zum Erstellen von interaktivem Content wie z.B. Quizzes, Persönlichkeitstests, Umfragen etc. an. Unsere Kunden nutzen diese Formate, um detaillierte Profile ihrer Benutzer aufzubauen, die Verweildauer auf der Webseite zu steigern und zur Generierung von qualifizierten Leads. Unser Tool findet dank unserer flexiblen Preisgestaltung Einsatz bei großen Publishern, wie der BBC und fast allen großen deutschen Verlagen und TV Sendern, Sportmannschaften wie den Chicago Bulls, aber auch bei kleinen Unternehmen und Consultants. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem ich bereits 1997 mein erstes Unternehmen gegründet habe und seit dessen Verkauf immer wieder entweder für amerikanische Unternehmen Niederlassungen in Europa oder für deutsche Unternehmen globale Strukturen aufgebaut habe, war es vor 9 Jahren wieder an der Zeit, etwas Eigenes zu machen. Letztendlich war ich auf Dauer zu frustriert, immer wieder mit guten Ideen an den Strukturen und Entscheidungszyklen großer Unternehmensstrukturen zu scheitern. Ich wollte meine eigenen Ideen umsetzen, nicht nur was das Produkt angeht, sondern auch wie man ein Team zusammenstellt und führt und eine Arbeitsumgebung schafft, in der jeder gerne arbeitet. 

Welche Vision steckt hinter Riddle?

Ich bin seit meiner Zeit beim Quiz Pionier tickle.com (wurde 2005 für 100 Millionen an monster.com verkauft) ein großer Fan von Online Quizze. Erstens mache ich selbst sehr gerne Quizze und Persönlichkeitstest und habe viel Spaß daran, gute Tests zu bauen und zweitens finde ich die Möglichkeiten begeisternd, die sich für das Marketing mit Quizze bieten. 

Wenn man sich andere Möglichkeiten anschaut, legal und mit Einwilligung an gute Informationen seiner Kunden zu kommen, bleibt neben der klassischen Marktforschung oder dem nervigen Pop-up beim Lesen eines Artikels nicht viel. Hier spielen Quizze ihre ganze Stärke aus. Leser machen gerne Quizze und beantworten die Fragen für sich selbst und nicht für den Anbieter. Wenn man dann, am Ende eines Quiz noch nach dem Namen und einer E-Mail fragt, das ganze natürlich freiwillig und optional, bekommt man von über 35% der Kunden ein ausgefülltes Formular.

Das zeigt, dass Quizze funktionieren. Sie bieten interessante Inhalte, ich kann die Antworten nach Einwilligung der Leser mit den Formulardaten verknüpfen und mit First-Party-Data Kundenprofile aufbauen, die wirklich sinnvolle Daten enthalten. Dabei ist mir wichtig, dass es mit unserem Tool möglich ist, diese Daten datenschutzkonform zu erheben und darauf zu setzen, dass die Leser die Daten freiwillig und wissentlich preis geben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Riddle ist mit einer Angel Runde von Investoren aus dem Silicon Valley und Luxembourg gestartet und hat dann eine erste VC Finanzierung von Mangroove erhalten. Leider sind wir mit unserem ersten und auch unserem zweiten Geschäftsmodell gescheitert und konnten uns keine Anschlussfinanzierung unserer Investoren sichern. Statt in die Insolvenz zu gehen, haben meine Frau und ich einen privaten Kredit aufgenommen, die Investoren aus der Firma herausgekauft und sind dann mit dem dritten Business Modell komplett selbstfinanziert gestartet. Zum Glück hat das dann letztendlich funktioniert und Riddle ist seit der privaten Übernahme Cashflow positiv. 

Die größte Herausforderung am Anfang war sicherlich, der Spagat die Anforderungen und Ideen der Investoren zu erfüllen und gleichzeitig ein profitables Business Model auf die Beine zu stellen. Mir war Wachstum ohne Profitaussicht nie wirklich wichtig, was sicherlich ein Fehler war, wenn man das aus Investoren-Sicht sieht.

Der zweite große Fehler war, dass wir zu Anfang auf ein outgesourctes Entwickler Team in Asien gesetzt haben. Das Team war gut, aber die räumliche und zeitliche Distanz hat auf Dauer für viele Probleme gesorgt. Erst, als ich angefangen habe, das komplette Team in Deutschland aufzubauen, sind wir technologisch richtig durchgestartet.

Wer ist die Zielgruppe von Riddle?

Unsere Zielgruppe sind Publisher und Sportmannschaften / Sportligen. Beide Zielgruppen haben ähnlich Interessen, nämlich Leser und Fans möglichst oft und lange auf der Webseite zu engagieren, detaillierte Profile der Nutzer aufzubauen und zu pflegen, zudem die Webseite durch Werbung, Sponsoring oder Lead Generierung zu monetarisieren.

Riddle wird aber auch in vielen Branchen außerhalb unserer Zielgruppe eingesetzt. So nutzen uns fast alle Non-Profit Organisationen, viele große Brands, Agenturen, aber auch Ärzte, Museen und Regierungen.

Wie funktioniert Riddle? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten 2 Modell für unsere Kunden.
1. Ein Self-Service SaaS Modell zu sehr günstigen Konditionen. Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern bieten wir in jeder Preisstufe eine unlimitierte Nutzung und sind 100% DSGVO konform. Wir betreiben unsere eigenen Server, nutzen keine Cloud Technologien von amerikanischen Anbietern und verzichten komplett auf eigene Tracker. 

2. Ein Full-Service Model, bei dem wir für unsere Kunden alle Quiz-Inhalte erstellen und auch die Einbindung in Analyse Tools der Kunden komplett betreuen. Diese Art der Dienstleistung bieten unsere Mitbewerber nicht an.

Riddle, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden kontinuierlich neue interaktive Formate auf den Markt bringen, insbesondere für unsere Kunden aus der Sport- und Publishing Branche und uns zum führenden Anbieter in diesem Bereich entwickeln. Nachdem wir im letzten Jahr schon unseren Mitbewerber qzzr.com aus den USA übernehmen konnte, hoffe ich, dass sich die Branche weiter konsolidiert und sich neue Übernahmemöglichkeiten für uns bieten. Meine Vision ist es, Riddle zu einer Global Brand auszubauen und im Idealfall auf jeder großen Webseite ein Riddle zu finden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Überlegt euch, ob ihr es auch ohne externe Finanzierung schafft. Wenn das Ziel der Aufbau eines profitablen Unternehmens ist und ihr nicht alles nur auf Wachstum zu jedem Preis setzt, schaden externe Investoren oft mehr, als sie nutzen.

Testet eure Idee bevor ihr viel Geld in Entwicklung steckt. Wir hätten unsere beiden gescheiterten Geschäftsmodelle viel besser auf Kundenakzeptanz testen müssen, statt direkt in die Entwicklung zu gehen. Ein Test beinhaltet dabei auch immer, tatsächliche Kaufabschlüsse. Es reicht nicht, wenn potentielle Kunden sagen, dass sie euer Produkt toll finden. Solche Tests aufzubauen ist vielleicht nicht immer ganz einfach, aber es lohnt sich.

Unterschätzt nicht, wie schwer es ist die ersten 10 oder 100 zahlenden Kunden zu finden. In der Presse liest man immer nur von den Erfolgsstories und ist dann schnell frustriert, wenn es beim eigenen Startup nicht so schnell geht. Aber 100 zahlende Kunden für ein Abo Produkt zu gewinnen, ist wirklich viel Arbeit und kann auch schon mal ein oder zwei Jahre dauern. Plant eure Finanzen entsprechend und lasst euch nicht von dem 1% der extrem erfolgreichen Projekte frustrieren. 

Wir bedanken uns bei Boris Pfeiffer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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