RIDE Steuern sparen und Vermögen schneller aufbauen – low-tax investing
Stellen Sie sich und das Startup RIDE doch kurz unseren Lesern vor!
Hallo, ich bin Christine Kiefer und seit mehr als zehn Jahren in der Fintech-Industrie zu Hause. Bevor ich in die Berliner Start-up-Szene wechselte, habe ich unter anderem als Strategist für Goldman Sachs in London im Bereich Equity Derivatives gearbeitet.
Neben meinen unternehmerischen Aktivitäten habe ich mit den Fintech Ladies ein Netzwerk für Frauen gegründet, damit diese sich über Fintech austauschen und ihren eigenen Weg in der Szene gehen können.
Das Berliner Fintech RIDE habe ich zusammen mit Felix Schulte gegründet. Die Idee hinter RIDE: Hohe Steuern hindern am Vermögensaufbau. Mit einer vermögensverwaltenden GmbH allerdings können Anleger in Form einer Kapitalgesellschaft von einer deutlich niedrigeren Steuerlast profitieren. Wer Steuern spart, hat wiederum mehr Geld zum Reinvestieren und kann so schneller Vermögen aufbauen. Mit RIDE begründen wir eine neue Kategorie des Investierens: den „low-tax investing“-Ansatz.
Mit einer Kapitalgesellschaft in Form einer UG oder einer vermögensverwaltenden GmbH, kurz vvGmbH, zahlen Anleger beispielsweise lediglich 1,54 % Steuern auf Aktiengewinne statt 26,375 % als Privatperson.
Wir haben eine Software- und Plattformlösung für steuereffizientes Investieren entwickelt. Diese ermöglicht, die sonst hohen Kosten für solche Services zu senken, und macht sie mehr Menschen zugänglich. Unsere Services reichen vom Gründungs-Service über den Admin-Service bis hin zum Wertpapierverbuchungs-Service, der vor allem Steuerberater die Arbeit erleichtert. Wir helfen also bei der Gründung und bei der gesamten Verwaltung einer GmbH sowie bei der Wertpapierverbuchung.
Welche Vision steckt hinter RIDE? Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Wenn man Vermögen aufbaut, baut man zum einen Sicherheit und zum anderen Freiheit auf. Mein Mitgründer Felix und ich halten das für äußerst wichtig. Nur ist es eben gar nicht so einfach, Vermögen aufzubauen.
Unser Fokus bei RIDE ist ganz klar ausgerichtet: Wir konzentrieren uns nur auf die echte Rendite, nach Steuern und nach Kosten.
Dabei sind gerade Steuern der größte Kostenfaktor im Leben eines Menschen, noch vor Ausgaben für Lebensmittel, Haus oder Auto. Mit einer GmbH schafft man es Steuern zu reduzieren und zu optimieren. Eine vermögensverwaltende GmbH ist vom Prinzip her wie eine Spardose, über die man Vermögen anhäufen kann.
Felix und ich kannten vor der Gründung von RIDE eine Menge Leute, die eine GmbH hatten. Doch es gab einige Knackpunkte, wie die Administration und die laufenden Kosten. Wir beobachteten auch, dass immer wieder dieselben Fragen aufkamen: „Welche Bank hast du?“ oder „Hast du für dies und das eine Vertragsvorlage?“. Darum haben wir beschlossen, ein digitales Produkt dafür zu entwickeln.
Als Felix und ich mit befreundeten Unternehmern im Jahr 2018 einige Immobilien-Club-Deals aufsetzten, hat Felix allen Beteiligten geraten, ihre Anteile in einer vermögensverwaltenden GmbH zu halten. Das Problem war allerdings, dass keiner von ihnen wusste, wie man so eine Kapitalgesellschaft erfolgsversprechend konzipiert.
Felix verbrachte Tag und Nacht damit, die Beteiligten über WhatsApp bei der Gründung zu unterstützen. Innerhalb von ein paar Wochen hatte er dabei geholfen, acht GmbHs zu gründen. Ich habe da allerhand Optimierungsbedarf gesehen und zu Felix gesagt, dass wir das mit einer Software lösen können. So sind wir auf RIDE gekommen.
Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir hatten und haben immer noch mehrere Herausforderungen: Einerseits eine, mit der wir auf jeden Fall nicht allein sind: neue Mitarbeiter zu gewinnen. Andererseits bestand eine Herausforderung darin, die Seed-Finanzierungsrunde während der Pandemie zu meistern. Wir haben Anfang 2020 angefangen, Investoren anzusprechen und das gestaltete sich durchaus schwierig. Mittlerweile haben wir insgesamt 5 Millionen Euro eingesammelt, darunter von dem Berliner Fonds Angel Invest, dem Family Office von Raoul Heraeus sowie dem US-Fond Social Starts.
Wer ist die Zielgruppe von RIDE?
Grundsätzlich richten wir uns an Personen mit einem liquiden Vermögen ab 100.000 Euro. Wir wollen professionellen Vermögensaufbau erschwinglich machen. Ja, 100.000 Euro sind eine Menge Geld. Allerdings sind solche Services, wie wir sie anbieten, in der Regel Menschen mit 5 Millionen Euro und mehr vorbehalten. Das ist also ein Riesensprung. Unsere Services richten sich vor allem an Anleger, Immobilienbesitzer, Trader und Steuerberater.
Wie funktioniert RIDE? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
RIDE ist das erste Fintech, das sich auf die echte Rendite konzentriert, nach Steuern und nach Kosten. Wir bieten die Gründung und die gesamte Verwaltung von GmbHs als softwarebasierte Services an: Mit dem RIDE-Gründungs-Service haben wir die GmbH-Gründung weitgehend digitalisiert und automatisiert. Unser Admin-Service verwaltet die GmbH. Schließlich haben wir noch den automatisierten Wertpapierverbuchungs-Service, kurz WePa-Service.
Dank unseres WePa-Services können wir Wertpapiere automatisch verbuchen. Im Anschluss erstellen unsere Partner-Steuerberater den Jahresabschluss gemäß steuer- und handelsrechtlichen Vorschriften. Damit reduzieren sich Arbeitsaufwand und Kosten für Steuerberater um ein Vielfaches. Außerdem stellen wir diese Software externen Steuerberatern zur Verfügung, wodurch die Bearbeitungszeit sinkt und der Service günstiger wird.
Unsere Plattform bringt Anleger, Notare und spezialisierte Steuerberater zusammen, um sämtliche Prozesse reibungslos und effizient abzubilden.
RIDE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir lernen stetig von unseren Kunden und möchten deren Feedback umsetzen. Wir entwickeln unsere Plattform weiter, erweitern unser Serviceangebot und möchten Kunden mehr Möglichkeiten beim Investieren geben.
Anfang des Jahres sind wir kräftig gewachsen: Derzeit beschäftigen wir über 50 Mitarbeiter. Wo wir gerade bei den Zahlen sind: Wir betreuen mittlerweile über 1.000 GmbHs und haben mehr als 200 Millionen Euro Vermögen unter Administration.
In fünf Jahren sind wir eine digitale Privatbank – mit mehr Services und Investmentmöglichkeiten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
#1: Seid mutig, die eigene Vision umzusetzen.
#2: Visualisiert eure Ziele.
#3: Startet euer Business mit der richtigen Rechts- beziehungsweise Gesellschaftsform.
Bild Credits: Nobusama Fotografie
Wir bedanken uns bei Christine Kiefer und Felix Schulte für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder