Mittwoch, Dezember 25, 2024
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Fähigkeit zu lernen

rlaxx TV werbefinanziertes Streaming Angebot verknüpft Fernsehen mit Video-on-Demand

Stellen Sie sich und das Startup rlaxx TV doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Ronny Lutzi, ich komme aus der Schweiz, lebe mit meiner Familie in Kiel und ich habe mit meinem Geschäftspartner Dirk Wittenborg letztes Jahr rlaxx TV gegründet. rlaxx TV ist ein werbefinanziertes Streaming Angebot, das die bequemen Funktionen des linearen Fernsehens mit der Flexibilität von Video-on-Demand verknüpft. Unsere Inhalte beziehen wir von internationalen Content Partnern und bereiten diese in auf spezielle Zielgruppen zugeschnittenen Kanälen auf. Dabei können wir eine Vielzahl an Interessensbereichen abdecken, wie z.B. Extremsport, Musik, Motorsport, Filmklassiker, Abenteuer oder Comedy. Wir nennen diesen konsequent zielgruppenorientierten Ansatz Premium Nische. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Dirk und ich sind mit der Schwesterfirma Foxxum schon lange erfolgreich in der Smart TV-Branche unterwegs. Mit Foxxum entwickeln wir sogenannte White Label-Plattformen für Smart TV-Hersteller und Apps für Content Partner, die ihre Inhalte auf Smart TVs und anderen Geräten anbieten wollen. Dadurch hatten wir bereits das notwendige Know-how und die Erfahrung, um eine hochwertige Streaming App zu entwickeln. 

Außerdem haben wir damit die besten Voraussetzungen, um für rlaxx TV eine hervorgehobene Platzierung auf den wichtigsten Smart TV-Plattformen sicherzustellen. Basierend auf 10 Jahren Erfahrung in der weltweiten Content-Lizenzierung haben wir eine ideale Grundlage, um die besten Inhalte für rlaxx TV zu gewinnen.

Entscheidend für die Unternehmensgründung war, dass wir durch unsere Vorarbeit bei Foxxum an einem bestimmten Punkt festgestellt haben, dass uns sämtliche Bausteine für eine erfolgreiche Streaming-App zur Verfügung stehen. Gepaart mit der Gründerleidenschaft, die uns verbindet, war es konsequent, rlaxx TV ins Leben zu rufen.

Welche Vision steckt hinter rlaxx TV?

Wir möchten das Fernseherlebnis wieder unkompliziert machen. Momentan versucht jeder der großen Content-Anbieter wie Disney, Viacom, Paramount etc. ein eigenes bezahlpflichtiges Direct-to-Consumer Angebot aufzubauen. Das führt dazu, dass NutzerInnen auf immer mehr Plattformen nach interessanten Inhalten suchen müssen, die dann auch noch kostenpflichtig sind. Der entspannende Effekt, sich nach Feierabend spontan auf der Couch berieseln zu lassen, ist damit stark in den Hintergrund gerückt. 

Wir setzen auf ein kostenfreies Angebot, das wir weltweit je nach Region mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten aufbauen. Wenn wir das bis Ende 2021 erreicht haben, werden wir allen bezahlpflichtigen Direct-to-Consumer Anbietern eine für den  Zuschauer kostenfreie Zweitvermarktung ihrer Inhalte auf rlaxx TV vorschlagen. Da rlaxx TV derzeit das einzige von Inhalte- oder Geräteanbietern unabhängige Unternehmen am Markt ist, haben wir eine nahezu perfekte Ausgangsposition, der erste wirklich weltweite TV-Anbieter zu werden.  

Etwas weiter in die Zukunft gegriffen kann man sagen, dass wir mit Foxxum und rlaxx TV die Treiber einer sich veränderten Medienwertschöpfungskette sein wollen. 

Im bisherigen Konkurrenzkampf der großen Streamingdienste, die zugleich auch die größten Produktionshäuser geworden sind, wird die Zweitvermarktung oft außer Acht gelassen. Um die aktuellen Produktionen allerdings längerfristig lukrativ zu machen, ist diese unverzichtbar. Genau da kommen wir als unabhängiger Partner ins Spiel. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Rlaxx TV wird ausschließlich von Dirk und mir finanziert. Nichtsdestotrotz werden wir uns in Kürze in eine Finanzierungsrunde begeben, um rlaxx TV mit den nötigen Mitteln für die Zeit nach 2021 auszustatten.  

Wer ist die Zielgruppe von rlaxx TV?

Der Albtraum jedes Marketers: Alle! Alle, die Zugang zu einem Smart TV, Smartphone oder einen Internet-Browser haben. Durch die Kanäle, die in der Regel bestimmten Interessen beziehungsweise Genres nachkommen, ist das Targeting allerdings einfacher und wir können Werbung gezielt gestalten. Wir möchten langfristig für viele Interessengruppen Unterhaltung anbieten und sind stetig dabei, unser Portfolio zu erweitern. Natürlich schließen wir Inhalte aus, die nicht unseren Unternehmenswerten entsprechen wie zum Beispiel Gewaltverherrlichung, Antisemitismus oder Pornografie.  

Wie funktioniert rlaxx TV? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wenn ZuschauerInnen die App öffnen, läuft bereits ein Programm. Sie können einfach durch die Kanäle zappen, bis ihnen der Inhalt zusagt oder innerhalb eines Kanals Sendungen auswählen, stoppen oder vor- und zurückspulen. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht lange durch Bibliotheken klicken muss, um eine Sendung oder einen Film zu finden, auf die man gerade Lust hat. Zusätzlich bietet der On-Demand-Bereich einen Katalog mit weiteren Inhalten, die zu jeder Zeit abgerufen werden können. 

Die kuratierten Kanäle zeigen Inhalte, die sonst im TV nicht zu finden sind. Wir bieten zum einen Nischen-Content-Anbietern die Möglichkeit, ihre Inhalte großflächig auf dem Fernseher stattfinden zu lassen und zum anderen ermöglichen wir ZuschauerInnen, ihre Interessen bequem vom Sofa aus zu konsumieren.

Aus Unternehmersicht gestaltet sich die Sachlage wie folgt:

Während in den letzten 80 Jahren die Kontrolle des Wohnzimmers klassisch bei Fernsehsendern und Signalanbietern wie beispielsweise Kabel Deutschland oder SES Astra lagen, haben wir nun mit Foxxum und rlaxx TV die Möglichkeit dies zu verändern. Eine Internetverbindung am TV reicht aus, um über die Foxxum Plattform an alle Inhalte zu gelangen, die ursprünglich über Signalanbieter verteilt wurden. rlaxx TV stellt im Grunde nichts anderes als einen klassischen Fernsehsender dar – eine Endkundenmarke, die lizensierte oder eigene Produktionen an Zuschauer verteilt und diese in Programmen und Zeitplänen aufbereitet. Jedoch mit einem großen Unterschied. Wir können für jeden Endkunden ein eigenes Programm zusammenstellen und müssen, um einen neuen Kanal auszustrahlen, nicht gleich einen Satelliten ins Weltall schießen, sondern setzen nur einen Haken im Backend. 

rlaxx TV, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Innerhalb weniger Monate haben wir die App entwickelt, interessante Content Partner wie Endemol Shine oder Spiegel TV für uns gewinnen können und sind unter anderem auf Geräten von Medion, Hisense, Sharp, Toshiba, Android TV oder Amazon Fire TV verfügbar. In diesem Tempo streben wir auch weiterhin an rlaxx TV zu vergrößern. Aktuell sind wir in Österreich, Deutschland, der Schweiz und im Vereinigten Königreich abrufbar. In den nächsten Monaten werden wir in weitere internationale Märke expandieren. Im ersten Quartal 2021 werden wir unsere App auf Samsung, LG, Panasonic und Apple TV-Geräte bringen. Bis Ende 2021 werden wir auf jeder Plattform verfügbar sein. Spätestens dann sind wir ein relevanter Spieler im AVoD-Business, der weltweit für die beste Nischen-Unterhaltung bekannt ist. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wir haben an zahlreichen Unternehmensgründungen oder -finanzierungen mitgewirkt. Es läuft nie wie geplant. Immer kommen Probleme auf Gründer zu, die man vorher nicht gesehen hat und die unlösbar erscheinen. Wenn Unternehmen später erfolgreich sind, hat man oft den Eindruck, dass sie einfach besser waren, mehr Geld oder eine smartere Idee hatten. Das ist nur selten der Grund für den Erfolg.

Aus unserer Sicht gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den erfolgreichen Gründern und denen, die scheitern. Sie halten einfach ein paar Tage länger durch und sind unerschütterlich in ihrem Glauben, dass sich einfach jedes Problem lösen lässt. Auch wenn das bedeutet, die ursprüngliche Idee zu vergessen und Dinge über den Haufen zu werfen, die man seinen Investoren zuvor als die „Garantie zum Erfolg“ verkauft hat. Für den Erfolg ist, unserer Meinung nach, die Fähigkeit zu lernen, sich anzupassen und etwas mehr als andere leiden zu können wesentlich. 

Wir bedanken uns bei Ronny Lutzi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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